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Smart Grid: VW will mit bidirektionalem Laden Geld verdienen

Viel Strom geht durch fehlende Speichermöglichkeiten verloren. VW will sich ab 2022 ein Stück vom Markt sichern, andere Konzerne sind schon weiter.

2 Min. Lesezeit
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Diverse Akteure arbeiten an einer Lösung, die Batterien von Elektroautos als allgemeine Stromspeicher zu verwenden. (Grafik: petovarga/ shutterstock.com)


Jedes Jahr gingen 6.500 Gigawattstunden Storm verloren, weil es keine ausreichenden Speicherkapazitäten gebe, so VW. 2,7 Millionen rein batteriebetriebene Elektroautos könnten laut dem Konzern damit ein Jahr lang fahren. Volkswagen sieht darin anscheinend ein neues Geschäftsmodell: Der Konzern könne in Zukunft die Speicherkapazität verkaufen, Autobesitzer sollen dabei eine Aufwandsentschädigung erhalten. Das berichtet das Handelsblatt. Es fehlt jedoch noch an einigen Grundlagen, unter anderem an Autos, die das bidirektionale Laden beherrschen.

Bei VW in Erprobung, Hyundai und Nissan sind schon weiter

VW gibt an, ab 2022 alle Fahrzeuge auf der MEB-Plattform mit dieser Funktion auszustatten. Die ersten Modelle der Plattform, namentlich ID 3 und ID 4, beherrschen das Abgeben von Strom noch nicht. Die Elektroautos von Nissan können seit 2013 serienmäßig bidirektional laden. Laut Hersteller fehlt es jedoch den Ladestationen an diesbezüglichen Fähigkeiten. Auch die Fahrzeuge von Hyundais neuer E-GMP-Plattform sind für bidirektionales Laden ausgestattet. Sowohl der Ioniq 5, der im Sommer erscheint, als auch das Modell EV6 von Schwestermarke Kia sind serienmäßig in der Lage, Strom wieder abzugeben.

Vehicle-to-Grid könnte Stromspitzen abfedern

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Bei der Stromeinspeisung über Elektroautos unterscheidet man zwischen „vehicle to home“ (V2H), also dem Einspeisen in das lokale Gebäudenetz, und „vehicle to grid“ (V2G). Letzteres bietet die Möglichkeit, Stromspitzen in die Fahrzeuge zu laden und bei Bedarf wieder in das öffentliche Netz abzugeben. Neben den bidirektionalen Fähigkeiten der Autos braucht man dazu die richtige Kommunikation zwischen den Ladestationen und dem Netz – zum Beispiel über sogenannte Smart-Meter. Zusätzlich zur Steuerungstechnik fehlen noch Regularien. Insgesamt spricht man von Smart Grid, einem intelligenten Stromnetz.

Autokonzerne forschen an Einspeisemöglichkeiten

Der Automobilhersteller Stellantis hat für das zurzeit weltgrößte V2G-Projekt eine Pilotanlage in Turin aufgebaut. BMW nimmt an einem Forschungsprojekt unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt teil, um zu erforschen, wie Elektroautos mit bidirektionalem Laden und intelligentem Lademanagement das Stromnetz stabilisieren können. Audi erprobt mit dem Stromsteuerungsunternehmen Hager Group Möglichkeiten, über E-Tron-Modelle Stromspitzen von PV-Anlagen abzufedern. Parallel arbeiten auch weitere Akteure an entsprechenden Lösungen; von Energieerzeugern über Carsharing-Anbieter bis zur Bundesregierung mit dem Innovationsprojekt BDL.

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VW will Speicherkapazitäten monetarisieren

VW will die Koordination der Stromabgabe übernehmen. Somit könnte der Konzern Geld mit den Speicherkapazitäten seiner Kunden verdienen. Diese sollen eine Aufwandsentschädigung erhalten. „Damit entsteht eine Situation, von der alle Beteiligten profitieren würden“, sagt VW-Vorstand Thomas Ulbrich. Sein Schwerpunkt: Ungenutzte erneuerbare Energie bleibe erhalten und könne ins Stromnetz eingespeist werden. Autos seien häufig genug „Stehzeug“ und könnten so weiteren Nutzen haben. VW starte jetzt damit, den neuen Energiespeicher aufzubauen.

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