Wie die Run-Club-App ist auch der Nike Training Club seit Jahren eine bei der Sportgemeinde beliebte Anwendung. Sie ist in über 200 Ländern verfügbar und soll schon über 20 Millionen Mal heruntergeladen worden sein. Nutzer:innen können sich damit jederzeit auf Tablet-PC oder Smartphone Übungen anzeigen lassen und diese ausführen.
Kostenlose Workout-Videos von Nike
Während der Coronapandemie hatte Nike die Workout-Videos in seiner Fitness-App freigeschaltet. Bisher können über 200 Workouts weiter gratis genutzt werden – wohl auch, weil Nike damit wertvolle Daten zum Trainings- und Einkaufsverhalten sammeln kann, wie Reuters anmerkt.
Künftig dürfte die Nutzer:innenbasis noch größer werden. Denn Streaminganbieter Netflix nimmt die Workout-Videos von Nike ins Programm auf. Ab 30. Dezember 2022 – also gerade rechtzeitig, um im neuen Jahr entsprechende Vorsätze umzusetzen – geht der erste Teil online. Weitere Videos sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen.
30 Stunden Trainingsmaterial in Serienform
Zunächst gibt es fünf Programme mit insgesamt 30 Stunden Trainingsmaterial, aufgeteilt in 46 Folgen. Mit dabei sind verschiedene Fitnessübungen, Yoga sowie High-Intensity-Intervalltraining. Netflix zufolge sollen „alle Fitnesslevel und Interessen“ abgedeckt sein.
Das Angebot soll weltweit, in allen verfügbaren Aboversionen und in zehn verschiedenen Sprachen an den Start gehen. In der Nike-App gibt es eine deutsche Sprachversion. Entsprechend ist eine solche auch in der Netflix-Umsetzung wahrscheinlich.
Um die Workout-Videos zu finden – so sie nicht ohnehin prominent beworben werden –, geben Netflix-Nutzer:innen einfach den Suchbegriff „Nike“ in die Suche ein. Dann sollen die Fitness-Programme erscheinen.
Netflix: Erfolg mit Fitness-Videos?
Ob Netflix dauerbingende Couch-Potatoes tatsächlich langfristig dazu bringen kann, sich Fitness-Videos anzuschauen und entsprechende Übungen zu machen, ist fraglich. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung kurz vor Jahresbeginn ist aber gut gewählt.
Die Ausdehnung des Angebots über die Grenzen von Filmen und Serien hinaus hat Netflix ja schon mit dem Ausflug ins Gaming-Genre exerziert. Auch die 2021 eingegangene Zusammenarbeit mit der Meditationsapp Headspace zeigt die Stoßrichtung an: mehr interaktive und ganzheitliche Inhalte.