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Reclaim your data: 9 Tools und Dienste, mit denen ich meine Datenhoheit zurückbekommen habe

Spähattacken, Heartbleed und Zensur-Debatten haben das Vertrauen vieler Nutzer in den Datenschutz tief erschüttert. Doch für Cloud-Dienste und viele Tools gibt es Alternativen, mit denen ihr eure Datenhoheit zurückbekommt – zumindest ein Stück weit. Wir stellen euch neun vor.

Von Florian Blaschke
11 Min. Lesezeit
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(Grafik: leonardsavage.com)

Reclaim your data: Ich will meine Datenhoheit zurück

Man muss schon eine ordentliche Portion Gleichgültigkeit mitbringen, um trotz der Debatten und Skandale um Überwachung, Ausspähung und Zensur so weiterzumachen wie bisher. Sicher, es ist bequem, einfach bei seinen liebgewonnen Diensten und Anbietern zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass schon nichts passieren wird mit den eigenen Daten. Wer was Sascha Lobo in einer seiner Spiegel-Kolumnen „Simplitis“ genannt hat: den Wunsch, „es gäbe für alle Probleme simple Lösungen“. Nein, simpel sind die meisten Lösungen nicht. Doch am Ende habe ich für mich Tools und Dienste gefunden, die mir das Gefühl geben, wieder Herr meiner Daten zu sein. Zumindest, soweit das möglich ist. Hier ist mein Setup.

1. Die Basis: Mein Hoster

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Ich weiß, wo der Server steht, auf dem meine Daten liegen. (Foto: © boscorelli – Fotolia.com)

Ich habe lange überlegt, ob meine Daten bei mir zu Hause liegen sollen oder auf dem Server eines Hosters. Es gibt inzwischen einige Lösungen, die für die Datensicherung in den eigenen vier Wänden in Frage kommen, doch fast alle haben ihre Schwachstellen. Und für einen eigenen Server fehlt mir bislang noch die Muße. Also war die Entscheidung irgendwann klar: Meine Daten bekommt mein Hoster. Das große Glück dabei: Der Anbieter, bei dem ich seit einigen Jahren auch schon meinen Webspace hoste, bietet mir eine Menge Features, die ich bei anderen Anbietern vergeblich suche. Ein kleiner Auszug gefällig? Ein vollwertiger SSH-Zugang, Perl, PHP, Python und Ruby, node.js, FastCGI, MySQL, CouchDB und MongoDB, Cron-Jobs, HTTPS und vieles mehr. Ein Feature-Set, das mir unglaublich viele Türen öffnet. Der größte Vorteil allerdings: Ich weiß, welche Menschen hinter dem Unternehmen stecken, dem ich da meine Daten überlasse. Ich habe Vertrauen. Und das ist unbezahlbar.

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2. Filesharing und Kollaboration: ownCloud und Seafile

Wer nicht auf einen Cloud-Dienst wie Dropbox, Google Drive oder SkyDrive vertrauen will, dem bleiben nicht viele, aber immerhin doch einige Alternativen. Neben Seacloud auch selbst einen Cloud-Dienst an.

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Seafile ist eine gute Alternative zu Dropbox. (Screenshot: Seafile)

Seafile ist eine gute Alternative zu Dropbox. (Screenshot: Seafile)

Klare Nachteile von Seafile sind die nicht gerade gelungene Dokumentation und die deutlich komplexere Installation. Zwar bietet auch Seafile so etwas wie einen Installer an, doch ohne SSH-Zugriff kommt man hier nicht weit. Zudem läuft der Zugriff auf die Basis-Installation erst mal nur über HTTP, für einen HTTPS-Zugriff muss man Seafile entweder auf Apache oder Nginx deployen (Für die Installation auf einem Raspberry Pi bereiten wir übrigens gerade eine Schritt-für-Schritt-Anleitung vor). Läuft Seafile dann aber, ist das Tool in Sachen Filesharing und Kollaboration deutlich mächtiger als ownCloud. So bietet die Suite unter anderem ausgeklügelte Nutzerrollen, Kommentare für Dateien, einen Messaging-Service, Gruppen-Diskussionen, Benachrichtungen und eine Versionierung. Auch für Seafile gibt es zudem etliche Clients, neben einem Terminal-Client auch für Windows, Mac OS und Linux. Mobile Clients gibt es für Android und iOS.

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3. Baïkal: Datenhoheit auch für meine Kontakte und Termine

Alle drei großen Smartphone-OS bieten eigene Möglichkeiten zur Synchronisation von Kontakten und Terminen. Apple hat seinen iCloud-Service, Microsoft hat Windows Live und Google hat Google. Wer jedoch nicht auf einen dieser Dienste vertrauen will, hat – neben dem CalDAV-/CardDAV-Server von ownCloud – eigentlich nur eine Chance: Baïkal.

