
Die Aussichten für die VW-Marke sind wenig sonnig, daher wollen die Verantwortlichen früh gegensteuern. (Foto: JHVEPhoto / shutterstock)
VW spricht von einem „Performance-Programm“, das die gleichnamige Marke in stabilere Gewinnzonen führen soll. Zurzeit erwirtschaftet sie nur eine Marge von drei Prozent. Interne Quellen bestätigten dem Spiegel, dass mit dem Effizienzplan mehrere Milliarden Euro eingespart werden sollen. Das Magazin spricht von einem „radikalen Milliardenumbau“.
Entlassungen sollen dabei jedoch keine anfallen. Das wäre mit Betriebsratschefin Daniela Cavallo auch „nicht zu machen“. Sie sieht ebenfalls „eine sehr schwierige Phase“ auf VW zurollen. Doch das Management habe Lösungswege parat, die ohne Kündigungen auskommen.
Kernmarke soll Gewinnschwäche verlieren
Ein internes Schreiben von Markenchef Thomas Schäfer bestätigt diese Einschätzung. Er schreibt: „Wir sehen, dass unsere Marke – bei allen Stärken – wirtschaftlich noch nicht solide genug aufgestellt ist.“ Bei der geringen Marge fehle das Geld, um wichtige Zukunftsinvestitionen zu tätigen.
Er gibt ein neues Ziel vor: „Um wirklich krisenfest zu sein, brauchen wir eine nachhaltige Umsatzrendite von 6,5 Prozent.“ Am Ende soll die Marke pro Jahr drei Milliarden Euro besser dastehen. Heute liefert sie 600 Millionen Euro Gewinn bei 20 Milliarden Euro Umsatz ab.
Konkurrenz wird härter – Preiskampf hat begonnen
Seit Monaten ist das Programm in Arbeit. Am 21. Juni wollen die Konzernbereiche ihre Ergebnisse den Investoren vorstellen. Cavallo warnt: „Die Märkte flauen ab, der Wettbewerb wird härter.“
Besonders bei den Elektroautos merkt VW das. Tesla hat kürzlich an der Preisschraube gedreht, aber damit auch den eigenen Gewinn geschmälert. In China scharrt die Konkurrenz mit den Hufen und verdrängt VW von Platz 1.
Während sich VW noch nicht in die Karten schauen lässt, stellen Beobachter Mutmaßungen an, wie der Plan aussehen könnte.
Die Lösungen: Synergien schärfen, Stellen nicht nachbesetzen
Es gibt ein paar Hinweise, in welche Richtung das Milliardenpaket gehen könnte. Schäfer schreibt: „Jetzt passiert das, wovon lange nur geredet wurde: Synergien zwischen den Marken heben.“ Die Zusammenarbeit mit den anderen Volumenmarken Skoda und Seat soll also vertieft werden. Das betrifft sowohl Entwicklung als auch Produktion.
Das Handelsblatt schreibt, ein Abbau von Stellen sei zwar „nicht das Ziel“, aber letztlich werde ihre Anzahl durch die niedrigere Komplexität von Elektroautos ohnehin sinken. Das regle VW aber über Altersteilzeit und Nicht-Nachbesetzung.