Bericht: Microsoft bringt KI-Assistent Copilot auch auf Windows-10-PCs
In den vergangenen Monaten hat Microsoft seinen KI-Assistenten Copilot nach und nach in sein Betriebssystem integriert und Windows-Nutzer:innen zugänglich gemacht. Bisher lässt sich Copilot aber lediglich mit Windows-11-PCs verwenden.
Kommt Copilot zu Windows 10?
Das könnte sich schon demnächst ändern, wie das Branchenportal Windows Central unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet. Demnach soll Microsoft planen, die in Windows 11 integrierte Copilot-Version auch in Windows 10 einzubauen.
Die Neuerung werde „bald“ über ein entsprechendes Windows-10-Update an den Start gebracht. Ein genaues Datum fehlt in dem Bericht allerdings ebenso wie eine offizielle Bestätigung des Softwarekonzerns zu den angeblichen Plänen.
Button und Sidebar wie in Windows 11
Sollte es tatsächlich dazu kommen, werde es auch in Windows 10 einen Copilot-Button direkt in der Taskbar geben, schreibt Windows Central. Ein Klick auf diesen Button öffne dann die von Windows 11 bekannte Sidebar.
Der mögliche Grund für die Entscheidung seitens Microsoft klingt derweil nachvollziehbar. Microsoft, so heißt es, sei sehr daran gelegen, dass der Copilot von noch mehr Nutzer:innen verwendet wird – um im Kampf um die KI-Vorherrschaft die eigenen Marktanteile zu steigern.
1 Milliarde potenzielle neue Nutzer
Neben den 400 Millionen täglich aktiven Windows-11-Geräten stünde der KI-Assistent dann auch auf rund einer Milliarde Windows-10-PCs zur Nutzung bereit. Für Windows Central ist diese Erweiterung der Copilot-Verfügbarkeit auf eine potenzielle Zielgruppe von einer Milliarde Nutzer:innen als „offensichtlicher nächster Schritt“.
Dem Bericht zufolge sei der Copilot nicht die einzige neue Funktion, die Microsoft auf die ältere Betriebssystemversion zurückportieren wolle. Microsoft diskutiere intern sogar eine Verlängerung des Windows-10-Supports, der laut bisherigen Plänen nur noch bis Oktober 2025 laufen würde.
Strategiewechsel nach Panay-Abgang?
Der mögliche Strategiewechsel könnte mit dem Abgang des einstigen Windows-Chefs Panos Panay zu tun haben, der im Oktober 2023 bei Amazon anheuerte. Dieser hatte sich für einen schnellen Wechsel zu Windows 11 stark gemacht.
Dafür, dass Windows 11 in puncto Verbreitung schwächelt, dürften unter anderem die hohen Hardwareanforderungen der neuen Betriebssystemversion verantwortlich sein. Gerade Firmen scheuen die dafür notwendigen Nachrüstungen.
Windows 11: Update-Notwendigkeit gering
Ein weiterer Hemmschuh ist, dass der Release von Windows 12 schon für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant sein soll. Wozu sich also noch auf Windows 11 einlassen, scheinen viele Verweiger:innen sich zu denken.
Sollten Copilot und weitere neue Features tatsächlich bei Windows 10 verfügbar, wäre die gefühlte Notwendigkeit, zu Windows 11 zu wechseln, noch geringer. Ob das im Interesse von Microsoft ist, bleibt abzuwarten.