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Baïkal ist schnell installiert und flexibel einsetzbar. (Screenshot: Baïkal)

Baïkal ist schnell installiert und flexibel einsetzbar. (Screenshot: Baïkal)

Baïkal ist schnell installiert und kann entweder mit SQLite oder einer MySQL-Datenbank betrieben werden. Kompatibel ist der Server unter anderem mit iOS, den Kalender- und Kontakt-Apps von Mac OS X und Android oder Apps wie DAVdroid, Evolution für Linux, Thunderbird mit Lightning, dem eM-Client für Windows und einer Menge weiterer CalDAV- und CardDAV-fähiger Apps. Im Admin-Bereich lassen sich beliebig viele Nutzer und für jeden Nutzer beliebig viele Adressbücher und Kalender anlegen, zudem können für jeden Kalender auch Erinnerungen aktiviert werden, sodass – und unter iOS funktioniert das einwandfrei – auch auf iPhone oder iPad die Erinnerungen über Baïkal synchronisiert werden können. Für Apps, die das unterstützen, könnt ihr zudem auch die Notiz-Synchronisation aktivieren. Baïkal bekommt ihr auch über GitHub, wo die Installation des Servers zudem sehr gut dokumentiert ist. Eine gute Anleitung für die Synchronisation mit iOS und Mac OS X findet ihr hier, eine Anleitung für den Sync mit Windows Phone 8.1 gibt es hier. Für Android braucht ihr die Apps CalDAV-Sync und CardDAV-Sync.

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4. RSS-Feeds auf dem eigenen Server – mit Fever°

Spätestens seit Google seinen Reader eingestellt hat, sind Feed-Reader wieder im Gespräch. Feedly beispielsweise war kurz nach Googles Ankündigung in die Bresche gesprungen und hatte mit cleverem Marketing etliche Nutzer für sich gewinnen können. Mir aber ist es schon seit einigen Jahren lieber, auf eine selbst gehostete Alternative zu vertrauen, die niemand überraschend dicht machen kann. Außer mir.

Mit Fever° habt ihr die wichtisten News immer im Blick. (Screenshot: trotzendorff.de)

Mit Fever° habt ihr die wichtisten News immer im Blick. (Screenshot: trotzendorff.de)

Für die Verwaltung meiner Feeds setze ich daher schon lange auf Fever°, ein Tool des Designers und Entwicklers Shaun Inman. Fever° braucht PHP- und MySQL, kostet 30 US-Dollar und lässt euch auch bei Hunderten gespeicherter Feeds nicht im Stich. Das Tool bietet eine komplexe Sortierung, Auto-Updates, Blacklisting, Keyboard-Shortcuts, Support für Cron-Jobs und einiges mehr. Der Clou: Anhand von Sharing-Zahlen und anderen Daten zeigt es euch unter „Hot“ auch an, welche Artikel und Themen gerade besonders relevant sind und gibt euch so schnell einen Überblick über die wichtigsten Themen des Tages. Auf dem Smartphone oder dem Tablet könnt ihr Fever° aktuell nur noch über die mobil optimierte Ansicht nutzen, nachdem Sunstroke, eine Drittanbieter-App, die ausgesprochen gut mit dem RSS-Reader zusammenarbeitet, leider nicht mehr im App-Store erhältlich ist.

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Update vom 4. August 2014: David hat mich in den Kommentaren noch auf zwei iOS-Apps hingewiesen, die auch mit Fever° kompatibel sind: Reeder 2 und Unread. Danke für den Tipp!
Reeder 3
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5. Das Zwillingspaar für meine Passwörter: 1Password und tooPassword

Passwörter – eines der heikelsten Themen überhaupt. Für rund 150 Dienste oder Webseiten brauche ich einen Login, und wie sich inzwischen rumgesprochen haben sollte: Es ist sinnvoll, 1Password, das nicht nur Passwörter generieren, sondern sie auch verschlüsselt speichern und mit Smartphone oder Tablet synchronisieren kann.

Eines der wichtigsten Tools für meine Datenhoheit: tooPassword. (Screenshots: iTunes)

Eines der wichtigsten Tools für meine Datenhoheit: tooPassword. (Screenshots: iTunes)

Genau an diesem Punkt aber gibt es ein Problem: Wie die Passwörter synchronisieren, ohne dabei über einen Anbieter wie Dropbox zu gehen? Nachdem ich ownCloud und Seafile schon aufgesetzt hatte, war das nicht mehr so schwierig: Die Desktop-Apps von 1Password nämlich bieten die Möglichkeit, die Keychain-Datei, in der alle Passwörter gespeichert werden, auch in einem beliebigen Ordner abzulegen. Diese Option habe ich genutzt und dafür einen ownCloud-Ordner gewählt. Das nächste Problem? Die Smartphone-Apps von 1Password beherrschen nur die Synchronisation mit Dropbox – der Zugriff auf ownCloud oder über WebDAV ist nicht möglich. Doch zumindest für iOS gibt es eine App, die das kann: tooPassword. Sie liest via WebDAV die Keychain-Datei aus, wodurch die Passwörter per Copy & Paste genutzt werden können. Zwar lassen sich mit tooPassword keine Passwörter anlegen, da die App keine Schreibrechte für die Keychain-Datei hat, doch das ist zu verschmerzen. Bislang habe ich unterwegs noch nicht das Bedürfnis gehabt, einen neuen Login für einen Dienst anzulegen. Und sollte das doch mal so sein, nutze ich fürs erste mein Master-Password und ändere es dann so schnell wie möglich.

