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Neue Mobilfunk-Generation: 5G-Smartphones werden bezahlbar

Es ist das ewige Henne-Ei-Problem: Soll ich mir schon ein Gerät der nächsten Generation zulegen, wenn es die Infrastruktur dafür noch nicht gibt? Beim superschnellen 5G-Mobilfunk könnte es anders laufen.

4 Min. Lesezeit
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(Foto: carballo/ Shutterstock)

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Die Vorzüge der fünften Mobilfunkgeneration 5G klingen vielversprechend: Hochauflösende Videostreams laufen auch außerhalb des heimischen WLANs ruckelfrei, große Dateien können in Sekunden übertragen werden, und im voll besetzten Bundesliga-Stadion können zehntausende Besucher gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit online sein, ohne dass das Mobilfunknetz in die Knie geht. Der letzte Punkt ist zumindest eine schöne Perspektive für Nach-Corona-Zeiten.

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Bislang waren aber bezahlbare Endgeräte Mangelware. Und an einer flächendeckenden Netzversorgung mangelt es auch noch. Beim ewigen Henne-Ei-Problem tut sich inzwischen aber auf der Smartphone-Seite eine Menge. Im Frühjahr musste man noch häufig 1.000 Euro oder mehr ausgeben, um im 5G-Mobilfunknetz zu funken. Für Spitzenmodelle wie das Falt-Smartphone Samsung Galaxy Fold 5G waren damals sogar rund 1.700 Euro* fällig, was das Budget der meisten Handy-Käufer sprengt.

Huawei, Motorola und Xiaomi haben nun neue 5G-Smartphones auf dem Markt gebracht, die alle unter 400 Euro kosten. Das Moto G 5G Plus und das Xiaomi Mi 10 Lite 5G sind sogar für unter 350 Euro zu haben, während Huawei für das P40 Lite 5G knapp 390 Euro* verlangt. Das Gerät von Motorola hat mit 6,7-Zoll-Diagonale den größten Bildschirm.

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OLED schlägt LED

Die beiden anderen Geräte bieten ebenfalls Full-HD-Auflösung (1.080 x 2.400 Pixel) auf einem 6,5-Zoll-Display. Bei der Bildqualität hat das Mi 10 Lite die Nase vorn, denn hier findet man OLED-Technik mit hohen Kontrasten, die den Betrieb in heller Umgebung etwas besser unterstützen als die LED-Technik bei Motorola und Huawei. Das Moto G punktet mit seinem schlanken Hochkantformat (21:9) vor allem dann, wenn man damit Videos anschaut.

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Die Bildschirme der drei Hersteller kommen ohne großen Rand aus, weil der Fingerabdrucksensor entweder im Einschaltknopf auf der Seite steckt (Motorola und Huawei) oder unter dem Hauptbildschirm (Xiaomi). Das Huawei bietet zusätzlich die Möglichkeit, das Smartphone mit einem Gesichtsscan zu entsperren.

Beim Hauptprozessor setzen Motorola und Xiaomi auf den bewährten Snapdragon 765 von Qualcomm, während Huawei seinen brandneuen Kirin 820 Prozessor verbaut. Dieser Chip wird bereits im Sieben-Nanometer-Verfahren hergestellt und ermöglicht einen besonders energiesparenden Betrieb. Alle drei Smartphones zeigten im Test kaum Ruckler.

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Bei den Benchmarktests hatte das P40 Lite 5G knapp die Nase vorn. Hardcore-Gamer werden allerdings doch zu teureren Geräten greifen müssen, denn anspruchsvolle Spiele wie „Playerunknown’s Battlegrounds“ („PUBG“) zeigen der 5G-Einsteigerklasse die Grenzen auf und laufen nur dann flüssig, wenn der Detailgrad ein wenig heruntergestellt wird.

Schöne Fotos bei Tageslicht

Alle drei Smartphones treten mit jeweils vier Kameras auf der Rückseite an, die bei Tageslicht außerordentlich schöne Fotos schießen. Bei wenig Licht fällt die Qualität gegenüber Spitzenmodellen wie dem Huawei P40 Pro+ naturgemäß spürbar ab. Aber irgendwo muss sich der enorme Preisunterschied bemerkbar machen.

