Google wird Anfang September das große Update auf Android 11 veröffentlichen. Neben den Pixel-Smartphones von Pixel 2 bis Pixel 4a (Test) deutet sich an, dass Oneplus mit zu den ersten gehören will, die einige ihrer Geräte auf den neuesten Software-Stand bringen. Wie die neue OxygenOS-Version aussehen und welche neuen Funktionen sie an Bord haben wird, zeigen wir euch durch einem Blick auf die dritte Entwicklervorschau, die der Hersteller für seine Oneplus 8 und 8 Pro (Test) veröffentlicht hat.
OxygenOS 11: Oneplus sagt Stock-Android leise Adieu
Oneplus‘ OxygenOS-Versionen zeichneten sich bislang durch eine cleane und stark an Googles Designsprache orientierte Optik aus. Statt eine eigene Nutzeroberfläche zu entwickeln, lag der Fokus auf der sinnvollen Erweiterung von Features und der Möglichkeit der Anpassung. Mit OxygenOS 11 wagt Oneplus sich an ein neues, aber teils irgendwie bekanntes Design, das der Hersteller seinen diversen System-Apps wie Uhr, Taschenrechner und der Kontakte-App übergestülpt hat.
Eines der Highlights der neuen Nutzeroberfläche ist das von der Oneplus-Community seit langem gewünschte Always-on-Display (AOD). Diese Funktion bieten andere Hersteller seit langem, mit Android respektive OxygenOS 11 zieht Oneplus endlich nach.
Damit es aus der Masse der schon verfügbaren Always-on-Displays heraussticht, hat der Hersteller sich mit der Parsons School of Design and Art in New York City zusammengetan. Das System hat eine bunte Leiste, die sich längs durch den Bildschirm zieht. Jedes Entsperren des Geräts hinterlässt einen schwarzen Balken darin. Je länger das Smartphone genutzt wird, desto länger ist er. Darüber wird euch angezeigt, wie häufig ihr das Smartphone am Tag entsperrt habt. Unterhalb des Balkens seht ihr den Akkustand in Prozent sowie Benachrichtigungen. Es ist quasi eine Mischung aus Digital-Wellbeing-Funktionen und den üblichen Always-on-Features.
Aufgefrischt hat Oneplus außerdem die Akzentfarben, die das komplette System durchziehen. Schrift und Icons werden standardmäßig Schwarz respektive Magenta gefärbt, wodurch die Nutzeroberfläche cleaner oder erwachsener als zuvor anmutet. Unter OxygenOS 10 besitzen die Icons in den Systemeinstellungen verschiedene Farben. Die Standardschriftart ist auch neu: Bislang konnte zwischen Googles Android-Font Roboto und der eigenen Font Oneplus Slate gewählt werden. Unter OxygenOS hat der Hersteller Roboto rausgeschmissen und es gegen Googles Noto Sans ersetzt. Als weitere Schriftart steht noch Oneplus Sans zur Wahl.
Oneplus-Apps: OxygenOS 11 bringt eine Prise One-UI-Feeling
Während die Benachrichtigungsleiste und die Schnelleinstellungen weitgehend unangetastet bleiben – lediglich ein optionaler Button für den Darkmodus ist eingezogen – sieht es bei den System-Apps anders aus. Hier orientiert der Hersteller sich an Samsungs One UI, bei der nur zwei Drittel des Bildschirms zur Interaktion ausgelegt ist, während der obere Bereich nur den Namen der App in großen Lettern anzeigt. Die Funktionen der Apps haben keine Änderungen erfahren.
Ein neues Design haben zudem die Wetter-App als auch der Zen-Modus erhalten. Die Schrift in der Wetter-App ist größer, die Farben sind ruhiger und die dargestellten Informationen verständlicher. Im oberen Bereich befinden sich neben dem Ort und der aktuellen Temperatur die Niederschlagswahrscheinlichkeit und Informationen zur gefühlten Temperatur. Scrollt man herunter, findet man eine stündliche und tägliche Vorhersage sowie die Sonnenauf- und -untergangszeiten.
Der Zenmodus ist optisch aufgeräumter und ruhiger als die bisherige Version. Außerdem hat er die Option erhalten, einen Raum zu erstellen, der mit weiteren Besitzern eines Oneplus-Smartphones geteilt werden kann, um gleichzeitig eine Smartphone-Pause einzulegen. Der Zeitraum für den Zenmodus kann zwischen einer Minute und zwei Stunden gewählt werden. Unter OxygenOS standen nur 20 Minuten bis zu einer Stunde zur Wahl.
Der erste Eindruck von OxygenOS 11 ist überaus positiv. Das neue Always-on-Display sieht schick aus und die neuen Akzentfarben, besonders im Darkmode, stellen Inhalte knackiger und besser lesbar dar. Die optischen Änderungen an den System-Apps dürften sich als praktsisch herausstellen – ob man sie letztlich nutzt, bleibt einem selbst überlassen. Immerhin bieten sie durch ihren Aufbau eine verbesserte Einhandbedienung. Auch wenn Oneplus mit OxygenOS 11 ein Stück weit von der puren Android-Optik abweicht, muss es nicht gleich schlecht sein. Die neue Oberfläche wirkt auf eine gewisse Weise erwachsener und eigenständiger.
Für eine Vorabversion wirkt OxygenOS 11 außerdem schon außerordentlich stabil. Das System läuft absolut flüssig und so ruckelfrei, wie man es von OxygenOS gewöhnt ist. Der Developer Preview 3 von Oneplus soll in Kürze eine öffentliche OxygenOS-11-Beta folgen. Sie wird wie die Entwicklervorschau für die Oneplus-8-Serie bereitstehen. Wir gehen davon aus, dass womöglich schon im September die finale Version folgt – vielleicht sogar schon kurz nach dem Release von Android 11 durch Google, der am 8. September erwartet wird. Welche Oneplus-Geräte das Update erhalten werden, erfahrt ihr hier.
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