Männer und Frauen verdienen im gleichen Beruf, bei gleicher Qualifikation und gleicher Tätigkeit in der gleichen Branche nur aufgrund des Geschlechts unterschiedlich viel. Dieser niedrigere Stundenlohn aufgrund des Geschlechts wird als Gender-Pay-Gap verstanden, was die Forderung nach dem Equal Pay impliziert.
Willkommen zum t3n Daily vom 8. März. Zum Weltfrauentag dreht sich heute alles um Frauen: Gender-Pay-Gap in Deutschland, Pionierinnen der Computer-Welt, wichtige Hashtags für Frauenrechte, der Ratschlag einer Amazon-Managerin an Frauen in der IT und das schändlich vernachlässigte Thema Female Finance.
Das statistische Bundesamt misst seit Jahren den Gender-Pay-Gap, also den Unterschied des Stundenlohns zwischen Mann und Frau. Denn Frauen in Europa verdienen weniger als Männer. 2019 lag der unbereinigte Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen erstmals unter 20 Prozent. Der unbereinigte Verdienstunterschied drückt den Unterschied im durchschnittlichen Stundenlohn von den beiden Geschlechtern aus. Dieser Unterschied kommt auch zustande, weil Frauen deutlich mehr Care-Arbeit leisten und berufliche Care-Arbeit grundsätzlich schlechter bezahlt wird. Außerdem sind es auch eher Frauen, die zu Hause bleiben, um die Kinder zu betreuen oder Familienangehörige zu pflegen. Momentan liegt dieser Wert bei 18 Prozent, die Frauen weniger verdienen als Männer.
Der bereinigte Gender-Pay-Gap meint die Ungleichheit in der Bezahlung von Männern und Frauen bei gleicher Qualifikation und gleicher Tätigkeit in der gleichen Branche. Demnach verdienen Frauen 6 Prozent weniger als Männer.
In den meisten Regionen Deutschlands verdienen Männer deutlich mehr als Frauen. Stand März 2023 verdienen Frauen allein in vier Landkreisen in Ostdeutschland mehr als Männer. Die Höhe des Unterschieds des Verdienstes unterscheidet sich von Region zu Region. Der kleinste Unterschied des Verdienstes liegt in Ostdeutschland.
Im Süden Deutschlands verdienen Männer deutlich mehr als Frauen. Dort ist der Unterschied am größten. Im Westen verhält es sich eher gemischt. Hier verdienen Männer zwischen mindestens 15 und maximal 40 Prozent mehr als Frauen laut den Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die die Wirtschaftswoche analysiert hat.
Der Equal-Pay-Day ist der internationale Aktionstag für die Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Dieser fand 2023 am 7. März statt. Der Grund dafür ist, dass Frauen im Jahr 2023 statistisch gesehen im Vergleich zu Männern erst ab dem 7. März Geld für ihre Arbeit bekommen. Um das herauszufinden, wurde der Bruttolohn von Männern als 100 Prozent über ein Jahr betrachtet und das Gehalt von Frauen wurde damit gegengerechnet.
