„Team Jorge“: Firma soll weltweit Wahlen mit Desinformation und Hacks manipuliert haben

Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Journalist:innen enttarnen systematischen Wahlbetrug
Bei so mancher Wahl kommt Beobachter:innen in den Sinn: Das Ergebnis kann doch irgendwie nicht stimmen, da ist Manipulation im Spiel. Und scheinbar ist das bei mehr Wahlen und Referenden der Fall, als man denken mag. Es gibt nämlich Menschen, die Wahlmanipulation zu ihrem Beruf gemacht haben – und das sogar im großen Stil, wie die Ergebnisse der internationalen Recherche diverser Journalistenteams zeigen, die eine solche Firma enttarnt haben.
„Team Jorge“ nennt sich das Unternehmen, das von Israel aus eine Reihe digitaler Dienstleistungen anbieten soll, um systematisch Wahlen zu beeinflussen. Mit ihrer eigenen Software soll Team Jorge Zehntausende Fake Profile in den sozialen Netzwerken steuern. Auf Wunsch werden auch Telegram- oder Gmail-Accounts von Dritten gehackt.
Insgesamt hatte Team Jorge laut eigenen Angaben bei 33 Wahlen und Referenden die Finger im Spiel, davon konnte in 27 Fällen das gewünschte Ergebnis erzielt werden. Aktiv war die Gruppe dabei vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika.
IT-Chaos bei der Lufthansa
Verspätungen, Ausfälle, volle Flughäfen: Wer heute mit der Lufthansa fliegen will, braucht starke Nerven. Derzeit geht bei der Fluggesellschaft nämlich gar nichts mehr. Grund ist eine Systempanne aufgrund von Bauarbeiten im Tiefbau, wodurch Leitungen beschädigt wurden.
Die Konsequenzen sind drastisch: Das Boarding ist unmöglich, die Flieger bleiben am Boden und zahlreiche Verbindungen fallen aus. Besonders schlimm war das Chaos in München und Frankfurt, wo sich die zutiefst frustrierten Passagiere stauten.
Die Deutsche Flugsicherung musste schließlich sämtliche Flüge nach Frankfurt umleiten, um die Lage zu entzerren. Passagiere sollen stattdessen für innerdeutsche Reisen auf die Bahn ausweichen.
Wie lange es dauern wird, bis die Systeme wieder laufen, ist unklar. Also: Tief durchatmen und sich besser einen Sitzplatz im nächsten ICE sichern.
Für Tiktok haben Social-Media-Nutzer:innen am meisten Zeit
Egal, ob Facebook, Instagram oder Tiktok: 85 Prozent der Deutschen sind regelmäßig in den sozialen Netzwerken unterwegs. Und scheinbar gilt hier die Maxime: je kürzer die Inhalte, desto länger bleiben die Nutzer:innen auf der Plattform. Laut dem Digital-Report 2023 hat in Sachen Verweildauer eindeutig Tiktok die Nase vorn. Hier verbringen Nutzer:innen im Durchschnitt 23,4 Stunden pro Monat, also fast einen ganzen Tag.
Der Vorsprung zur Konkurrenz ist dabei gewaltig. Zum Vergleich: Bei Whatsapp etwa sind es nur 11 Stunden im Monat, bei Facebook 10 und bei Instagram sogar nur 8,5 Stunden. Auch bei der Reichweite holt Tiktok auf. Die Kurzvideo-Plattform hat im letzten Jahr 21,5 Prozent mehr Nutzer:innen gewonnen und steht jetzt bei 20,65 Millionen.
Kleiner Trost für Meta: Noch steht bei der Reichweite das Vierer-Gestirn aus Whatsapp, Facebook, Instagram und Facebook Messenger an der Spitze.
Was es mit dem „Elon-First-Feed“ auf Twitter auf sich hat
Die einen verehren ihn, die anderen hassen ihn: Elon Musk polarisiert wie kaum ein anderer Unternehmer. Und auf Twitter will er als Chef die beste Reichweite haben – mit allen Mitteln, die ihm dafür zur Verfügung stehen. Das bekommt die Twitter-Gemeinde aktuell deutlich zu spüren: Plötzlich werden Tweets von Elon Musk an prominenter Stelle in die Feeds gespült – egal, ob man ihm folgt oder nicht. Dieser sogenannte „Elon-First-Feed“ umgeht sämtliche Twitter-Filter und wird künstlich hochgestuft, damit er im Feed höher rankt – unabhängig von den Interessen der Nutzer:innen.
Der Grund für die Aktion: Elon Musk hatte einen Tweet zum jüngst gelaufenen Super Bowl abgesetzt, der nicht so durch die Decke gegangen war, wie er es sich erhofft hatte. Daraufhin hat er die Twitter-Entwickler:innen unter Druck gesetzt, sich über den Algorithmus beschwert und sogar mit Kündigungen gedroht. Oder kurz gesagt: Der Twitter-Boss ist für die Such-Algorithmen derzeit einfach nicht relevant genug und sieht Handlungsbedarf.
Wie Europa für Startups attraktiver werden soll
Weniger ausländische Investoren, mehr heimisches Kapital: Mit diesem Plan will die European Tech Champions Initiative Europa für technische Startups attraktiver gestalten. Insgesamt stehen dafür rund zehn Milliarden Euro zur Verfügung. Damit sollen bis zu 20 gesamteuropäische Fonds mit einem Volumen von je einer Milliarde Euro entstehen, erklärt dazu das Bundesfinanzministerium.
Das Geld soll vor allem die Reifephase von Startups unterstützen, um „damit das Innovationspotenzial des europäischen Ökosystems für Wagniskapital zu stärken“, wie es Finanzminister Christian Linder formuliert. Frankreich und Deutschland ziehen die Finanzspritze als erste auf, weitere EU-Staaten sollen folgen.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.