Update vom 7. Juli 2015: Wie Martin in den Kommentaren angemerkt hat, lässt sich 1Password auf Android via FolderSync auch mit ownCloud synchronisieren. Deshalb hier auch noch der Link zur App im Google-Play-Store.

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1Password - Passwort-Manager
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6. Mein Bookmark-Känguruh: Wallabag

Auch für Bookmarks und das Speichern von Webseiten gibt es dutzende, vielleicht sogar hunderte Apps für alle möglichen Plattformen. Fast allen gemein: Sie laufen über ihre eigenen Server. Eine der wenigen freien Alternativen ist Wallabag, ein Projekt der französischen Softwarefirma Framasoft. Das Unternehmen bietet Wallabag unter dem Namen Framabag als Service an, ihr könnt den Dienst aber auch selbst hosten.

Wallabag: Das Känguruh für deine Bookmarks. (Screenshot: Wallabag)

Wallabag: Das Känguruh für deine Bookmarks. (Screenshot: Wallabag)

Um Wallabag zu installieren, braucht ihr unter anderem PHP 5.3.3 oder höher und SQLite, als Template-Engine nutzt Wallabag Twig. Solltet ihr bisher Pocket, Readability oder Instapaper nutzen, bietet euch Wallag den problemlosen Import eurer Daten an. Und damit ihr Wallabag auch bequem nutzen könnt, gibt es Addons für Firefox und Chrome sowie ein Bookmarklet, das ihr nach der Installation im Config-Menü findet. Darüber hinaus gibt es für Wallabag Apps für iPhone, Android und Windows Phone. Ein paar Kinderkrankheiten wie die noch noch ausgereifte Chrome-Extension oder Schwächen bei der Formatierung der Bookmarks kann man eigentlich ganz gut ignorieren.

wallabag
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7. Die Alternative zu Wallabag: Bookmarks mit Unmark

Nachdem Wallabag zwar anständig funktioniert, aber eben doch noch die ein oder andere Kinderkrankheit hat, habe ich mich immer wieder auch nach Alternativen dazu umgesehen. Hängengeblieben bin ich inzwischen bei Unmark, einem Bookmarking-Service von Plain aus Pennsylvania. Und den bietet das Unternehmen nicht nur als Online-Dienst, sondern auf GitHub eben auch zum Selbsthosten an.

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Mit Unmark könnt ihr eure Bookmarks auf dem eigenen Server verwalten. (Grafik: Unmark)

Mit Unmark könnt ihr eure Bookmarks auf dem eigenen Server verwalten. (Grafik: Unmark)

Die Installation von Unmark auf dem eigenen Server ist recht simpel – zumindest, wenn man einige Stolperfallen bedenkt. Die erste: Unmark läuft nur im Root-Verzeichnis des Servers oder einer Subdomain, die Installation in Unterverzeichnissen ist aktuell noch nicht möglich. Und: Beim Upload der Dateien unbedingt darauf achten, dass ihr die .htaccess und die .gitignore mit hochladet, sonst spuckt der Server beim Setup eine Fehlermeldung aus. Läuft Unmark dann aber, überzeugt das Tool nicht nur durch das schicke und responsive Design, sondern auch durch ein paar wirklich praktische Features. So könnt ihr Bookmarks beispielsweise mit nützlichen Tags wie „Read“, „Watch“, „Listen“, „Buy“ oder „Eat & Drink“ versehen und das Tool so nicht nur als reine Leseliste nutzen. Dazu könnt ihr eure Bookmarks durchsuchen oder sie euch in einer Timeline chronologisch anzeigen lassen. Apps für Unmark gibt es derzeit zwar leider noch nicht, dafür aber haben die Entwickler von Plain eine Chrome-Extension entwickelt, die auch mit der selbst gehosteten Version funktioniert – vorausgesetzt, euer Server ist über SSL erreichbar.

8. Der Evernote-„Ersatz“: TagSpaces

Eine ordentliche Notizverwaltung gehört wohl mit zum wichtigsten Werkzeug überhaupt – kein Wunder also, dass Anbieter wie Evernote so erfolgreich sind. Die Auswahl an wirklich guten Tools zum Selbsthosten in diesem Bereich ist allerdings noch ausbaufähig. Ein Tool, das mich seit einiger Zeit jedoch durchaus überzeugt, ist TagSpaces.

