Facebook will Instagram profitabel machen
Seit Facebook im April dieses Jahres verkündete das beliebte Foto-Netzwerk Instagram für eine Milliarde US-Dollar gekauft zu haben, war abzusehen, dass der Dienst irgendwann einmal finanziell lukrativ werden muss. Denn aus Jux und Dollerei gibt niemand soviel Geld aus, zudem muss Facebook seit dem Börsengang auch die Anleger gnädig stimmen. Warum Facebook Instagram übernommen hat, wurde nicht offiziell kommuniziert, jedoch dürfte einer der Faktoren die Konkurrenzsituation sein. Denn Facebook möchte nicht nur als Linksammlung gesehen werden, sondern unsere Daten – inklusive Fotos – zentral auf den eigenen Servern gesammelt wissen. Facebook hat jüngst die Instagram-AGBs geändert und neue Klauseln hinzugefügt, die auch auf Facebook in der Form zu finden sind. Somit nimmt der Anbieter sich das Recht heraus Bilder und weitere Daten der Nutzer für personalisierte Werbung an Dritte zu verkaufen – und wie es bereits auf Facebook gang und gäbe ist, Anzeigen mit unseren Konterfeis/Bildern zu schalten. Facebook will mit unseren Bildern zwar wohl kein zweites Getty Images werden, aber dennoch mit den Werken der Nutzer Geld machen. Wer sich dieses Gebaren nicht antun möchte, sollte sich von Instagram verabschieden, schließlich gibt es noch andere, ähnliche Dienste. Hier eine Auswahl:
Eyeem – vielversprechende Instagram-Alternative
Das Berliner Startup Eyeem kann mit seinem Service als einer der wenigen direkten Konkurreten Instagrams betrachtet werden. Denn zum einen bietet der Dienst Apps für iOS, Android und sogar Windows Phone, zum anderen gibt es eine attraktive Weboberfläche auf der Freunde gefunden, Nutzer-Profile und Bilder betrachtet werden können. Zudem können Fotos sogar nach Tags und Orten sortiert werden. Eyeem ist zwar noch lange nicht so groß wie Instagram, macht aber einen sehr viel versprechenden Eindruck. Die Apps bieten selbstverständlich eine Fülle an Filtern, das Teilen von Bildern auf diversen sozialen Netzwerken ist ebenso möglich. Auf der Eyeem-Website gibt es alle mobilen Apps zum Download.
Snapseed – Der Klassiker jetzt auch für Android
für Android verfügbar. Mithilfe der Anwendung lassen sich Bilder mit allerlei Filtern versehen und über diverse Einstellungsmöglichkeiten in Echtzeit nachbearbeiten. Das Teilen der Resultate ist via Facebook, Twitter, Mail, Google+ etc. möglich. Eine regelrechtes Netzwerk gibt es leider nicht, dafür müssen die Freunde auf Facebook und Co. zur Beurteilung eurer Kunstwerke herhalten.
Vignette – Filter und Effekte ohne Ende
Eine weitere App zur Bildbearbeitung ist Vignette. Die Anwendung besticht durch eine Vielzahl an Filtern, Rahmen und Effekten. Auch Kontrast, Helligkeit und Farbsättigung können vorgeben werden – selbst Anzahl der Pixel und Blitz lassen sich einstellen und das Aufnahmespektrum festlegen. So können beispielsweise normale Fotos mit Retro- und Vintage-Stilen verändert werden. Das Teilen der Bilder ist per Facebook, Twitter und Co. direkt aus der App möglich. Zurzeit nur für Android verfügbar.
Pixlr-o-Matic – Filter für alle Plattformen
Pixlr-O-matic ist ursprünglich als Web-App gestartet, nun gibt es eine ganze Reihe an Anwenbdungen für iOS, Android und sogar als Facebook-App, Air-Version und Chrome-Erweiterung. Der Service bietet viele Filter, Effekte, Overlays und Rahmen, mit denen ihr entweder eure frisch aufgenommenen Bilder oder in der Galerie abgelegten bearbeiten und anschließend teilen könnt.
Streamzoo – Gamification meets Foto-App
Bei Streamzoo für iOS und Android liegt der Fokus mehr auf dem Spaßfaktor. Bilder können mit lustigen Effekten und Filter versehen werden. Die Auswahl dieser ist etwas kleiner als bei anderen Tools, dafür lassen sich Bilder in verschiedenen Größen abspeichern, was sich vom festen Instagram-Bild unterscheidet. Bilder lassen sich sowohl über die bekannte sozialen Netzwerke aber auch im kleinen Rahmen mit Freunden und der Familie teilen. Darüber hinaus bietet die App einen Gamification-Aspekt: der Nutzer kann verschiedene Badges erwerben, wie man es beispielsweise von Foursquare kennt.
Das Angebot an Instagram-Alternativen endet natürlich nicht bei diesen fünf Vorschlägen, für Android und iOS ist die Auswahl nahezu unüberschaubar. Um die Übersicht um fünf weitere Apps zu erweitern, hier eine Liste mit potenziell interessanten Kandidaten:
- Tadaa – darf nicht unerwähnt bleiben. iOS-App inklusive recht großer Community, Bildrechte bleiben beim User.
- Hipstamatic – iOS-App mit vielen Filtern, sehr Instagram-Ähnlich, ohne Community
- PicYou – iOS-App, kleine Community, funktioniert ähnlich wie Instagram mit Likes und Kommentaren, Teilen per Twitter und Facebook.
- Molome – ehemals reine Symbian-App, nun auch für Android, MeeGo und BlackBerry. iOS-App im Anmarsch
- Flickr – großes Foto-Netzwerk, Filter sind in den Apps auch zu finden. Apps für iOS und Android im Angebot.
Weiterführende Links:
- 20 kostenlose Foto-Apps für Android – t3n News
- Die 65 besten Foto-Apps für iPhone und iPad – t3n News
- <
- Facebook kauft Instagram, verspricht Fortführung des Dienstes – t3n-News
tadaa sollte auf jeden Fall Erwähnung finden! Viel bessere Qualität, kein Postingzwang, ständig Verbesserungen der Kamerafunktionen, Bildrechte bleiben beim Urheber etc.
@Anne: Hast vollkommen Recht, ist mit aufgenommen. Hatte ich nicht auf dem Schirm
Flickr keine Filter!? o.O Habt ihr schon von der neuen App gehört?
Gerade Flickr könnte wieder einer der großen Wettbewerber von Instagram werden. Oder meint ihr nicht?
@emzo: Sorry, mein Fehler, sicher hat die iOS App auch Filter, wird korrigiert.
Leider finde ich, dass keine der Alternativen den Instagram Charme mit sich bringt…