Zoom-CEO verzichtet nach Kündigungswelle auf 98 Prozent Gehalt: So viel verdient er jetzt
Auf dem pandemiebedingten Aufschwung der Tech-Branche folgt derzeit die Ernüchterung – Google, Meta, Amazon und Co. reagieren mit massivem Stellenabbau. Jetzt hat auch Zoom verkündet, dass rund 1.300 Mitarbeitende des Software-Unternehmens ihren Job verlieren. Damit trennt sich Zoom von 15 Prozent seiner Belegschaft.
Neben den Entlassungen sorgen aber vor allem die weiteren Schritte, die CEO Eric Yuan in einem Blogpost angekündigt hat, für Aufsehen: Sämtliche Bonuszahlungen für Führungskräfte fallen in diesem Geschäftsjahr weg, die Gehälter in der Chefetage werden um 20 Prozent gekürzt – und Yuan selbst will sogar auf 98 Prozent seines Einkommens verzichten.
Stellenabbau bei Zoom: Daran hat es gelegen
Die Zahl der Zoom-Mitarbeiter:innen habe sich durch den Erfolg des Unternehmens in den letzten zwei Jahren verdreifacht, schreibt der CEO in seinem Statement.
Das Problem: „Wir haben uns nicht so viel Zeit genommen, wie wir es hätten tun sollen, um unsere Teams gründlich zu analysieren oder zu beurteilen, ob wir nachhaltig wachsen würden.“ Ein Fehler, den auch viele andere Tech-Unternehmen gemacht haben und der jetzt durch den Abbau von Stellen korrigiert werden soll.
An seine Mitarbeiter:innen gewandt schreibt Yuan weiter: „Als CEO und Gründer von Zoom bin ich für diese Fehler und die Maßnahmen, die wir heute ergreifen, verantwortlich – und ich möchte diese Verantwortung nicht nur mit Worten, sondern auch mit meinem eigenen Handeln zeigen. Aus diesem Grund werde ich mein Gehalt für das kommende Geschäftsjahr um 98 Prozent kürzen und auf meinen Unternehmensbonus für das Geschäftsjahr 2023 verzichten.“
Zoom-CEO Yuan: Er verdient bald so viel wie ein Azubi
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Wenn Yuan sein Versprechen einhält, verdient er im kommenden Geschäftsjahr pro Monat nur so viel wie manch ein:e Auszubildende:r in Deutschland.
Laut Bloomberg betrug das Jahresgehalt des CEO im vergangenen Jahr etwa 300.000 Dollar. Eine Kürzung um 98 Prozent würde die jährliche Vergütung auf rund 6.000 Dollar reduzieren. Rechnet man die wiederum auf den Monat herunter, landet man bei einem Gehalt von 500 Dollar (etwa 465 Euro).
Über die Runden kommen dürfte der Unternehmenschef aber trotzdem gut – schließlich ist er milliardenschwerer Shareholder bei Zoom und dürfte nicht unbedingt auf sein laufendes Gehalt angewiesen sein.