TagSpaces bietet etliche Möglichkeiten, Notizen zu filtern. (Grafik: TagSpaces)

TagSpaces bietet etliche Möglichkeiten, Notizen zu filtern. (Grafik: TagSpaces)

Mit TagSpaces könnt ihr Dokumente, Grafikdateien und Notizen speichern, verschlagworten und verwalten. Dabei legt TagSpaces Notizen wahlweise als Rich-Text-, Markdown- oder einfache Text-Datei an, bei der Ansicht der Notizen könnt ihr zwischen einer einfachen Liste, einem Grid oder einer Baumansicht wechseln. Neben klassischen Schlagworten oder Getting-Things-Done-Tags können Notizen bei TagSpaces auch mit „Smart Tags“ zeitlich eingeordnet oder mit Prioritäten oder Ratings versehen werden. Zwar könnt ihr TagSpaces auch einfach lokal auf eurem Rechner installieren, ich aber habe mich dafür entschieden, es auf dem Server laufen zu lassen und für die Synchronisation ownCloud zu nutzen. Wie das funktioniert, könnt ihr unter anderem in diesem Video sehen. Der große Vorteil an TagSpaces sind die vielen Apps und Extensions, die es für das Tool gibt. Eine App für iOS ist in Planung, sie soll jedoch genau wie die Android-App, die es schon gibt, erst mal keine Cloud-Anbindung haben, was sie für mich nicht wirklich brauchbar macht. Doch auch in diesem Fall ist das nicht wirklich schlimm, die mobile Ansicht ist durchaus brauchbar, sollte ich unterwegs wirklich mal etwas speichern wollen.

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9. Tasks verwalten über die Kommandozeile: Todotxt

Was jetzt noch bleibt, ist die Verwaltung der eigenen To-dos. Wer hier im Netz ein bisschen sucht, stößt schnell auf Tracks oder Chandler, die beiden einzigen, ernsthaften To-do-Apps, die ihr problemlos selbst hosten könnt. Ich aber habe mich für ein anderes Tool entschieden: Todo.txt – eine To-do-Lösung für Kommandozeilenliebhaber.

Ein Beispiel für die Darstellung verschiedener Prioritäten, Kontexte und Projekte mit Todo.txt. (Screenshot: t3n)

Ein Beispiel für die Darstellung verschiedener Prioritäten, Kontexte und Projekte mit Todo.txt. (Screenshot: t3n)

Todo.txt funktioniert mit einem Shell-Skript, das alle Tasks, die ihr anlegt, in einer Text-Datei namens todo.txt speichert, die ihr an einem beliebigen Ort ablegen könnt. Ich habe mich dafür entschieden, sie in einem ownCloud-Ordner zu speichern, was den Vorteil hat, dass ich die Konfiguration für Todo.txt auch auf meinem Server anlegen kann und so – da alle Dateien in ownCloud über relative Pfadangaben erreichbar sind – per Shell von jedem Rechner auf meine To-dos Zugriff habe. Mit Seafile beispielsweise wäre das nicht möglich, da Seafile alle Dateien in einer eigenen Dateistruktur versteckt. Einziger Nachteil: Ich habe auf meine To-dos nur bedingt Zugriff von Smartphone oder Tablet. Zwar gibt es eine iOS- und eine Android-App für Todo.txt, die aber können nur mit Dropbox zusammenarbeiten, nicht mit ownCloud. Ich allerdings brauche meine To-dos unterwegs eher selten, weshalb mir auch hier der Zugriff über eine App wie WebSSH (oder für Android JuiceSSH) völlig ausreicht.

Die App konnte im App Store nicht gefunden werden. :-(
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Datenhoheit: Ein Stück mehr Unabhängigkeit

Zugegeben, es steckt einiges an Zeit, Arbeit und Nerven dahinter, alle diese Dienste zu finden, zu installieren und zu konfigurieren – zumal jeder einzelne auch gewartet und geupdatet werden muss, was euch etablierte Anbieter natürlich abnehmen.

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„Wir haben die Wahl, uns zwischen anspruchsvollen, fordernden und Convenience-Technologien zu entscheiden.“

Schon in meinem Artikel zu Facebook habe ich Tim Wu zitiert, und nach dem vergangenen Jahr kann ich nur wiederholen, was ich damals geschrieben habe: Wir haben die Wahl, uns zwischen anspruchsvollen, fordernden Technologien und „Convenience-Technologien“ zu entscheiden. Und die fordernden Technologien zeichnen nun mal drei Dinge aus: „It is technology that takes time to master, whose usage is highly occupying, and whose operation includes some real risk of failure.“

Doch heute kann ich dem auch etwas hinzufügen. Zwar bin ich nicht komplett unabhängig – das wäre vermessen –, aber ein Stück freier als vorher. Nach wie vor nutze ich Betriebssysteme, Apps und Dienste, denen ich nicht immer mit einem guten Gefühl Daten anvertraue. Doch ich habe neun Wege gefunden, ein Stück Datenhoheit zurückzugewinnen, und die wichtigsten Daten habe ich selbst in der Hand. Daran, dass Dienste wie diese immer häufiger genutzt werden, dass immer mehr Startups und Unternehmen an nutzerfreundlichen und trotzdem sicheren Lösungen für verschiedensten Aufgaben arbeiten, dass auch die Wissenschaft sich wieder verstärkt dem Thema Datenhoheit annimmt, merke ich: Es tut sich etwas. Ein gutes Gefühl.

Letztes Update des Artikels: 6. Juli 2015.

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68 Kommentare
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christof_versacommerce.de

Puh, was für ein Aufwand! Vielen Dank dafür – auch für die Mühe, diesen Artikel zu schreiben. Ich habe leider weder die Zeit, noch das Wissen, um dies für mich umzusetzen – daher hoffe ich sehr, dass deine Schlussbemerkung wahr wird: Sichere Lösungen, die Datenhoheit bieten, müssen ein lukrativer Markt werden, damit die Breite der Benutzer erreicht wird. Bei der Spitze des Eisbergs, den wir von der NSA in letzter Zeit gesehen haben eine Illusion?

