
Obwohl Google und viele andere Hersteller von Android-Smartphones ihre Updatepolitik zuletzt deutlich verbessert haben, ist nach drei bis fünf Jahren Schluss mit regelmäßigen Sicherheitsupdates. Wer sein Handy länger nutzen oder ein altes Gerät reanimieren will, muss sich nach Alternativen umschauen.
Nutzungsdauer von Android-Smartphones verlängern
Ein Projekt, das die Nutzungsdauer von Android-Smartphones verlängern und die Abhängigkeit von den großen Herstellern verringern will, ist DivestOS. Das Projekt wurde im Jahr 2014 von dem unabhängigen Entwickler Tad ins Leben gerufen. Seine Divested Computing Group arbeitet spendenfinanziert.
Erklärtes Ziel von DivestOS Mobile ist es, dass du „die Kontrolle über dein Gerät zurückbekommst“ – zumindest ein Stück weit. Bei der Android-Alternative handelt es sich um eine Soft-Fork von LineageOS. Wichtigstes Versprechen: monatliche Sicherheitsupdates.
Außerdem sind ein Tracking-Blocker sowie ein datenschutzorientierter Browser (Mull) an Bord. Neben Sicherheit und Privatsphäre steht freilich die Verlängerung der Lebensdauer von Mobilgeräten ganz oben auf der Agenda des Projekts.
Android-Komponenten werden entfernt
Um von den nach einigen Jahren ausbleibenden Android-Updates unabhängig zu sein, entfernt DivestOS proprietäre Android-Komponenten so weit wie möglich. Das System enthält ausschließlich freie Software.
Wie andere Custom-ROM belegt DivestOS nur wenig Speicher, was insbesondere für ältere Gerät ein Segen ist. Nur wenige, überwiegend sinnvolle Apps werden vorinstalliert. Laut Gnulinux.ch sind nach der Installation von DivestOS insgesamt 3,1 Gigabyte an Speicherplatz weg.
DivestOS: Builds für 150 Geräte
Interessierte sollten auf der Projektwebsite schauen, ob ihr Smartphone unterstützt wird. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch. DivestOS bietet Builds für rund 150 Geräte, darunter auch neuere wie das Oneplus 7 Pro von 2019 oder das Fairphone 4.
Nicht alle Entwicklungsstufen der verschiedenen Builds sind aber Nichtbastelfans zu empfehlen. Am besten wählt ihr stabile Builds („Tested Working“ oder „Reported Working“).
Die entsprechenden Anleitungen findet ihr ebenfalls auf der Website des Projekts – auch dazu, wie ihr zunächst den Bootloader entsperrt. Macht euch vor der Installation am besten ein Backup eurer Kontakte und Daten.