Tiktok-Trend Manifesting: Studie zerlegt Erfolgspotenzial des Wunschdenkens

Hinter dem Manifestieren steckt die Idee, etwas Gewünschtes zu erhalten, indem man sich intensiv vorstellt, dieses Ziel schon erreicht zu haben. Als Manifesting oder Manifestation ist diese Form des Wunschdenkens derzeit Trend bei Tiktok und Instagram.
Neu ist die Vorstellung, Erfolge anzuziehen, indem das Ziel und dessen Erreichen visiualisiert werden, nicht. Weil mittlerweile aber Millionen Nutzer:innen entsprechende Ratschläge von Coaches oder Influencer:innen aufnehmen, hat jetzt ein Forschungsteam um Lucas J. Dixon diesen Social-Media-Trend untersucht.
Das Team der australischen Universität Queensland untersuchte auf der einen Seite die psychologischen Hintergründe des Manifestierens, wie ORF berichtet. Zum anderen wollten sie herausfinden, welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.
Für die entsprechende Studie wurden verschiedene Untersuchungen mit über 1.000 Teilnehmer:innen aus den USA durchgeführt. Erste Erkenntnis: Jede:r Dritte glaubt daran, dass etwas wahr wird, wenn man es sich nur konkret genug vorstellt.
Je stärker die Proband:innen an die positive Wirkung des Manifestierens glaubten, desto erfolgreicher nahmen sie sich wahr, wie die Studie ergab. Außerdem strebten sie stärker nach Erfolg als andere und waren davon überzeugt, in Zukunft erfolgreich zu sein.
Was erst einmal durchaus positiv klingt, birgt aber große Risiken, wie die Forscher:innen herausgefunden haben. Denn zum einen entsprach die Wahrnehmung des eigenen Erfolgs nicht der Realität. Die Personen, die an das Manifestieren glaubten, waren nicht erfolgreicher als andere – zumindest, was das Einkommen angeht.
Außerdem waren sie in finanziellen Dingen sehr viel risikoreicher unterwegs, investierten etwa häufiger in Kryptowährungen. Und: Sie hatten schon häufiger als andere einen Konkurs durchgemacht.
Die im Fachjournal Personality and Social Psychology Bulletin veröffentlichte Studie kommt zum Schluss, dass das Manifestieren zwar auf der einen Seite Menschen dabei unterstützen könne, positiv zu denken. Aus psychologischer Sicht sei das Konzept aber schädlich, wenn Menschen die Realität verleugneten und sich unerreichbare Ziele setzten.
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