Antworten
Nathan

Hallo,

dank für den Beitrag. Vielleicht ein paar kleine Ergänzungen, mit denen ich seit mehr als einem Jahr sehr gut fahre:

– Auch ownCloud bietet einen Cal/CardDAV-Server, der auf dem Uberspace wunderbar funktioniert. Baikal ist keineswegs die einzige Möglichkeit, als die du sie darstellst ;-)

– Durch CalDAV kann man auch eine Todo-Liste einrichten, auf die kann man dann auch von unterwegs mit der App Tasks für Android bzw. den Erinnerungen auf dem iPhone zugreifen

– Wer keine 30$ für einen RSS-Feedreader ausgeben will, findet mit tiny tiny RSS (ttrss) eine kostenlose Alternative, die man ebenfalls selbst hosten kann. Darüber hinaus gibt es dafür ein Apps für Android und iPhone, damit man seine Feeds auch von unterwegs lesen kann.

– Wallabag kannte ich noch nicht, das werde ich mir wohl mal anschauen. Vielen Dank für den Tipp.

Links:

Tasks: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.dmfs.tasks&hl=de
tiny tiny RSS: http://tt-rss.org/redmine/projects/tt-rss/wiki
ttrss iPhone-App: https://itunes.apple.com/app/tiny-reader-rss/id689519762
ttrss Android-App: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.fox.ttrss&hl=de

Antworten
Florian Blaschke

Danke Dir für die Ergänzungen. Stimmt, ownCloud hat auch einen CalDAV- und CardDAV-Server. Werd ich noch einbauen.

Antworten
David

Zu Punkt 4 und Fever:

„Auf dem Smartphone oder dem Tablet könnt ihr Fever° aktuell nur noch über die mobil optimierte Ansicht nutzen(…)“

‚Reeder 2‘ und ‚Unread‘ kann ich uneingeschränkt empfehlen, problemlos kompatible mit Fever.

Antworten
Florian Blaschke

Danke für den Tipp, die schau ich mir doch glatt mal an!

Antworten
Hauke

Ich willte auch ttrss vorschlagen. Da gibt es sogar gute mobile apps für weniger verbreitete Betriebssysteme wie SailfishOS, FirefoxOS oder webOS!

Antworten
Kenny

Gibts für ttrss auch eine App für Blackberry 10?

Antworten
Witti

Noch ein Hinweis zum Thema TinyTinyRSS. Es gibt ein Plugin, welches TTRSS mit der Fever-API ausstattet und man somit gängige iOS-Feedreader wie Mr. Reader und Reeder mit TTRSS nutzen kann: https://github.com/dasmurphy/tinytinyrss-fever-plugin

Habe das Plugin selbst im Einsatz und es funktioniert wunderbar.

Antworten
Florian Blaschke

Abgefahrene Lösung, danke für den Tipp!

Antworten
Kaz

Danke für den Artikel & die Mühe dahinter!
Mail als eins der wichtigsten Themen wird leider nicht angesprochen – ist zwar auch komplex aber es gibt einige Möglichkeiten.
Als Alternative zu Baikal sei noch Tine20 erwähnt, da ist CalDav/CardDav drin, geht aber auch schön mit ActiveSync und hat Unterstützung für Mail, Kalender, Tasks, etc.

Antworten
Florian Blaschke

Du hast Recht und jetzt gerade frage ich mich, warum ich darüber nichts geschrieben habe. ^^ Mal sehen, vielleicht trage ich das noch nach oder schreibe in einem Extra-Artikel noch drüber. Tine20 kannte ich auch noch nicht, danke!

Antworten
Kenny

Ein Artikel/Review über Tine20 wäre sehr interessant!

Felix

Das riecht sehr nach https://uberspace.de =)

Antworten
byrd

… was den Vorteil hat, dass ich die Konfiguration für Todo.txt …

Antworten
Felix

Und wie heisst nun dein Hoster?

Antworten
Florian Blaschke

Da das hier kein Sponsored Post ist, habe ich den Namen extra nicht erwähnt. Aber ich schreibe Dir (und jedem, den das auch interessiert) das gerne per Mail.

Antworten
Moritz

Ja bitte! :)

Arne

Würde mich auch interessieren. TIA!

Florian Blaschke

Mail an Euch beide ist unterwegs.

Daniel

Würde mich auch interessieren. Danke.

Wilfried

Gute Ideen. Der Webhoster interessiert mich auch.

oduudo

kannst Du mir bitte auch den Hoster nennen?
Danke…

butterbrot

mich auch =D

Kenny

Würde mich auch interessieren! :)

Florian Blaschke

Mails sind unterwegs.

Jimbo Jones

Super Artikel und bei der Umsetzung hänge ich auch so ein bißchen am Hoster, also würde mich da dein Tipp ebenfalls sehr interessieren. :)

Alin

Könntest Du mir auch den Namen deines Hosters per eMail schicken? Herzlichen Dank!

dnepro..

