
(Bild: Apple)
Apple ist allem Anschein nach dabei, seine iOS- und macOS-Produkte auf eine gemeinsame Prozessor-Basis zu stellen. Dabei wendet sich der Konzern von Intel als Prozessor-Zulieferer für seine Macs und Macbooks ab, um künftig auf die selbst entwickelten ARM-Chips zu setzen. Wie das Branchenmagazin Axios aus Intel-Kreisen erfahren haben will, geht auch der US-Chip-Entwickler von einem baldigen Wechsel aus.
Mac-Rechner: Apples Umstieg auf ARM-Prozessoren beginnt 2020, sagt Intel
Die ersten Berichte über einen Wechsel Apples auf ARM-Chips gehen bis 2017 zurück, wobei anfänglich die Rede von Koprozessoren war, wie sie zuerst im iMac Pro eingesetzt wurden. Im April 2018 kamen erste Gerüchte über einen kompletten Wechsel auf eigens entwickelte ARM-Chips auf, der ab 2020 erfolgen sollte.

Ab 2020: Macbooks sollen anstelle von Intel- ARM-Chips an Bord haben . (Bild: Apple)
Im Oktober 2018 erhärteten sich Apples Umstiegs-Pläne erneut durch eine Prognose des renommierten Analysten Ming-Chi Kuo. Mit den Aussagen der Intel-Mitarbeiter sowie einigen Entwicklern gegenüber Axios erhalten Apples noch nicht offiziell bestätigte Umstiegspläne für 2020 neues Futter.
Apples Umstieg auf ARM-Prozessoren ermöglicht leichtere Entwicklung von universellen Apps für iPhone, iPad und Macs
Dass Apple seine Mobile- und Desktop-Plattform enger zusammenwachsen lassen will, ist indes sicher. Schon im Zuge der Entwicklerkonferenz WWDC 2018 kündigte der Konzern an, dass Entwickler ihre iPad-Apps auf macOS portieren können sollen. Das als Projekt Marzipan bezeichnete Vorhaben soll einem Bloomberg-Bericht zufolge ab 2021 voll ausgerollt werden – iOS-, iPad- und macOS-Apps sollen damit (Apple-)plattformübergreifend nutzbar sein.

Projekt Marzipan kombiniert iOS- und Mac-Apps. (Screenshot: Apple)
Mit dem Schritt, eine universelle App für alle Apple-Geräte anbieten zu können, wird Entwicklern die Möglichkeit gegeben, mit weniger Aufwand einen größeren Markt erreichen zu können. Für Intel dürfte Apples Entscheidung, auf ARM-Chips zu setzen, den Verlust eines wichtigen Kunden und massive Einnahmeverluste bedeuten.
Für Apple wäre es nicht der erste Umstieg auf eine neue Plattformarchitektur: Der letzte Wechsel von der Power-PC-Architektur auf Intel-Chips erfolgte 2005/2006 – und das relativ reibungslos. Der Umstieg von Intel- auf ARM-Chips soll stufenweise ablaufen, heißt es. Zuerst sollen ab 2020 Einstiegs-Macbooks auf ARM-Basis erscheinen, darüber hinaus scheint Apple an neuen Produktkategorien zu arbeiten, die mit Touchscreen, SIM-Kartensteckplatz, GPS, Kompass und einem wasserfesten Gehäuse kommen könnten.
Mehr zum Thema: Apple: Erste Macbook-Modelle mit eigenem ARM-Prozessor sind für 2020 geplant
Damit ist der Mac quasi tot. Anbieter von Desktop-Software und Spielen werden sich nicht die Mühe machen, ihre Software auf eine andere Architektur zu portieren.