Zuckerberg springt Musk zur Seite: US-Regierung soll Profit-Pläne von OpenAI blockieren
Im Juli 2024 hatte Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk noch einmal bekräftigt, dass er die rund ein Jahr zuvor aufgekommene Idee eines Käfigkampfes gegen Meta-Chef Mark Zuckerberg noch lange nicht aufgegeben habe. Jetzt kämpfen die beiden Beinahe-Kontrahenten aber erst einmal gemeinsam – gegen OpenAI.
Elon Musk klagt gegen OpenAI
Musk, der den ChatGPT-Entwickler einst mitgegründet hatte und als Investor eingestiegen war, geht derzeit gerichtlich gegen die von CEO Sam Altman angestrebte Profitorientierung von OpenAI vor. Im Grunde geht es darum, dass mit ihm als Investor vereinbart gewesen sei, dass OpenAI ein Non-Profit-Unternehmen bleibe, wie Musk meint.
Seit dem wirtschaftlichen Erfolg durch die Veröffentlichung von ChatGPT nimmt OpenAI allerdings Milliarden ein. Wegen der hohen Kosten, die für Training und Betrieb der KI-Systeme anfallen, macht OpenAI aber immer noch milliardenschwere Verluste. Erst 2029 soll die Gewinnzone erreicht werden – bei einem Umsatz von dann erwarteten 100 Milliarden US-Dollar.
Investoren finanzieren nur gewinnorientierte Firmen
Non-Profit sieht natürlich ganz anders aus. Derweil ist das Unternehmen wegen der hohen Kosten auf externe Finanzierung angewiesen. Und die fließt nur, wenn OpenAI profitorientiert arbeitet. CEO Altman zufolge müsste OpenAI etwa die 6,6 Milliarden Dollar, die zuletzt über eine Finanzierungsrunde geflossen sind, wieder zurückzahlen, wenn es nicht gelingt, das Unternehmen innerhalb von zwei Jahren in ein profitorientiertes Unternehmen zu verwandeln.
Wie Musk will auch Zuckerberg genau das offenbar verhindern. In einem offenen Brief forderte der Meta-Chef die US-Regierung auf, entsprechende Pläne von OpenAI zu blockieren. Anderenfalls werde dies „seismische Auswirkungen“ auf das Silicon Valley haben.
Zuckerberg fürchtet OpenAI-Plan als Blaupause
Das Problem, das Zuckerberg hier anspricht: OpenAI soll aufgrund seiner bisherigen Rolle als Non-Profit-Organisation Spenden in Millionenhöhe für Forschung und Entwicklung kassiert haben – und zwar steuerfrei. Jetzt, wo das Geschäftsmodell langsam profitabel werde, erfolge der Wechsel ins For-Profit-Modell.
Das dürfe in der Startup-Szene des Silicon Valley keine Schule machen, so Zuckerberg. Weil Musk ebenfalls gegen diese Umwandlung vorgeht, erklärte Zuckerberg, dieser würde die Interessen aller Kalifornier:innen vertreten.
Bei The Verge kann man den Zuckerberg-Brief in voller Länge nachlesen. Außerdem wird dort eine Stellungnahme des OpenAI-Vorstandsvorsitzenden Bret Taylor zitiert.
Teil von OpenAI bleibt Non-Profit
Demnach konzentriere sich die OpenAI-Spitze darauf, ihre treuhänderische Pflicht zu erfüllen, wie heise.de schreibt. Das beinhalte, OpenAI möglichst gut aufzustellen und die Mission zu verfolgen, die Menschheit von KI profitieren zu lassen.
Auch bei einer möglichen Umstrukturierung, so Taylor, werde sichergestellt, dass ein Teil von OpenAI gemeinnützig bleibe. Dieser Teil werden den vollen Wert für den derzeitigen Anteil an dem gewinnorientierten OpenAI-Bereich erhalten.
The Verge vermutet derweil, dass Zuckerberg mit seinem offenen Brief eher die Taktik verfolgen könnte, den Erfolgslauf von OpenAI als Mitbewerber bei KI-Modellen und einer möglichen Super-KI zu bremsen.