Ich bitte auch nochmal!

Marcus

Der Name Deines Hosters würde mich auch interessieren.

Jörg

Dein Hoster interessiert mich auch. Bitte schick mir auch die Kontaktdaten. Danke!

Dessembrae

Servus,

ich weiß das Thema ist schon älter aber ich würd auch gern erfahren, um welchen hoster es geht ;)

Gruß

Florian Blaschke

Kein Problem, schick ich dir gerne per Mail.

Antworten
218120 (abgemeldet)

Mir bitte auch den Name des Hosters schicken. Danle.

Son

Für CalDav/CardDav kann ich noch http://radicale.org/ empfehlen. Das schöne an der Software ist, dass man hier auch u.a. einfach die Benutzer des eigenen E-Mail Servers verwenden kann. Außerdem wird keine Datenbank benötigt. Dafür hat das Ganze keine Oberfläche um irgendetwas zu verwalten. Hier ist Konsolenarbeit gefragt.

Antworten
Florian Blaschke

Konsole schreckt mich persönlich ja nicht wirklich ab. ^^ Insofern: Danke für den Tipp!

Antworten
Martin

Danke für den Beitrag. Habe einige Sachen auch so oder ähnlich reaslisiert.
Ein Hinweis zu 1Password:
Gibt es inzwischen auch als Android-Version. Und im Zusammenspiel mit FolderSync (das bei mir zuverläassiger als der ownCloud-Client funktioniert) klappt auch die Synchronisation der Keychain, Fotos werden hochgeladen etc.

Antworten
Florian Blaschke

Das wird Android-Nutzer freuen, danke schön!

Antworten
Max

Wir müssen unsere Daten vor drei Gefahren schützen: Hacker, Geheimdienste und Verlust der Daten. Bei all diesen Gefahren traue ich dem Sicherheitsteam von Google mehr KnowHow zu, als mir allein. Klar gibt Google meine Daten im Zweifelsfall raus, aber genauso werden NSA & Co alle ownClouds abfischen.
Daher werde ich, solange ich meine Daten von überall erreichen will, diese weiterhin auf Googles Servern lagern. Please Google, don’t be evil…

Antworten
Akawee

Hallo und vielen Dank für diese Zusammenstellung.

Ich nutze owncloud und habe als Projekt/Taskmanagement omnifocus über webdav sync laufen läuft unter ios sehr gut https://itunes.apple.com/de/app/omnifocus-2-for-iphone/id690305341?mt=8

Es gibt auch noch einen WebDAV sync Client für den Mac von omni. https://www.omnigroup.com/omnipresence/
Leider arbeitet dieser mit der OC6 nicht zusammen.

WebDAV Unterstützung auf ios Geräten:

GoodReader https://itunes.apple.com/de/app/goodreader-4/id777310222?mt=8
Documents https://itunes.apple.com/de/app/documents-5-schneller-pdf/id364901807?mt=8
ScannerPro https://itunes.apple.com/de/app/scanner-pro-by-readdle/id333710667?mt=8
iCab (noch nicht getestet) https://itunes.apple.com/de/app/icab-mobile-web-browser/id308111628?mt=8

Dieser Artikel kam über eine Fever Installation zu mir.

Zu 1password es gibt den WLAN Sync und der Funktioniert in beide Richtungen.

Antworten
Mathias Judersleben

Sehr schöner Beitrag das ein oder andere ist echt nützlich :)
Macht weiter so

http://www.online-blogger.de

Antworten
Markus

Ehrlich gesagt glaube ich schon lange nicht mehr an den Begriff der Datenhoheit: So viel Anbieter auch versprechen oder garantieren – wer weiß schon, an welchen Ecken Daten überall abgezapft werden können?
Da muss man schon einen Rechner mit eigenem Betriebssystem und ohne Internet Anschluss zu Hause stehen habe, um Datenhoheit zu erlangen. Von Mobiltelefonen brauchen wir an dieser Stelle ja noch nicht mal sprechen – da geht ohne Eigenentwicklung und eigenes Netz auch gar nichts… Wenn man es mit der Datenhoheit denn wirklich ernst meint.

Antworten
Connor90

Funktioniert Baikal auch mit/hinter einem SSL-Proxy (wenn man kein eigenes Zertifikat hat)?

Antworten
Florian Blaschke

Zumindest hat ein User Baïkal hinter einen Lighttpd-Proxy zum Laufen gebracht. Vielleicht hilft Dir das weiter? https://github.com/jeromeschneider/Baikal/issues/94

Antworten
Alex

Wunderbarer Artikel,

Hatte für mich persönlich einen riesen Wiederekennungswert. Denn ich habe auch als das ganze mit Snowden anfing ein Raspberry gekauft und angefangen alle meine Daten daraufhin auszulagern.
ownCloud(Cloud),Citadel (Email,Kontakte,Tasks etc), Plex (MediaServer)

2 Dinge als Randnotiz:
Als Passwortmanager benutze ich KeePass( Linux,OSX,Windows) welches OpenSource ist. Die Passwortdatei liegt auf meinem ownCloud Server und bei Android kann man in der ownCloud-App einfach einen Haken setzen „Diese Datei aktuell halten“.
Wenn ich jetzt also die Datei in meinem Linux,Windows oder Android verändere liegt sie automatisch aktualisiert in der Cloud und wird auf allen meinen Geräten synchronisiert.

