Die aus Frankreich stammende Social-App Bereal ist der Überraschungshit des Sommers, der sich mutmaßlich auch im Herbst noch größter Beliebtheit erfreuen dürfte. Aktuelle jedenfalls weist die Nutzendenentwicklung nur nach oben.
Zufalls-Postings sollen echter wirken
Dabei ist die App sehr simpel. Sie fordert ihre Nutzenden jeden Tag zu einem zufälligen Zeitpunkt dazu auf, ein Foto mit der Vorder- und Rückkamera zu machen und unmittelbar zu posten.
So sollen die Abonnenten des jeweiligen Bereal-Accounts ein „authentischeres Bild“ davon erhalten, was sich tatsächlich in dessen Leben so abspielt. Alles soll ungestellt und nicht durchgestylt sein – also das Gegenteil von Instagram.
Diese simple Funktion hat die großen Plattformen wie Instagram und Snapchat, aber auch Tiktok ganz offenbar auf dem falschen Fuß erwischt. Weil die aber tausende Entwickelnde und nicht nur 50 wie Bereal beschäftigen, war schon klar, dass der Vorsprung des Underdogs ruckzuck aufgefressen werden würde.
Tiktok Now: Praktisch ein Bereal-Klon
Erster darf jetzt Tiktok rufen. Sogar der Name des neuen Features verrät schon, woher die Inspiration kam: „TikTok Now lädt dich und deine Freunde dazu ein, das, was ihr gerade tut, mit der Vorder- und Rückkamera eures Geräts festzuhalten“, heißt es in einem Blogbeitrag der Plattform.
Und noch eindeutiger: „Du erhältst täglich eine Aufforderung, ein 10-sekündiges Video oder ein statisches Foto aufzunehmen, um einfach zu teilen, was du gerade machst.“
Sogar bei der Push-Benachrichtigung, die Nutzende darauf hinweist, dass es Zeit ist, ein „Bereal“ zu machen, hat sich Tiktok bedient. So werden Tiktok-Nutzende mit Blitz-Emojis darauf hingewiesen, dass es „Zeit für Now“ ist.
Tiktok setzt freiwillig auf Datenschutz
Laut Tiktok steht die Funktion ab sofort allen Nutzenden in den USA als Teil der Tiktok-App zur Verfügung steht. In anderen Regionen plant der Hersteller offenbar dedizierte Tiktok-Now-Apps, was mit strengeren Datenschutzvorschriften zu tun haben könnte.
Dabei verfügt Tiktok Now bereits zum Start über einige integrierte Datenschutzfunktionen, die man bei dem Dienst nicht unbedingt erwartet hätte. Konten von Personen unter 16 Jahren werden standardmäßig auf privat gesetzt. Tiktok-Now-Posts können im Explore-Feed erst ab 18 geteilt werden.
Bei Nutzenden zwischen 13 und 15 Jahren können nur Freunde – also Personen, denen sie folgen und die ihnen ebenfalls folgen – Beiträge kommentieren. Bei Nutzenden ab 18 Jahren sieht die Standradeinstellung ebenfalls vor, dass nur Freunde die Beiträge zu Gesicht bekommen.