Tiktok ist mittlerweile bei vielen Marken fester Bestandteil des Kanalmix, ob organisch mit eigenem Content oder paid über Anzeigen. Dementsprechend entwickelt Tiktok seine Anzeigenformate weiter, um anderen Plattformen weiter Marketingbudgets abzugraben. Auf der Tiktok World hat das Unternehmen seine Neuerungen jetzt vorgestellt.
Showtime Ads für Filmstudios
Showtime Ads sind ein neues Anzeigenformat ausschließlich für Filmstudios. Das Creative ist dabei ein kurzer Trailer. Tappen Nutzer:innen auf den Call-to-Action, können sie ein Ticket im lokalen Kino kaufen – bleiben dabei aber innerhalb der App.
Die Ad soll dabei drei Vorteile bringen:
- Aufmerksamkeit für den Film allein durch den Trailer, selbst wenn der Button nicht aktiviert wird.
- Aufmerksamkeit, wann der Film in den lokalen Kinos läuft, selbst wenn das Ticket noch nicht gekauft wird – hier bestehe die Chance, dass die Menschen spontan ins Kino gehen.
- Haben Kinos ihre Ticket-Partner verknüpft, kommen Ticketkäufe zustande.
Für Tiktok selbst ist praktisch, dass Nutzer:innen die App nicht verlassen und nach dem Ticketkauf sofort wieder im Content-Feed sind. Werbende könnten auf der Showtime-Landingpage viele Daten sammeln, aufgrund derer sie weiter optimieren können.
Andrew Hutchinson von SocialMediaToday verweist darauf, dass Tiktok die Nutzer:innen insgesamt zu mehr Shopping in der App animieren möchte. Dann könnte ein solches Werbeformat für mehr Branchen und Produkte ausgerollt werden.
Das Werbeformat wird aktuell mit ausgewählten Filmstudios in den USA getestet.
Focused View als Werbeziel
Focused View ist ein neues Ziel, bei dem die Creatives der Werbenden sowohl auf Engagement als auch auf Views optimiert werden.
Laut Tiktok wird die Anzeige den Nutzer:innen ausgespielt, die sie entweder mindestens sechs Sekunden anschauen oder aber innerhalb der ersten sechs Sekunden mit dem Video interagieren – also kommentieren, liken oder teilen. Dabei werde für zwei verschiedene Arten des Engagements optimiert: emotionales Engagement durch das Zuschauen, was heißt, dass sich Nutzer:innen tendenziell eher an Brand und Produkt erinnern, und das messbare Engagement durch Handlungen wie Likes und Follows.
Das Prinzip ähnelt dem von Youtube – dort wird nur für Anzeigen gezahlt, wenn eine Person sie mindestens fünf Sekunden angesehen hat. Allerdings sind die Plattformen und das dazugehörige Nutzungsverhalten enorm unterschiedlich.
Neue Elemente für Lead Gen Ads
Die Lead Gen Ads gibt es bereits seit April 2021. Dabei werden Nutzer:innen durch das Creative angeregt, ein Formular auszufüllen – wie der Ticketkauf komplett innerhalb der App.
Nun soll es neue Elemente für die Formulare geben. So können mit dem Logic Setting Fragen auf Basis der vorangegangen Antworten ausgespielt werden. In einem Karussell können innerhalb des Formulars außerdem bis zu fünf Grafiken hinterlegt werden.
Tiktok arbeite außerdem an der Lead Generation Quality Optimization – einer Optimierungsoption, die die Menge qualitativer Leads erhöhen und die Cost-Per-Lead-Performance verbessern soll.