Nach Oneplus will Carl Pei es nun mit seinem Anfang 2021 gegründeten Startup Nothing wissen und eigenen Aussagen zufolge nicht weniger als Apple angreifen. Seit April 2022 schafft es Pei mit der ersten Ankündigung des Phone 1, einen massiven Hype zu erzeugen, der an die alten „Flagshipkiller“-Zeiten von Oneplus erinnern lässt.
Im Unterschied zu Oneplus verfolgt Pei mit Nothing nicht die Maxime, ein High-End-Smartphone zum günstigen Preis rauszuhauen, um mit Samsung und Apple zu konkurrieren. Stattdessen fokussiert Nothing sich beim Phone 1 aufs Design und smarte Funktionen, mit denen sich das Smartphone von der Masse abheben soll. Aber auch der Preis wird weit unter den 1.000 Euro liegen, die zahlreiche Hersteller für ihre Premium-Telefone verlangen. Dafür verzichtet Nothing jedoch auf High-End-Komponenten.
Mit dem Nothing Phone 1 weg vom Einheitsbrei
Das Design und zahlreiche Details des Phone 1 sind mittlerweile bekannt. Dabei ist das transparente Design mit seinen 900 LED-Lichtern, die Nothing als Glyph-Interface bezeichnet, das bisherige Highlight.
Die LED-Rückseite kann etwa zur Anzeige von Benachrichtigungen und Klingeltönen genutzt werden – einstellen lassen sich die Lichtsignale per Software. Damit können verschiedene Leuchtmuster ausgewählt werden, die mit Benachrichtigungstönen korrespondieren. Zudem zeigt ein Element im Ausrufezeichendesign den Ladezustand der Batterie an, der Ring um die Qi-Wireless-Spule leuchtet beim Reverse-Wireless-Charging. Ferner befindet sich auf der Rückseite ein rotes LED-Licht, das bei laufender Kameraaufnahme leuchtet. Außerdem soll die LED-Beleuchtung so hell sein, das sie als Hilfslicht für die Kamera dienen kann.
Das Gehäuse mitsamt der rückseitigen Dual-Kamera und den flachen Seiten erinnert ein wenig an ein iPhone 12. Zum verwechseln ähnlich sehen sie sich indes nicht, dafür ist das Nothing Phone zu besonders.
Auf der Vorderseite des Nothing Phone 1 ist ein 6,55-Zoll-OLED-Display mit integriertem Fingerabdrucksensor verbaut, das eine Bildwiederholrate von 120 Hertz unterstützt, wobei dieses Detail noch nicht offiziell verifiziert wurde. Bestätigt hat Nothing indes, dass Qualcomms Snapdragon 778G Plus als Prozessor verbaut sein wird. Es ist ein solides Mittelklasse-SoC mit integriertem 5G-Modem. Laut Pei biete der Chip ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leistung, Stromverbrauch und Kosten.
Unterstützt wird das SoC angeblich von wahlweise acht oder zwölf Gigabyte LPDDR5-RAM und 128 oder 256 Gigabyte UFS-3.1-Speicher. Der Akku soll 4.500 Milliamperestunden groß sein mit maximal 45 Watt laden – kabelloses Laden wird auch unterstützt. Dabei ist noch unklar, mit welcher Leistung. Auch Reverse-Wireless-Charging wird unterstützt, um etwa die Ohrstöpsel Ear 1 zu laden.
Kameraseitig sind nach aktuellem Wissenstand eine 50-Megapixel-Kamera mit Weitwinkel-Objektiv und eine Ultraweitwinkelkamera mit 16-Megapixel-Sensor auf der Rückseite zu finden. Frontseitig ist per Punch-Hole angeblich eine Selfie-Cam mit 16 Megapixeln eingebaut.
Weitere Details zur Weitwinkelkamera verrät das Unternehmen in einem Blogbeitrag, der auch einige Fotosamples zeigt: So verbaue Nothing für diesen einen Sony IMX766 mit 50 Megapixeln mit einer Sensorgröße von 1/1.56 Zoll, der etwa auch in Oppos Find X5 Pro (Test) verbaut wird. Die Linse verfüge ferner über eine f/1.88-Blende. Beim Sichtwinkel gibt Nothing 114 Grad an; hinsichtlich der Farbtiefe unterstütze das Smartphone 10-bit, wie es von einigen Top-Smartphones bekannt ist. Zudem werde die Hauptkamera eine optische und elektronische Bildstabilisierung (OIS und EIS) an Bord haben.