Die Kostenlose App für Android heißt übrigens KeePassDroid

MfG,
Alex

Antworten
Florian Blaschke

Danke für den Tipp mit Keepass. Da müsste ich glatt mal gucken, ob ein Umzug von 1Password problemlos machbar ist. Ein paar hundert Passwörter händisch übertragen stelle ich mir irgendwie zäh vor … ^^

Antworten
Alex

Müsste bestimmt was zu finden sein. Es gibt da nämlich unendlich viele OpenSource Plug-Ins, AddOns und Tools für KeePass. ;-)
Ansonsten haste halt ne gute gute Wochenendbeschäftigung gefunden für die nächste Zeit!

Florian Blaschke

Bin da auch schon dran. ;-) Aber allein der Export/Import von 1Password scheint keine spaßige Angelegenheit zu sein. :-/

func0der

Super Artikel, vielen Dank.

Ich bin froh, dass die Leute sich tatsächlich noch Gedanken um Ihre Daten machen und nicht alles auf den Markt schmeißen, wie die Hirnies, die immernoch WhatsApp benutzen etc.

Folgendes wollte ich noch ergänzen:

Es gibt einen kostenlosen Client zu CalDav-Synchronisierung auf Android. Benutze ich schon seit Ewigkeiten und funktioniert einwandfrei: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.gege.caldavsyncadapter

Das mit dem Kalender und den Kontakten in OwnCloud hast du ja schon ergänzt, auch wenn ich finde, dass es ein wenig unter geht.
Aber egal.

Was ich noch sagen sollte, dass es auch für OwnCloud eine Bookmark-Verwaltung gibt. Ich habe allerdings noch nicht so wirklich heraus gefunden, wie cross-plattform-kompatible die tatsächlich ist.
Früher (ownCloud < 6 und Firefox Sync <= 1.5 ) gab es auch eine Möglichkeit seine Firefox Bookmarks und Einstellungen etc. per ownCloud-Plugin zu verwalten bzw. zu synchronisieren.
Momentan hat Mozilla mit Firefox Account Servern nicht einmal selber eine wirklich Ahnung, wie sie das ganze in den Personalbereich bringen wollen und es existiert nicht viel mehr als diese Seite zu dem Thema: https://docs.services.mozilla.com/howtos/run-fxa.html
Ist extra Arbeit, aber schafft auch wieder einiges weg, wenn man ein Firefox-Jünger ist.

Ein gute Passwortmanager, der zum Einen komplett kostenlos und zum anderen eine weitere Palette an Client hat, ist KeePass.
Zusammen mit ownCloud kann man das Teil Recht gut transportieren.
Es gibt natürlich nicht solche tollen Features wie das automatische Ändern von Dienstpasswörter, wie es 1Password jetzt angefangen hat, aber das kann ja jemand von euch proggern :P

func0der

Antworten
Thomas

Für einen winzigen Teil der Computernutzer mag es ein nettes Hobby sein soetwas einzurichten.

Es ist sicher eine tolle Befriedigung wenn man das geschafft hat. Bis zum ersten Datenverlust oder Hackerangriff auf den – mit eigenem Know How – „abgesicherten“ Server.

Man verweigert also Konzernen wie Google das Vertrauen, und macht es lieber selbst. Dazu vertraut man vielen kleinen Open Source Angeboten. Dazu vertraut man einem regionalen Hoster. Und vor allem: Dazu muss man seinen eigenen Fähigkeiten zur korrekten Installation und Absicherung der Dienste vertrauen.

Wenn man berücksichtigt wie oft sogar verbreitete Systeme wie Magento oder WordPress kritische Bugs haben („ups, es können Kreditkartendaten ausgelesen werden weil Magento einen Fehler hat“) dann muss einem eigentlich davor grauen eine eigene „Owncloud“ zu basteln und da alle Daten reinzustecken.

Antworten
Florian Blaschke

Zumindest ich vertraue Open Source lieber als vielen etablierten Diensten, aber Vertrauen ist nun mal auch extrem subjektiv. Insofern will ich dir gar nicht widersprechen, sondern lieber fragen: Was ist dann deine Lösung. Denn wenn ich niemandem vertraue, bleibt nur noch, Dienste wie diese gar nicht mehr zu nutzen?

Antworten
Thomas

Opensource ist eine gute Sache, klar. Das Problem ist halt dass man bei der Installation/Konfiguration (von nach außen sichtbaren Services) Fehler machen kann, und ständig die Sicherheit im Blick haben muss. Das ist nicht ein Fulltime Job sondern das machen bei Firmen Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten. Beispiel: Ich habe eine Firma mit der Programmierung eines Websystems beauftragt. Der Programmierer ist absolut Spitze und kennt sich auf Linux sicher 1000x besser aus als ich – trotzdem übergibt er alle Konfigurationsaufgaben etc. dem spezialisierten Systemadministrator. Der macht den ganzen Tag nichts anderes als Systeme sicher zu betreiben.

