Wenn er postet, werden SEO-Expert:innen weltweit aufmerksam: John Mueller gilt als Google-Insider für Search Engine Optimization, kurz SEO. Er hat damit Einblick in einen Bereich, der auch für viele Expert:innen teilweise stets ein Rätsel bleibt, die beruflich mit der Website-Optimierung beschäftigt sind. Aber auch SEO-Einsteiger:innen können von Mueller lernen.
Website-Optimierungen sollen generell helfen, in der organischen Suche bei Google besser zu ranken. Damit grenzen sie sich von Werbeplatzierungen – SEA – ab, die bei Google klassischerweise ganz oben erscheinen und gekennzeichnet sind. Während diese Platzierungen zu kaufen sind, ist das bei SEO-Content nicht der Fall. Ein bisschen Trost gibt es: Einige Tipps sorgen für eine gute Basis, damit SEO auf der eigenen Website funktionieren kann. Manche davon liefert John Mueller, der bei Google arbeitet und sein Insider-Wissen gern via X, ehemals Twitter, teilt.
Zum Einstieg: Keine Traffic-Garantie
Wichtig für Einsteiger:innen: Auch mit SEO lassen sich keine Wunderdinge bewirken. Mueller stellte Anfang 2024 klar: SEO kann keinen Traffic garantieren. Damit bezog er sich auf die Frage eines Nutzers, dessen Chef durch eine Anpassung ein Traffic-Wachstum garantiert haben wollte.
Nutzer:innen-zentriert denken
In mehreren seiner Aussagen klingt die Forderung Muellers an SEOs an, den Bedarf der Nutzer:innen in den Vordergrund zu stellen. Vereinfacht gesagt steht dahinter die Frage: Was suchen sie mit welcher Intention? Ein Beispiel ist die Suche nach „beste Computermaus“. Wer diese Suchanfrage bei Google eingebe, sei auf der Suche nach einem Vergleich von Computermäusen und wolle nicht einfach nur ein Produkt angezeigt bekommen.
Dieses Wissen kann sich auf die Wahl der Domain und möglicherweise sogar auf den Namen der eigenen Marke auswirken – denn: Wie das Computermaus-Beispiel zeigt, ist die Orientierung an des Namens an einfachen und großen Suchbegriffen nicht unbedingt zielführend. Suchbegriffe sollten eher für Texte eine Rolle spielen …
Besserer Content wirkt sich auf Ranking aus
Für diesen hat Mueller auch Tipps, auch wenn seine Einordnung da schon fast frech klingt: Wer in der Google-Suche besser ranken wolle, müsse eben besseren Content erzeugen. Das richtet sich gegen Content, der einfach nur auf Masse produziert wird. Achtet darauf, euren Content ansprechend zu halten und auf passende Verlinkungen auf der jeweiligen Website zu setzen. Ist auf ein Wort ein passender Link gesetzt, der dazu weitere nützliche Informationen liefert, bringt das Nutzer:innen weiter und es gefällt auch dem Google-Algorithmus. Dabei müsst ihr nicht täglich neuen Content liefern – darauf legt Google keinen Wert.
Blog-Beiträge sollten eher hochwertiger sein. Auch wenn mittlerweile mithilfe von künstlicher Intelligenz massenhaft Text produziert werden könnte, wäre das in dem Punkt nicht zielführend. Das macht Mueller auch mit einem anderen Post klar: Er verglich schlechten KI-Content mit giftigem Essen. Die 20 Prozent repetitive Inhalte seien demnach nicht akzeptabel.
Für den Umgang mit KI ist somit wichtig, besondere Vorsicht walten zu lassen. Google selbst treibt mit seinen technischen Entwicklungen, etwa im Ad-Bereich, den generellen Einsatz im Marketing voran. Jedoch kann KI-generierter Content wohl gerade bei Texten, die Quantität vor Qualität stellen, negative Auswirkungen haben. Google stuft KI-Texte etwa als schlecht ein, wenn die KI-Generierung auf der Website nicht deutlich gemacht wird.
Keine Spam-Links
Das gilt laut Mueller auch für das Setzen von Links. Viel hilft viel ist dabei nicht die Devise – auch nicht bei Backlinks. Außerdem sei Google laut Mueller gut darin, Spam-Links zu erkennen.
Der Unterschied: Google erkenne, ob jemand einen qualitativen Backlink setze oder nicht. Wer etwa einen Post über einen Artikel mit dem Link ergänze, habe einen guten Link gesetzt. Willkürlich gesetzte Links, möglicherweise von Bots gesetzt, seien dagegen schlechte Backlinks.
Dabei spielt auch das disvowen – also das Entfernen von Verlinkungen auf die eigenen Website, die nicht gewünscht sind, mithilfe einer speziellen Datei – eine Rolle. Google und Mueller kritisieren diese Nutzung. Allerdings ist der Tweet mittlerweile gelöscht.
Absolute URL = vollständige Adressangabe
Schon 2021 erklärte Mueller den Unterschied zwischen absoluter und relativer URL. Die absolute URL müsse alles enthalten, was benötigt werde, um eine Seite aufzurufen – etwa Protokoll und Domain. Dagegen sind diese beiden Informationen bei der relativen URL nicht enthalten. Sie beinhalten nur den Seitennamen.
Allerdings sei für Google keine URL-Art die bessere. Beide würden gleich behandelt werden – das kommentierte Mueller schon 2018.
Mueller löscht regelmäßig alte Posts
Mueller ist bei X und Linkedin regelmäßig aktiv, besonders bei X teilt er gern Antworten auf Fragen – stets mit etwas Humor. Allerdings machte er auch schon deutlich, wie sehr ihn aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen stören würden. Ein Weg, wie er das verhindern will: Er löscht regelmäßig seine Posts. Teilweise können seine Aussagen natürlich auch an Aktualität verlieren – etwa wenn neue Google-Updates kommen.