Knackigere Fotos mit dem Pixel 2: Google stellt den Pixel-Visual-Core scharf
Im Pixel 2 (XL) hat Google erstmals einen selbst entwickelten Coprozessor in einem Consumer-Gerät verbaut. Das hatte das Unternehmen zum Marktstart der beiden Smartphones angekündigt. Seit Monaten befindet sich der „Pixel-Visual-Core“ (PVC) jedoch im Schlummermodus. Wie das Unternehmen in einem Blogpost ankündigt, wird per Update der Schalter umgelegt.
Pixel 2 und Pixel 2 XL Google aktiviert Pixel-Visual-Core auch für Whatsapp und weitere Apps
Ursprünglich gingen wir davon aus, dass das Pixel 2 seine verbesserten Kamera-Funktionen mit dem Release von Android 8.1 Oreo erhalten würde. Das war im Grunde auch der Fall, jedoch mussten die neuen Fähigkeiten noch umständlich in den Entwickler-Einstellungen aktiviert werden. Erst mit dem neuen Februar-Update, das unter anderem auch aktuelle Sicherheitspatches enthält, ist der PVC standardmäßig aktiviert.
Das Update werde innerhalb der nächsten Tage auf allen Pixel-2-Modellen landen. Alles, was ihr dann zur Nutzung der verbesserten Kamera-Leistung machen müsst, ist den Auslöser zu drücken. Google verspricht durch die Aktivierung des Coprozessors helle, detailreiche und klare Fotos. Dabei spiele es dank der neuen Android-Camera-API keine Rolle, ob ihr die Google-Kamera-App oder eine andere App verwendet. Auch für Apps wie Instagram, Snapchat und Whatsapp sei die neue Funktion nutzbar.
Pixel 2 (XL): Das soll der Pixel-Visual-Core bringen
Laut Google werde mit der Auslagerung der Kamera-Funktion auf den dedizierten Chip nicht nur die HDR+-Leistung um den Faktor fünf angehoben. Die Umleitung der Kamera-Prozesse auf den PVC senke bei der Foto-Aufnahme und der -Verarbeitung außerdem den Stromverbrauch auf weniger als ein Zehntel dessen, was der Hauptprozessor für die gleichen Aufgaben benötige. Durch den Einsatz des PVC soll sich auch die Akkulaufzeit des Pixel 2 (XL) verbessern.
Googles Pixel-Visual-Core unterstützt außerdem RAISR („Rapid and Accurate Image Super Resolution“). Diese Technologie wurde von Google 2016 vorgestellt. RAISR setzt auf maschinelles Lernen und kann Google zufolge aus Bildern mit geringer Auflösung qualitativ gute Bilder in höherer Auflösung erzeugen. Die Technologie könne auf Smartphones in Echtzeit ausgeführt werden und spare etwa ein Drittel an Bandbreite. Weitere Details über den Pixel Visual Core erhaltet ihr in einem älteren Artikel.
Google verspricht, dass das Update in den kommenden Tagen für alle Pixel-2-Geräte freigegeben wird. Sobald Android 8.1 auf Geräten anderer Hersteller mit dediziertem Coprozessor aufschlägt, kommen Machine-Learning-Fertigkeiten beispielsweise auch auf das Huawei Mate 10 Pro (Test) und das Honor View 10. Weitere 2018er Smartphones mit Snapdragon 845- oder Exynos 8910-Prozessor werden die derzeit pixel-2-exklusiven Funktionen auch erhalten. Als eines der nächsten Top-Smartphones dürfte das Samsung Galaxy S9 an der Reihe sein.
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