Google hat es nie ganz geschafft, Bing zu verdrängen: Seit Jahren schwankt der Marktanteil von Microsofts Suchmaschine zwischen vier und sechs Prozent. Laut Similarweb hat es Bing im November 2022 in Deutschland auf dem Desktop auf 11,49 Prozent geschafft, mobil liegt die Suchmaschine nur bei 0,5 Prozent.
Googles Anteil hingegen liegt auf dem Desktop bei 80,8 Prozent und mobil sogar bei 95,7 Prozent. Microsoft möchte diese klaffende Lücke schließen und Bing als Suchmaschine auf dem Markt stärker etablieren – mithilfe des Chatbots ChatGPT.
ChatGPT soll in Bing integriert werden
Aaron Holmes berichtet bei The Information von zwei Insidern, die von Plänen einer ChatGPT-Integration in die Bing-Suchmaschine erzählen. Die neue Suche könnte laut den zwei Personen bereits ab März verfügbar sein.
Dank ChatGPT sollen bestimmte Suchanfragen in Bing dann nicht mehr mit einer regulären SERP, also einer Seite mit Suchergebnissen in Form von Links, beantwortet werden. Stattdessen können dort direkt die Antworten ausgespielt werden – was an Googles Knowledge Panels erinnert. Idealerweise sollen diese Antworten menschlich klingen.
Microsoft hat eine Partnerschaft mit OpenAI, den Entwickler:innen von ChatGPT. Es ist zudem nicht neu, dass Microsoft KI-Tools einsetzt, die Inhalte generieren können: So arbeitet das Designprogramm Microsoft Designer beispielsweise mit Dall-E 2.
ChatGPT sorgt für „Code Red“ bei Google
Das Team bei Google nimmt durchaus einer Bedrohung durch ChatGPT wahr: Intern soll eine „Alarmstufe rot“ ausgerufen worden sein, als ChatGPT verfügbar wurde. Die Befürchtung ist, dass Suchmaschinen nicht mehr benötigt werden, wenn ein Chatbot alle Fragen beantwortet. Das hätte ebenfalls Konsequenzen für Googles Werbegeschäft.