Ich vertraue großen Firmen wie Google, Apple oder Dropbox. Ich habe dabei immer im Blick dass ich vor US Geheimdiensten natürlich nicht geschützt bin. Ich beurteile ob meine Daten für Industriespionage interessant sein könnten.

Ich habe wesentlich mehr Angst vor „normalen“ Kriminellen und vor Datenverlust – und vertraue stark darauf, dass mich Firmen wie Google davor am besten schützen können wenn ich mich halbwegs vorsichtig verhalte (gute Passwörter etc.).

Warum habe ich das Vertrauen? Weil es für diese Firmen extrem wichtig ist in der Öffentlichkeit als sicher zu gelten. Sie wissen dass ihnen ein Angriff extrem schaden würde (Sony…), daher werden sie alles tun um ihre Services sicher zu betreiben.

Wenn sich die Bedrohungslage ändert (investigativer Journalist, Technologiefirma mit geheimer Entwicklungsabteilung…) muss man das natürlich völlig anders beurteilen und anderen Firmen etc. vertrauen.

Brainhive

Wunderbarer Artikel, danke für das Update. Ich bin gerade dabei, etwas aus der Public-Cloud wieder zurück zur eigenen Infrastruktur zu gehen.
Was mir tatsächlich sehr geholfen hat, ist meine eigene NAS mit einer Cloud-Funktion (also dass ich von unterwegs auf Daten zugreifen kann, die eigentlich bei mir daheim liegen). Ziemlich praktisch und vor allem ist der Einsteig recht gut machbar (ich hab ein ähnliches Setup wie hier: http://bit.ly/1dfTWP8
) – ich hatte, ehrlich gesagt, etwas Schiss vor nem eigenen Server oder einer VPS bei einem Hoster. Klar, die NAS ist eigentlich auch ein Server, aber die steht halt hier bei mir – irgendwie ist mir das sympathischer.

Antworten
Florian Blaschke

Eine NAS habe ich auch, aber auf der liegen eher Dinge wie Fotos oder Musik. Die ownCloud nutze ich ganz praktisch als Dropbox-Alternative, also zum Teilen von Dateien mit anderen. Das Problem daran ist natürlich, dass eine ordentliche NAS ihren Preis hat. Und der dürfte einige dann doch davon abhalten, sich so etwas zuzulegen.

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hackspoiler

Hi

Wer 1Password (oder jedes andere quellunoffene Passwort-Tool) benutzt hat in meinen Augen aber auch rein gar nichts von Don Snowdens Anekdoten verstanden. Gerade an der wichtigsten Bastion sollte man nur quelloffene Programme benutzen sonst sind alle anderen Tools, Dienste und Bemühungen seine Daten privat zu halten sowas von für’n Ars.h

Trotzdem ein sehr stabiler Beitrag.

PS: Ein Abschnitt zum Thema Kommunikations-/Datei/Containerverschlüsselung wäre bestimmt auch noch interessant gewesen.

Gruß

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Florian Blaschke

Ich gebe dir in Teilen Recht, denn mit „rein gar nichts verstanden“ hat das manchmal wenig zu tun. Wie du vermutlich selbst weißt oder an diesem Artikel siehst (dessen erste Version mehr als ein Jahr alt ist), ist der Umstieg von etablierten Anbietern auf selbst gehostete Lösungen keine Sache von Tagen oder Wochen. Das braucht Zeit. Und gerade, was Passwortmanager angeht, ist die Auswahl an guten Open-Source-Tools extrem begrenzt. Aber wie Alex in den Kommentaren ja auch schon angemerkt hat, ist KeePass offensichtlich zumindest brauchbar, insofern dürfte der Artikel nach diesem Umstieg auch irgendwann noch mal ein Update kriegen.

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hackspoiler

Ja muss zugeben das ich ein klein wenig overreagiert habe, konnte meinen Text aber nicht mehr abmildern da ja keine Bearbeitungsfunktion existiert.

Finde deinen Artikel eigentlich auch ziemlich gut und normalerweise verliere ich auch nicht so schnell die Contenance aber das mit dem Passwortmanager ging mir dann doch zu sehr aufs Gemüt weil gerade der PW-Manager die Basis für alle anderen Aktionen ist.

Klar geht so ein Umzug bei manchen Diensten nicht von Heute auf Morgen das habe ich ja auch nicht behauptet aber Passwörter von A nach B kopieren ist definitiv an einem Tag erledigt und Keepass existiert auch schon länger als die erste Version dieses Artikels und wäre mit mit euren Skills und ein paar einfachen Moves schnell lokalisiert gewesen ;)

Florian Blaschke

Das stimmt. Und: done. ;-)

JanSoy

Kann es sein dass hier PROTONET fehlt?

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Florian Blaschke

Nein, nicht wirklich. Denn von Protonet bin ich persönlich nicht überzeugt. ;-)

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Sebastian

Neben ownCloud gibt es mittlerweile auch Nextcloud. Unter https://ocloud.de können beide Clouds auch kostenlos genutzt werden.

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