Zwischen all dem Stress und den Herausforderungen um den Weggang von der Börse, Streit mit einem Whistleblower und einem überraschend offenen Interview mit der New York Times hatte Musk Zeit gefunden, sich mit dem wohl bekanntesten Tech-Youtuber Marques Brownlee, auch bekannt als MKBHD, zusammenzusetzen. Mit ihm sprach er nicht über die Börse oder Schlaftabletten, sondern über E-Autos und Technik. Im Zuge des 17-minütigen Gesprächs erläuterte Musk die künftigen Pläne Teslas und sprach auch von ein Elektroauto-Modell, das sich preislich weit unterhalb des Model 3 ansiedeln werde.
10.000 Dollar günstiger als das Model 3 – neues Modell von Tesla frühestens in 3 Jahren
Mit dem Model 3 hatte Musk eines der Ziele des Masterplans Teslas erreicht, ein Elektroauto zu bauen, das sich auch die Masse leisten könne. Zwar ist das Basismodell des Model 3 für 35.000 Dollar wohl noch ein halbes Jahr entfernt, dennoch zeigt das Unternehmen, wohin die Reise geht. Gegenüber Brownlee erklärte Musk, dass es künftig ein noch günstigeres Modell ab 25.000 Dollar geben könnte. Mit einem solchen Fahrzeug käme Tesla dem selbstauferlegten Masterplan noch ein Stück näher.
„Wenn wir wirklich hart arbeiten, denke ich, dass wir das vielleicht in drei Jahren schaffen könnten.“
Um ein so günstiges Auto realisieren zu können, müsse das Unternehmen aber viel harte Arbeit leisten, weitere Fortschritte hinsichtlich E-Auto-Techologien machen und höhere Stückzahlen liefern. Insbesondere die Skalierung zeigt sich am Model 3 als derzeit größte Herausforderung. Musk gibt sich allerdings recht zuversichtlich und meint, dass ein solches Auto etwa drei Jahre entfernt sei. Bei dem erschwinglicheren Fahrzeug – das deutete Musk schon bei einem Investoren-Gespräch im Juni an – werde es sich womöglich um ein kompaktes Auto mit Schrägheck im Stile eines VW Golf handeln.
Musk: Elektroauto-Entwicklung noch in den Anfängen
Gegenüber Brownlee äußerte Musk auch den Wunsch, die Fahrzeug-Produktion so weit zu verbessern, dass zwei neue Autos gleichzeitig gebaut werden können. Aktuell stehen noch das Crossover-Modell Model Y, ein kompakter Pickup, der Truck Semi und die nächste Generation des Roadsters in der Pipeline. „Wir müssen wirklich herausfinden, wie wir zwei neue Fahrzeuge gleichzeitig bauen können“, sagte er.
Interessanterweise verglich Musk die Entwicklung von Elektroautos mit der von Smartphones: Zu Anfang waren sie klobig, unhandlich und teuer. Das habe sich in den letzten 40 Jahren massiv geändert. Genauso verhalte es sich eben mit Elektroautos – mit der Zeit lerne man, sie so zu produzieren, dass sie besser und günstiger würden. Der Skalierungseffekt spiele ebenso eine elementare Rolle.
Musk: Vor einem 25.000-Dollar-Stromer kommen Model Y und weitere Modelle
Schon beim Crossover Model Y, das ab 2020 produziert werden soll, würde Tesla auf neue Technologien setzen – Musk sprach vor einer Weile von einer „Fertigungsrevolution“.
Beim Model Y plant Tesla, sich von der klassischen Zwölf-Volt-Batterie-Architektur zu trennen, die in bisherigen Tesla-Modellen zum Einsatz kommt. Durch eine neue Architektur könne die komplette Verkabelung drastisch verkürzt werden. So solle sie im Model Y nur noch 100 Meter lang sein, während der Kabelbaum im Model S noch drei Kilometer lang ist – im Model 3 konnte er schon auf 1,5 Kilometer verkürzt werden. Allein durch diesen Fortschritt könnte der Produktionsprozess stark vereinfacht werden.
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Finde den Fehler: „In einem Interview mit Youtuber Marques Brownlee spricht Elon Musk von einen Elektroauto, das ab 25.000 US-Dollar auf den Markt kommen könnte.“