New Glenn: Wiederverwendbare Riesen-Rakete von Blue Origin erreicht wichtigen Meilenstein

Im Herbst 2000 hatte Amazon-Gründer Jeff Bezos die Weltraumfirma Blue Origin gegründet. Zunächst konzentrierte sich das Unternehmen auf suborbitale Flüge mit dem wiederverwendbaren System New Shepard.
New Glenn: Blue Origins Rakete ist wiederverwendbar
Auf diesen Erfahrungen baut Blue Origin bei der Entwicklung seiner 2016 erstmals vorgestellten Schwerlast-Trägerrakete New Glenn auf. Ähnlich wie die Falcon-Raketen von Konkurrent SpaceX soll die 98 Meter hohe New Glenn künftig bei der Rückkehr auf die Erde auf einem Lastkahn im Atlantik landen.
Nach mehrjährigen Verzögerungen – eigentlich sollte die New Glenn schon Ende 2020 zu ihrem ersten Flug abheben – steht der erste Flug in den Orbit für die Blue-Origin-Rakete jetzt unmittelbar bevor. Denn am 28. Dezember 2024 hat New Glenn bei finalen Tests einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Bei Test alle Triebwerke gezündet
Wie das Unternehmen mitteilte, wurden alle sieben Triebwerke der ersten Stufe für 24 Sekunden gezündet. 13 Sekunden davon liefen sie mit voller Leistung. Damit seien alle für den Test gesetzten Ziele erreicht worden. Bezos ließ per X wissen, dass als nächster Schritt jetzt der Jungfernflug folge.
Die bei New Glenn verwendeten BE-4-Triebwerke der ersten Stufe gelten als Grund für die Verzögerungen vor dem Jungfernflug. Hier gab es Probleme mit der Treibstoffpumpe.
New Glenn: Triebwerke sorgten für Verzögerungen
Blue Origin setzt bei der ersten Stufe auf eine ursprünglich in Russland entwickelte Triebwerkstechnologie, die mit einer sauerstoffreichen Verbrennung arbeitet. Dadurch sollen die Triebwerke besonders effizient sein.
Um den 2020er-Termin noch einhalten zu können, wurde 2018 entschieden, die zweite Stufe mit den schon weiter entwickelten BE-3U-Triebwerken auszurüsten. Diese werden mit Wasserstoff betrieben, wie Golem schreibt. Der Treibstoffverbrauch steigt bei dieser Technologie aber um fünf Prozent.
Grünes Licht von der FAA: Start Anfang 2025 geplant
Über vier Jahre nach der ursprünglich geplanten Premiere scheinen Bezos und Blue Origin es jetzt sehr eilig zu haben. Zusätzlich zu dem erfolgreichen Test gab die US-Luftfahrtbehörde FAA grünes Licht für den ersten Flug in den Orbit.
Als frühester Zeitpunkt wird der 6. Januar 2025 angegeben. Freilich könnte sich das Startdatum auch durchaus noch einmal nach hinten verschieben. Sicher ist jedenfalls, dass SpaceX damit nach dem unrühmlichen Aus von Boeing ein neuer Rivale um Nasa-Aufträge für den Transport von Menschen und Gütern ins All – und zum Mond – zu erwachsen.