Thunderbolt 5 kommt: Datenrate steigt auf das Dreifache – mit einem Trick
Kurz, nachdem das USB-Implementers-Forum im Herbst 2022 die offizielle Spezifikation für USB 4 Version 2.0 angekündigt hatte, zog Intel nach und stellte ein Update für seine Thunderbolt-Schnittstelle in Aussicht. Jetzt ist Thunderbolt 5 offiziell.
Bandwidth Boost ermöglicht 120 Gigabit pro Sekunde
Wie USB 4 Version 2.0 bringt auch die neue Thunderbolt-Generation eine Datenübertragungsrate von 80 Gigabit pro Sekunde (bidirektional). Mit dem sogenannten Bandwidth Boost, einem asymmetrischen Übertragungsmodus, sind sogar bis zu 120 Gigabit pro Sekunde möglich – auch ebenso wie bei USB 4 Version 2.0.
Bei der Datenübertragung mit diesem Trick ist die Höchstgeschwindigkeit aber nur in eine Richtung möglich. In die Gegenrichtung fließen dann nur 40 Gigabit pro Sekunde, wie Intel mitteilt. Apropos „nur“: Bei ebenjenen 40 Gigabit pro Sekunden war bei Thunderbolt 4 schon Schluss. Die Nachfolgeversion bietet also eine bis zu dreimal so flotte Datenübertragung.
Thunderbolt 5: Höhere Anforderungen als USB 4
Thunderbolt 5 verwendet übrigens zwar grundsätzlich die gleiche Technik wie USB 4 Version 2.0, hat aber höhere Mindestanforderungen. So müssen über einen Thunderbolt-5-Anschluss per Displayport 2.1 zwei in Reihe geschaltete 6K-Displays laufen. 140 Watt sind Pflicht in puncto Ladeleistung.
USB 4 bietet zwar ebenfalls all diese Spezifikationen, sie sind aber nur optional, wie Heise schreibt. Thunderbolt 5 ist zu den eigenen Vorgängern 3 und 4 kompatibel sowie zu USB 3, USB 4 und Displayport 2.1. Dank Displayport-2.1-Support sollen übrigens auch 8K-Bildschirme per Thunderbolt 5 angeschlossen werden können.
Passive Thunderbolt-4-Kabel kompatibel
Intel zufolge sollen auch passive Thunderbolt-4-Kabel mit maximal einem Meter Länge die höheren Übertragungsraten von Thunderbolt 5 unterstützen. Aktive Kabel müssen allerdings mit neuen Redrivern zur Signalverstärkung ausgestattet sein. Sie dürfen bis zu zwei Meter lang sein.
Die ersten Geräte mit Thunderbolt 5 sollen im Jahr 2024 kommen, wenn es nach Intel geht. Hersteller müssen sich die Geräte zertifizieren lassen. Lizenzkosten kommen aber nicht auf sie zu. Stattdessen stellt Intel einen eigens entwickelten Controller (Barlow Ridge) bereit. Dieser bietet drei Downstream-Ports und einen Upstream-Port.