Nothing OS: Phone 1 läuft mit Android 12
Auf der Softwareseite wird das Smartphone mit Android 12 auf den Markt kommen und die hauseigene Nutzeroberfläche Nothing OS besitzen, die das Beste von Android enthalte, während überflüssige Bloatware entfernt wurde. Nothing OS soll zudem schnell und flüssig laufen, wodurch es an OxygenOS erinnere, das auf Oneplus-Geräten läuft. Zudem versprach Pei schon im März 2022, dass die Software smart sei und oft genutzte Apps etwa schneller starten könnten. Ferner soll „die Hardware nahtlos mit der Software durch maßgeschneiderte Schriftarten, Farben, grafische Elemente und Sounds“ harmonieren.
Auch über Updates sprach Pei bereits: Das Phone (1) soll drei große Android-Updates und vier Jahre Sicherheitspatches erhalten. Das ist mittlerweile jedoch nichts Besonderes mehr; Samsung etwa bietet schon vier Jahre OS-Updates für seine Topmodelle und fünf Jahre Sicherheitspatches. Immerhin wird das Gerät dann neben Android 13 Updates bis Version 15 erhalten..
Wie teuer wird das Nothing Phone 1?
Konkrete Preise hat Nothing zwar noch nicht genannt, jedoch hat Amazon sie womöglich schon verraten (via Reddit). Den mittlerweile entfernten Informationen des Händlers zufolge könnte die Version mit acht Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher 469,99 Euro kosten, das Modell mit 256 Gigabyte Flashspeicher und zwölf Gigabyte RAM wird womöglich mit 549,99 Euro zu Buche schlagen. Was die Farben angeht, wird das Phone 1 in Weiß und Schwarz angeboten. Da sind die angeblichen Preise für alle Modelle – laut Amazon:
- 8 Gigabyte RAM/256 Gigabyte Speicher – 469,99 Euro
- 8 Gigabyte RAM/256 Gigabyte Speicher – 499,99 Euro
- 12 Gigabyte RAM/256 Gigabyte Speicher – 549,99 Euro
Wann kommt das Nothing Phone 1 auf den Markt?
Wann der konkrete Marktstart erfolgt, hat Nothing nicht verraten, allerdings lässt sich das Gerät bereits direkt beim Hersteller gegen eine Reservierungsgebühr von 20 Euro vorbestellen. Zudem ist die Deutsche Telekom zunächst exklusiver Vertriebspartner. Glaubt man den Informationen der Amazon-Listung, könnte das Phone 1 ab dem 26. Oktober über den E-Händler bestellt werden. Vielleicht war das Datum aber auch nur ein Platzhalter.
Mit dem Preis und der Ausstattung positioniert sich Nothing mit seinem Phone 1 in der Mittelklasse direkt zwischen Samsungs Galaxy A53 und dem Pixel 6a, das gegen Ende Juli in den Handel kommt. Besonders mit dem Pixel 6a könnte das Nothing Phone 1 unter anderem wegen des Release-Datums in direkte Konkurrenz gehen. Ob die Kameras des Phone 1 mit denen des Google-Phones konkurrieren können, werden wir sicher bald sehen. Googles bisherige Pixel-Modelle der A-Reihe konnten in der Vergangenheit die Modelle der gleichen Preisklasse hinter sich lassen.
Warum steht da 12. JUNI wenn wir den 2. JULI haben?
Mein Fehler, behebe ich sofort. Danke für den Hinweis.
Typisches Fanboy-Gebrabbel.
Allerdings würde ich eher die anderen Android-Smartphone-Hersteller als Konkurrenten ansehen. Allen voran OnePlus und Xiaomi. Letztlich stört mich etwas die schwache CPU. Zudem ist die Qualität der Kamera entscheidend. Alles andere klingt nach einem soliden Alltags-Smartphone.