
Mit iOS 18.4 landet Apple Intelligence auch in Deutschland. (Bild: Apple)
Während das im Januar erschienene Update auf iOS 18.3 eher kleinere Änderungen mit sich brachte, liefert Apple mit iOS 18.4 und iPadOS 18.4 das KI-Paket Apple Intelligence endlich auch in der EU nach. Damit können die KI-Funktionen ohne Tricks auch hierzulande genutzt werden. Das Update steht ab sofort zur Installation auf kompatiblen iPhones bereit.
iOS 18.4: Apple Intelligence für Deutschland startet
Mit dem Update auf iOS 18.4 landet Apple Intelligence mit über einem halben Jahr Verzug in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Der Funktionsumfang des KI-Pakets umfasst neben intelligenten Schreibwerkzeugen zum Zusammenfassen von Texten, Umschreiben in diversen Apple-Apps und eine intelligente Fokus-Funktion namens „Prioritätsbenachrichtigungen“, mit der die KI zwischen wichtigen und unwichtigen Benachrichtigungen unterscheiden können soll. Letztere Funktion lässt sich unter Mitteilungen aktivieren.
Auch die App „Image Playground“, mit der sich neue KI-generierte Bilder aus Fotos und Texten erstellen lassen, als auch die sogenannte „Genmoji“ sind an Bord. Mittels der Genmoji-Funktion können eigene Emoji per Textbeschreibung erstellt werden. Zudem bekommt die Fotos-App neue Funktionen, mit denen sich etwa Rückblicke erstellen lassen und störende Objekte aus Fotos entfernt werden können.
Auch eine Live-Bilderkennung (Visual Intelligence) in der Kamera-App, die an Google Lens erinnert, ist auf iPhone-16-Modellen – auch dem iPhone 16e und 15 Pro – mit von der Partie. Letztere Modelle besitzen zwar nicht die Kamerasteuerung, jedoch kann die Funktion über die Aktionstaste ausgelöst werden.
Die von Apple Intelligence erstellten Zusammenfassungen von Benachrichtigungen, die wegen ihrer Fehleranfälligkeit in den vergangenen Monaten zu Irritationen geführt hatte, ist zunächst pausiert.
iOS 18.4: Neue Siri-Animation und ChatGPT für Europa
Mit dem Update erhält der Sprachassistent Siri auch in Europa die neue bildschirmfüllende Animation. Smarter ist Apples Assistent jedoch weiterhin nicht, jedoch hilft OpenAIs Chatbot ChatGPT nun auch hierzulande bei komplexeren Anfragen.
Ein zusätzliches ChatGPT-Konto ist für die Nutzung nicht erforderlich, jedoch ist die Anzahl der Anfragen pro Tag dann limitiert. Bei jeder Weiterleitung an OpenAIs Chatbot werdet ihr übrigens vorab darüber informiert, dass eure Anfrage nicht von Siri durchgeführt wird und eure Daten an den Drittanbieter geschickt werden.
Für Apple Intelligence braucht ihr die passende Hardware: Das KI-Paket ist mit dem iPhone 15 Pro (Max), der iPhone-16-Reihe – auch dem neuen 16e, allen iPads und Macs mit M1-Prozessor oder neuer und dem neuen iPad Mini kompatibel.
iOS 18.4 bringt neue Emojis
In den vergangenen Jahren hat Apple in seinen Frühjahrsversionen von iOS auch neue Emojis hinzugefügt. Zuletzt lieferte der Hersteller mit iOS 17.4, einen Phönix, eine Limette, kopfschüttelnde Smileys, einen braunen Pilz und weitere.
Dieser Trend setzt sich mit iOS 18.4 fort, denn das Unicode-Konsortium hat neue Emoji schon vorgestellt. Nun liegt es nur noch an der Implementierung durch Apple und Google (Android). Zu den neuen Emojis für das Jahr 2025 gehören ein Fingerabdruck, ein Gesicht mit Tränensäcken unter den Augen, eine Harfe, Wurzelgemüse, ein blattloser Baum und ein paar mehr.
iOS 18.4: Was noch – was fehlt?
Das Update verfügt über eine Reihe weiterer neuer Funktionen und Fehlerkorrekturen: So kommt etwa dank Matter-Support die seit Monaten erwartete Unterstützung für Saugroboter in die Home-App, wie 9t05 Mac berichtet.
Zudem enthält das Update eine spezielle Vision-Pro-App, die es Nutzer:innen des Headsets ermöglicht, Inhalte zu finden und herunterzuladen, das Headset zu verwalten und allerhand mehr.
Außerdem bringt Apple Shortcuts für „Umgebungsmusik“ (Ambient Music), gewissermaßen Hintergrundberieselung, in das neue Kontrollzentrum: Diese umfassen die vier Soundoptionen „Chill“, „Produktivität“, „Schlaf“, „Wohlbefinden“. Diese Steuerelemente können nicht nur dem Kontrollzentrum hinzugefügt werden, sondern auch der Aktionstaste des iPhones zugewiesen oder auf dem Sperrbildschirm als Ersatz für die Schnellstarttasten für die Taschenlampe oder die Kamera gelegt werden.
Eine Funktion, die Apple im Zuge der WWDC 2024 angekündigt hatte, fehlt indes immer noch: das iPhone-Mirroring. Mithilfe der Funktion, die in den USA seit iOS 18.1 und macOS 15.1 bereitsteht, hat es noch nicht nach Europa geschafft.
Laut eines Statements von Apple vom Juni 2024 bleibt die Funktion offenbar für Nutzer:innen in der EU aufgrund von „regulatorischen Unsicherheiten“, die durch den Digital Markets Act verursacht werden, deaktiviert. Das Unternehmen behauptete damals, dass die „Interoperabilitätsanforderungen“ des DMA das Unternehmen dazu zwingen könnten, „die Integrität“ der Produkte in einer Weise zu beeinträchtigen, die „die Nutzer gefährdet“.
Wir schätzen, dass Apple die Funktion nicht nach Europa bringt, weil das Unternehmen befürchtet, dieses Feature für Drittanbieter – also Android-Smartphones öffnen zu müssen. Zuletzt hatte die EU dazu verdonnert, viele iPhone-Funktionen für Drittanbieter zugänglich zu machen.
Die finalen Updates auf iOS 18.4, begleitet von iPadOS 18,4. macOS 15.4, visionOS 2.4, tvOS 18.4 und watchOS 11.4, sollen laut Apple Anfang April verteilt werden.
Apple Intelligence: In diesen Fällen lag die KI daneben