
Wie die Marktforscher von Counterpoint berichten, ist der Zusammenschluss von Samsung und Google respektive der Verschmelzung von Tizen und Wear OS ein voller Erfolg. Mit Samsungs Umstellung auf Wear OS 3.0 stieg der Anteil des Betriebssystems am Smartwatch-Markt von vier Prozent im zweiten Quartal 2021 auf 17 Prozent im dritten Quartal 2021. Die neue Plattform biete Wachstumspotenzial für viele Hersteller.
Wear OS konnte vor allem durch Samsung zulegen
Wie Counterpoint erklärt, konnte Samsung mit der Markteinführung der Galaxy-Watch-4-Serie seine höchsten vierteljährlichen Verkaufszahlen überhaupt erzielen. Zudem konnte der Hersteller den Abstand zu Apple verringern und überdies den zweiten Platz von Huawei zurückerobern. Der Marktanteil von Samsung ist im Jahresvergleich von 9,9 Prozent auf 14,4 Prozent gestiegen.
Als Ursache für den Erfolg der Watch 4 identifizieren die Marktforscher die Vergrößerung des App-Ökosystem, das mit dem Wechsel von Tizen auf das Android-basierte Wear OS einhergeht. Überdies hat der Hersteller die Modellauswahl für Nutzer:innen durch die Basic- und Classic-Varianten in verschiedenen Größen erweitert. Ferner habe die neue Funktion zur Bestimmung der Körperzusammensetzung eine gute Resonanz erhalten, heißt es.

Wear OS hat im dritten Quartal 2021 gesund zugelegt. (Grafik: Counterpoint)
Apple Watch immer noch Marktführer
Apple ist mit seiner Apple Watch zwar immer noch auf dem ersten Platz im Wearable-Sektor, jedoch sei der Smartwatch-Marktanteil im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 21,8 Prozent gesunken, was Counterpoint zufolge primär auf den verzögerten Marktstart der Apple Watch Series 7 (Test) im vierten Quartal zurückzuführen sei. Es sei zwar davon auszugehen, dass Apples Marktanteil im vierten Quartal wieder steigen werde, zurzeit liege Wear OS aber so nah an Apples Plattform wie nie zuvor.

Apple ist zwar weiterhin Marktführer im Wearable-Segment, Samsung holt dank Wear OS 3.0 auf. (Grafik: Counterpoint)
Googles Plattform könnte längerfristig noch weiter wachsen, wie Counterpoint andeutet. Denn aktuell ist der Smartwatch-Markt fragmentiert, da viele Hersteller noch proprietäre Betriebssysteme oder RTOS verwenden. Diese Betriebssysteme böten jedoch kaum Unterstützung von Drittanbieter-Apps, die für Nutzer:innen immer wichtiger werden. Hier könnte Wear OS möglicherweise die Lücke füllen.
Abseits von Unternehmen, die auf proprietäre Plattformen setzen, sehen die Wachstumschancen für Wear OS gut aus. Denn neben Samsung und den Herstellern, die schon in der Vergangenheit auf Wear OS gesetzt haben – wie Mobvoi oder diverse Fossil-Marken –, wird auch die neue Google-Tochter Fitbit bei seinen künftigen Smartwatch-Modellen auf die neue Wear-OS-Plattform setzen.