Tablet-Markt: iOS und Android verlieren, Windows legt zu
Schon seit Jahren lassen die Tablet-Verkäufe nach – im letzten Jahr allein um neun Prozent. Nach den aktuellen Zahlen von Strategy Analytics hat im Vergleich zum Vorjahr vor allem der Absatz von Apples iPads massiv nachgelassen: Ganze 19 Prozent weniger iOS-Tablets als 2015 hatte Apple verkauft. Der sinkende iPad-Absatz könnte womöglich damit zu tun haben, dass Apple 2016 kaum neue Modelle vorgestellt hat. Bei Android sah es mit einem Rückgang von zehn Prozent nicht viel besser aus, wobei noch über 40 Millionen Geräte (im Vorjahr 44,9 Millionen) abgesetzt werden konnten.
Während die beiden OS-Plattformen von Apple und Google auf dem Smartphone-Markt die absoluten Gewinner sind, sieht der Trend auf dem Tablet-Markt anders aus. Sicherlich liegen die beiden Betriebssysteme noch vor Microsofts Windows – längerfristig könnte sich das Blatt aber wenden. Denn zwischen dem vierten Quartal 2015 und dem vierten Quartal 2016 wuchs der Anteil von Windows-Tablets um 19 Prozent, womit Microsoft allmählich an Apples Position heranrobbt: Windows-Tablets besitzen mittlerweile einen Marktanteil von 16 Prozent, iPads 20,6 Prozent.
Tablet-Markt: 2-in-1-Geräte mit Windows beliebt, sofern der Preis stimmt
Eric Smith, Senior Analyst, Tablet & Touchscreen Strategies bei Strategy Analytics, zufolge seien vor allem die 2-in-1-Geräte ein heißes Produktsegment, wobei der Preis eine Hauptrolle bei der Kaufentscheidungen der Konsumenten spiele. Dies spiegele sich auch in den geringeren Absatzzahlen des iPad Pro (Test) und des Surface Pro 4 (Test) wider – beide Modelle sind recht hochpreisig. Darüber hinaus hatte Apple die Preise des iPad Air 2 und iPad mini im letzten Jahr gesenkt, ohne neue Modelle vorzustellen.
Microsoft hat seit dem Surface Pro 4 oder Surface Book kein neues Modell zum Besten gegeben – davon profitieren aber die Partner-Unternehmen, die performante Windows-Geräte in Surface-Bauweise zu günstigen Preisen anbieten. Diese lassen sich auch als günstige Surface-Klone bezeichnen, wobei Microsofts Surface bewusst als Referenz-Gerät entwickelt wurde.
Mit den im Dezember letzten Jahres angekündigten Windows-10-Geräten mit ARM-Unterstützung könnte Microsoft diesen Aufwärts-Trend fortsetzen. Denn mit der Kombination aus Smartphone-Prozessoren und leichter Bauweise wäre es möglich, günstige und attraktive Windows-Geräte auf den Markt zu bringen. Als weiterer Eckpfeiler für das Wachstum von Windows-Tablets- oder -2-in-1-Geräten dürfte auch das noch unangekündigte Windows 10 Cloud dienen. Mit dieser Version scheint Microsoft insbesondere Geräte für den Einsteiger- und Bildungssektor im Visier zu haben.
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via mspoweruser.com