Beim P40 Lite 5G von Huawei kann man einen KI-Modus aktivieren, wenn man die Bilder mit besonders kräftigen Farben mag. Ohne diese Funktion erscheinen die Farben angenehm natürlich. Das Motorola-Gerät schießt in dem Trio die besten Selfies, weil die Frontkamera über zwei Objektive verfügt. Mit dem zusätzlichen Superweitwinkel passen auch größere Gruppen auf das Selbstporträt.

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Motorola und Xiaomi gehören zu den Herstellern, die sich darauf festgelegt haben, ihre Geräte mit einem möglichst unverbastelteten Android auszuliefern. Das sorgt dafür, dass wichtige Android-Updates ohne große Zeitverzögerungen zur Verfügung stehen.

Huawei wurde durch die Handelssanktionen der USA gegen China zu einem anderen Kurs gezwungen. Da die Google-Dienste und -Apps nicht zur Verfügung stehen, kommt das P40 Lite 5G mit eigenen Huawei Mobile Services und einer eigenen App-Galerie, in der viele populäre Android-Apps zur Installation bereitstehen. Neu ist eine App-Suchfunktion, die auch andere Quellen von Android-Apps durchstöbert, etwa den Store von Amazon oder F-Droid.

Bei Huawei genau hinschauen

Darüber gelangen beispielsweise auch die Apps aus dem Facebook-Konzern inklusive Whatsapp und Instagram auf das P40 Lite 5G. Wer auf bestimmte Apps, beispielsweise beim Onlinebanking, angewiesen ist, sollte sich vor allem versichern, dass diese auch tatsächlich verfügbar ist. Motorola und Xiaomi kommen ohne dieses lästige Handicap aus, obwohl auch hier die Smartphones aus China kommen – Motorola ist Teil des Lenovo-Konzerns.

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Die neue 5G-Konnektivität, die alle drei Kandidaten bieten, hat in diesem Praxistest noch keine maßgebliche Rolle gespielt. Selbst in der Bundeshauptstadt Berlin gibt es bislang nur wenige 5G-Antennen, die bereits in der Lage sind, hohe Bandbreiten und geringe Zeitverzögerung (Latenz) bereitzustellen. Das wird sich aber insbesondere bei den Providern T-Mobile und Vodafone bald ändern.

Die Telekom vermeldete Mitte Juni bereits knapp 12.000 aktive 5G-Antennen. Bis Ende des Jahres peilt der Konzern 40.000 aktive 5G-Masten an. Konkurrent Vodafone, der als erster Anbieter ein kommerzielles 5G-Netz gestartet hat, will bis zum Jahresende mehr als 8.000 Antennen in Betrieb genommen haben und mehr als 10 Millionen Menschen damit versorgen.

Bei 1&1 Drillisch herrscht noch Funkstille

Telefónica hingegen hat derzeit noch keine Masten im kommerziellen Betrieb. Zwar wurden bereits etliche aufgerüstet, aber noch nicht in Betrieb genommen. Bis zum Jahresende soll 5G für Kunden der Telefónica-Marke O2 in den fünf größten deutschen Städten – also in Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt – verfügbar sein. 5G-Funkstille herrscht noch beim Neueinsteiger 1&1 Drillisch, der sein eigenes 5G-Netz vorbereitet.

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Trotz der noch unbefriedigenden Situation beim 5G-Ausbau in Deutschland sollten Smartphone-Käufer ernsthaft erwägen, sich bereits ein 5G-taugliches Endgerät zuzulegen, wenn ohnehin ein Neukauf ansteht. Schließlich werden Android-Smartphones in der Regel über mehrere Jahre hinweg mit Softwareupdates aufgefrischt. Die 5G-Option kann man aber nicht nachrüsten.

In diesem Herbst wird auch das erste 5G-taugliche iPhone von Apple erwartet. Dieses Gerät wird dem ganzen Markt Schwung verleihen, das haben vor Jahren die Erfahrungen beim Umstieg von 3G (UMTS) auf 4G (LTE) gezeigt. Ein Schnäppchen wie die drei Testkandidaten wird das neue iPhone 5G allerdings nicht sein. dpa

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