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Analyse

Lohnt sich ein Foldable für mich? Was du vor dem Kauf wissen musst

2024 feiert die Gerätekategorie der Foldables ihren fünften Geburtstag. Sind die faltbaren Smartphones mittlerweile erwachsen – welche Bauformen haben sich durchgesetzt und was ist vor dem Kauf zu beachten? Wir haben die Antworten.

7 Min.
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Sind Foldbables nach fünf Jahren nun erwachsen geworden? (Foto: t3n)

Mit dem Galaxy Fold hatte der Branchenprimus Samsung im Frühjahr 2019 die Foldables aus der Taufe gehoben. Die erste Generation hatte der Hersteller nach niederschmetternden Tests und frühen Defekten rasch aus dem Verkehr gezogen. Eine an den bekannten Schwachstellen verbesserte Version erschien dann nur fünf Monate später als Galaxy Fold 5G.

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Die erste Generation des Foldables war aus technischer Sicht trotz der Makel durchaus beeindruckend, aber im Vergleich zu klassischen Smartphones bei weitem nicht so ausgefeilt und robust. So waren die Geräte recht klobig, weder staub- noch wasserdicht und das flexible Innendisplay noch recht fragil. Fünf Jahre später hat sich auf dem Foldable-Markt viel getan. Die Geräte sind nicht nur viel besser verarbeitet, sondern auch kompakter und ausgereifter. Vollkommen ausgewachsen sind sie in manchen Belangen weiterhin nicht – die Pubertät haben sie aber schon überwunden.

Samsung Galaxy Fold im Hands-on. (Foto: t3n)

Das erste Foldable von Samsung: Das Galaxy Fold. (Foto: t3n)

Die „Folds“: Foldables in Buchform

Mittlerweile haben sich zwei Formfaktoren herausgebildet: Zum einen das Foldable in Buchform, das über ein bis zu acht Zoll in der Diagonale messendes flexibles Innendisplay verfügt. Auch auf der Außenseite ist ein Bildschirm verbaut, der je nach Hersteller die Größe eines klassischen Smartphones besitzt.

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Foldable trifft Smartphone: Das Pixel 9 Pro Fold (links) und das Pixel 9 Pro besitzen jeweils ein 6,3 Zoll-Display. (Foto t3n)

Beim Auf- oder Zuklappen bewegt sich der Inhalt auf dem jeweils geöffneten Bildschirm, was durch Anpassungen in Googles Android erreicht wurde. Einige Hersteller optimieren die Oberfläche aber noch weiter nach ihren eigenen Ansprüchen und machen sie damit bisweilen noch besser, etwa wenn es um Multitasking geht.

Die „Flips“: Klapphandy in modern

Samsungs Galaxy-Foldables sind gut – aber reicht das, um den Markt weiter wachsen zu lassen? (Foto: t3n)

Eine weitere Bauform ist dem klassischen Klapphandy nachempfunden, das mit seiner äußerst kompakten Form besonders hosentaschenfreundlich ist: Die Flip-Modelle, wie sie nicht nur von Samsung getauft wurden, haben ihre Premiere etwa 2020 gefeiert und verfügen mittlerweile über ein kleines Display auf der Außenseite und ein großes flexibles, das horizontal in der Mitte geklappt wird.

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Neben Samsungs Galaxy Flip bieten etwa auch Motorola, Oppo, Huawei und Xiaomi solche Modelle an, jedoch ist die Auswahl der Geräte in Deutschland recht überschaubar. Oppo und Honor verkaufen ihre Modelle nur in China, Huaweis 2022 auch für Deutschland vorgestelltes P50 Pocket wurde aus dem Sortiment genommen und Motorola darf bis auf Weiteres keine Smartphones in Deutschland verkaufen. Mit dem Mix Flip bietet Xiaomi seit Ende September 2024 ein solches Modell auch in Deutschland an.

Die Sache mit dem Innendisplay

Auch wenn die Foldbables mit fünf Jahren keine Frischlinge mehr sind, besitzen die Geräte immer noch eine größere Schwachstelle: das Innendisplay. Zwar sind die großen Bildschirme nicht mehr ganz so anfällig für Kratzer wie die ersten Generationen, doch so gut geschützt wie die äußeren Bildschirme oder die klassischer Smartphones sind sie weiterhin nicht.

