Viagogo schnappt sich Ebay-Ticketplattform Stubhub für 4 Milliarden Dollar

Ebay-Hauptquartier. (Foto: JHVEPhoto / Shutterstock.com)
Vor ziemlich genau zwölf Jahren haben die ehemaligen Stanford-Studenten und Investment-Banker Eric Baker und Jeff Fluhr ihre Online-Ticket-Plattform Stubhub an Ebay verkauft. Ebay zahlte damals 310 Millionen Dollar für die Firma. Jetzt könnte der Tech-Konzern ein Vielfaches des Verkaufspreises erzielen. Denn die auch in Deutschland aktive Ticketbörse soll für 4,05 Milliarden Dollar in bar an den schweizerischen Online-Ticket-Marktplatz Viagogo verkauft werden. Dort ist Baker mittlerweile CEO, wie CNBC berichtet.
Die Übernahme soll im Frühjahr 2020 über die Bühne gegangen sein – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aufsichtsbehören behörden. Der Verkauf von Stubhub war eine der Forderungen des New Yorker Hedgefonds Elliott Management. Neben der Online-Ticket-Tochter betrifft diese Forderung auch die Kleinanzeigen-Tochter. Die Abspaltung der Tochterfirmen soll für eine Steigerung des Aktienkurses bei Ebay sorgen, so die Idee dahinter. 2015 hatte sich Ebay – ebenfalls auf Drängen großer Investoren wie Carl Icahn – von dem einstigen Wachstumstreiber Paypal getrennt.
Aktuell scheint sich der Plan des Großinvestors zu erfüllen. Die Ebay-Papiere legten nach Bekanntwerden des Deals einen wahren Höhenflug hin. Nachdem die Ebay-Aktie im vorbörslichen Handel um fünf Prozent nach oben schoss, ging es im Laufe des Montages um weitere zwei Prozent nach oben, wie das Handelsblatt schreibt. Allerdings hatte der Kurs der Ebay-Aktie in den vergangenen drei Monaten um zehn Prozent nachgegeben.
Ebay kämpft derzeit mit der sich verschärfenden Konkurrenz durch Plattformen wie Amazon oder Alibaba. Ebay-Chef Devin Wenig hatte wegen der Auseinandersetzungen mit den Investoren im September das Handtuch geworfen. Während Viagogo den Zusammenschluss mit Stubhub als wichtigen Expansionsschritt feiert, sehen Beobachter auf Ebay schwere Zeiten zukommen. Vor allem, wenn die Großinvestoren durchsetzen, dass auch Ebay Kleinanzeigen und Mobile.de verkauft werden. Ebay bliebe dann als reine Auktionsplattform übrig und stünde im harten Konkurrenzkampf ziemlich allein da.
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