Quantencomputer sind ein Versprechen für die Zukunft: Sie sollen unterschiedlichste Berechnungen um ein vielfaches schneller als ein herkömmlicher Computer ausführen können. Allerdings sind konkrete Anwendungsfälle derzeit noch selten. Das gilt auch für den Einsatz der Technologie beim britischen Militär – wo jetzt eine besondere Variante des Quantencomputers erworben wurde.
Quantencomputer ohne aufwendiges Kühlsystem
Der Deal mit dem Quantencomputer-Startup „Orca Computing“, über den zunächst „New Scientist“ berichtet hatte, umfasst einen Quantencomputer der etwas anderen Art: Nach Angaben des Startups kommt er ohne aufwendiges Kühlsystem aus und ist dementsprechend platzsparender als andere Computer mit dieser Technologie. Das britische Militär hoffe darauf, die Technik früher oder später in seinen Panzern verbauen zu können, so Orca-CEO Richard Murray.
Wie Futurism anmerkt, ist allerdings komplett unklar, welchen Vorteil man sich beim Militär von der Technologie verspricht. Das Gerät könne zunächst nichts tun, wozu ein herkömmlicher Computer nicht ebenfalls in der Lage wäre, sagt sogar Murray selbst. Dementsprechend sähe er den Quantencomputer beim Militär zunächst eher als Forschungswerkzeug.
Zu möglich Verwendungszwecken sagt Murray laut Futurism: Der Quantencomputer mache die „Informationsverarbeitung für Befehlsentscheidungen auf dem Schlachtfeld agiler“. Dieses Statement lässt zumindest Raum für Interpretationen. Ob Quantencomputer zeitnah eine relevante Größte im Kampfeinsatz sein werden, steht somit weiterhin in den Sternen. Es ist allerdings nicht verwunderlich, dass sich Staaten mit hohem Militärbudget für die Potenziale von Zukunftstechnologien interessieren – egal ob Roboterhund, Lasersystem, oder unterschiedlichste Formen von Cyber-Attacken.
Solche Experimente verlaufen allerdings nicht immer erfolgreich, wie beispielsweise die Testversuche des US-Militärs mit Microsofts Hololens-AR-Technologie zeigen.