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Das Innendisplay: Viel Platz, aber noch nicht so robust wie bei einem klassischen Smartphone. (Foto: t3n)

Derzeit verfügen die Innendisplays meist über eine Schicht ultradünnen Glases, das vor größeren Schäden schützt. Doch Hersteller arbeiten weiterhin mit Glasspezialisten wie Corning und Schott daran, das flexible Innendisplay so gut zu schützen wie den Außenbildschirm.

Die Herausforderungen, ein hochflexibles Glas zu entwickeln, die das Innendisplay eines Foldables schützt, sind groß. Schließlich muss das Glas einerseits widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse sein, andererseits muss es sich auch über Jahre hinweg mehrmals täglich zusammen- und auseinanderfalten lassen.

Samsungs Galaxy Z Fold 6 ist das aktuelle Modell des Herstellers in Buchform. (Foto: t3n)

Auf wenigen Modellen wie etwa dem Galaxy Z Fold 6 kann mit einem Stylus gearbeitet werden. Dieser muss aber speziell für das Innendisplay entwickelt worden sein, ansonsten funktioniert er nicht und kann außerdem die Oberfläche zerkratzen.

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Gut aufgestellt: Scharniere und Wasserschutz

Während die flexiblen Innendisplays weiterhin die größte Schwachstelle darstellen, haben die meisten Hersteller keine Probleme mehr mit den Scharnieren, die für das Öffnen und Schließen der Geräte verantwortlich sind. Sämtliche namhafte Unternehmen scheinen die Mechanik so weit perfektioniert zu haben, dass sie keine Kopfschmerzen mehr bereitet.

Ebenso sind die meisten aktuellen Foldables gegen Wasser nach Schutzart IPX8 geschützt. Zu diesen gehören etwa das Honor Magic V3 und Googles Pixel 9 Pro Fold. Das Oneplus Open ist mit IPX4 nur gegen Spritzwasser geschützt.

Samsungs aktuelle Geräte, das Galaxy Z Flip 6 und Fold 6 widerstehen nicht nur einem Tauchgang, sondern sind mit IP48 sogar gegen „das Eindringen fester Fremdkörper mit einem Durchmesser von einem Millimeter oder mehr geschützt“. Keines der Geräte ist im Unterschied zu zahlreichen Smartphone-Topmodellen vor Staub nach IP68 geschützt.

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Foldables meist mit Topausstattung: Abstriche bei den Kameras

Was die allgemeine technische Ausstattung angeht, sind die meisten aktuellen und hierzulande erhältlichen Foldables wie High-End-Smartphones ausgerüstet. Hier seien vor allem Samsungs, Honors und Xiaomis Foldables zu nennen, die mit Qualcomms Snapdragon 8 Gen 3 bestückt sind, (das Honor eine leicht abgespeckte Version). Googles Pixel 9 Pro Fold hat den hauseigenen Tensor G4 verbaut, der im Hinblick auf CPU- und GPU-Leistung nicht ganz an Qualcomms Chip heranreicht, dafür aber bei KI-Aufgaben die Nase vorn hat.

Abstriche sind aufgrund der geringen Dicke der Foldables bei den Kameras zu machen. Keines der Modelle besitzt die gleichen Sensoren wie die Top-Smartphones der jeweiligen Hersteller, schlechte Resultate liefern sie alle nicht.

Welcher Formfaktor für wen?

Die Foldmodelle in Buchform dürften vor allem jene ansprechen, die unterwegs bei Bedarf mehr Bildschirmfläche als die eines klassischen Smartphones benötigen, aber keine Lust oder keinen Platz, ein Tablet oder Notebook mitzuschleppen. Auf dem großen Innenbildschirm, der bis zu acht Zoll in der Diagonale – wie beim Google Pixel 9 Pro Fold (Test) – messen kann, lassen sich ideal Texte lesen, Tabellen sichten oder auch einfach Videoinhalte konsumieren, Fotos betrachten oder eingeschränkt auch bearbeiten.

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Aufgrund der Seitenverhältnisse der Innendisplays habt ihr beim Schauen von Filmen nicht selten dicke schwarze Balken ober- und unterhalb des Inhalts. Auch Apps sind oftmals nicht für die großen Bildschirme optimiert, obwohl es sich schon ein wenig gebessert hat. Ein so großes App-Ökosystem wie Apple bei seinen iPads bietet Googles Android jedoch nicht.

