Während die ausgeschriebenen Stellen für Personaler:innen zurückgehen, zeigt sich aber, dass in bestimmten Regionen dennoch vor allem nach einer Fähigkeit gesucht wird: IT-Skills. Für das Barometer wurden die Stellenanzeigen von über 250.000 Websites ausgewertet.
Fortschreitende Digitalisierung erfordert IT-Kenntnisse
Insbesondere werden Personaler:innen mit „IT-Kenntnissen“ gesucht. 37 Prozent aller Stellenausschreibungen suchen Menschen, die Microsoft Office nutzen können – vor allem aber werden Menschen gesucht, die mit SAP-Anwendungen sicher umgehen können. Gegenüber dem Handelsblatt bestätigt Kai Helfritz vom Personalerverband, dass HR-Abläufe digitalisiert werden.
Dazu gehören Vorstellungsgespräche per Videocall, Online-Onboardings oder Arbeitszeiterfassung über Apps. „Gerade die Verwaltung von Personalstammdaten ist immer noch eine große Herausforderung“, so Helfritz. Das gelte vor allem für internationale Unternehmen, die landestypische Regeln zu beachten haben.
Unternehmen würden zudem analysieren wollen, wie sich der Berufsausstieg der Baby Boomer auf ihre Belegschaft auswirkt und wo eventuell Wissenslücken auftauchen. Daher werden Personaler:innen gesucht, die im Umgang mit Successfactors von SAP oder den Workday-Produkten Erfahrung haben.
Angeboten wird dafür häufig Remote Work oder Teilzeit. Der Anteil von Stellen, die remote besetzt werden können, stieg von 13 Prozent 2021 auf 21 Prozent 2023.
Kommt ein Umzug infrage, kann sich Berlin lohnen: Hier gibt es 2.736 freie Stellen – das sind so viele wie in ganz Baden-Württemberg. Das liegt vor allem daran, dass einerseits Großunternehmen ihren Firmensitz in der Hauptstadt haben, während es andererseits auch eine große Startup-Kultur gibt – beide benötigen Personaler:innen.
Rückläufige Stellen seit 2022
2021 und 2022 stiegen die freien Stellen für Personaler:innen an. Dieser Bedarf sei, so Report, nun teilweise gedeckt. Die freien Vakanzen sind im ersten Quartal 2023 nach einem Höchststand im Sommer 2022 von 53.000 auf 45.812 gesunken.
Zudem würde weniger nach Recruiter:innen gesucht – hier ist der Anteil der Stellen von 20 Prozent im Jahresschnitt 2022 auf etwas unter 17 Prozent im ersten Quartal diesen Jahres gesunken. Auch Ausschreibungen für Teamleiter:innen gibt es weniger: Von 19 Prozent sank der Anteil auf 11 Prozent.
Konzerne suchen mehr als KMU
Großunternehmen suchen noch immer nach Personaler:innen, kleine und mittelständische Unternehmen, kurz KMU, eher weniger. KMU würden die Personaldienstleistungen wie die Lohnabrechnung eher auslagern, während es sich für Großunternehmen mit diversen Standorten und Tausenden Mitarbeitenden finanziell mehr lohnt, eine Lohnabrechnungsteam zu haben.