Habt ihr ein externes Bluetooth-Keyboard, lässt sich so ein Foldable auch als Schreibwerkzeug verwenden. Das Betriebssystem ist ähnlich wie bei einem Tablet nicht für regelrechtes Multitasking ausgelegt. Für das Schreiben von Mails oder mittellangen Texten ist eine solche Lösung je nach Anspruch nutzbar.

Samsung Galaxy Z Fold 6: Ein „klassisches“ Foldable im Klapphandy-Design. (Foto: t3n)

Die „Flips“ richten sich unter anderem eher an Menschen aus dem Lifestyle- und Fashion-Bereich. Die Geräte mit ihrem handlicheren Formfaktor und kleinem Außendisplay als das Fold lässt sich einfacher als die großen Folds und auch klassische Smartphones in der Hosentasche verstauen. Anrufe annehmen, auf Nachrichten antworten und Musik steuern lassen sich bequem über das Außendisplay. Besonders Samsungs Flip kann in gewisser Weise als eine Art „Digital-Detox-Device“ verstanden werden, da auf dem Außendisplay überwiegend Widgets ausgeführt werden können. Auf Motorolas Razr-Modellen Xiaomis Mix Flip ist auf dem Außendisplay auch ein vollwertiges Android installiert, sodass es wie ein vollwertiges Smartphone mit Mini-Display verwendet werden kann.

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Deutscher Foldable-Markt ist überschaubar

Wer sich jetzt für einen der Foldable-Faktoren erwärmen sollte, hat derzeit eine recht überschaubare Auswahl. Bei den Modellen in Buchform bieten Marktführer Samsung, aber auch Honor und Google aktuelle Modelle an. Das 2023 vorgestellte Oneplus Open dürfte in naher Zukunft ein Update erhalten, darf seitens Hersteller aufgrund von Lizenzproblemen in Deutschland nicht verkauft werden.

Für das Samsung Galaxy Z Fold 6 spricht eine aktuelle Ausstattung, lange Updatezeiten und solide Software als auch die größte Robustheit. In puncto Design wagt der Hersteller nicht so viel Neues, dennoch kann das Fold 6 als das rundeste Paket betrachtet werden. Zudem ist der Preis des Fold 6 bisweilen schon unter 1.300 Euro gesunken.

Honors Magic V3 punktet derweil mit einer flachen Bauweise – es gilt als das dünnste hierzulande erhältliche Foldable. Auf Seiten der Software und bezüglich Updates – der Hersteller verspricht vier große OS-Aktualisierungen – ist Honor weniger stark aufgestellt. Preislich liegt das Gerät bei 1.700 Euro.

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Googles Pixel 9 Pro Fold ist auch recht dünn und bietet wie Samsung sieben Jahre Updates. Das Gerät punktet bei Kamera, Formfaktor, der zusammengeklappt einem klassischen Smartphone ähnelt, während Samsungs Fold im Vergleich länglicher ist. Mit knapp 1.900 Euro ist es derzeit aber das teuerste Gerät. Für eine tiefere Lektüre empfehle ich den Test der Kollegen von Heise, die die drei Geräte unter die Lupe genommen haben.

Bei den Flip-Phones sieht es derzeit mager aus: Im Grunde gibt es hier nur Samsungs Galaxy Z Flip 6 und Xiaomis Mix Flip. Auch wenn Xiaomi ein volles Android auf dem Außendisplay bietet, hat Samsung die längere Expertise auf dem Gebiet, längere Updates und bessere Software. Das Xiaomi kostet 1.300 Euro, während Samsungs Flip 6 ab 1.200 Euro – die Straßenpreise liegen sogar bei unter 1.000 Euro – zu haben ist.

Foldables bleiben vorerst eine Nische

Wie am recht überschaubaren Angebot zu erkennen ist, betrachten Hersteller, aber auch Konsument:innen die Gerätekategorie Nische. Sowohl GFK als auch Trendforce und weitere Marktforscher gehen davon aus, dass es auch vorerst so bleiben wird. Bis 2028 wird dem Segment ein Anteil von bis zu fünf Prozent des globalen Smartphone-Marktes vorhergesagt.

Laut IDC hat der Markt den Formfaktor noch nicht vollständig angenommen. Vor allem die hohen Preise als auch die Langlebigkeit seien den Marktforschern zufolge noch Hindernisse für einen größeren Erfolg.

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