Die weltweit anhaltende hohe Inflation mit steigenden Preisen sowie die Angst vor einer gleichzeitig eingebremsten Wirtschaftsleistung hat dafür gesorgt, dass die Notenbanken an der Zinsschraube drehen. Während die EZB in der EU weiter vor einer Erhöhung der Zinsen zurückschreckt, wird die US-Notenbank Fed am Mittwoch erstmals seit der Coronakrise die Zinsen erhöhen – wahrscheinlich um 0,25 Prozentpunkte. Zeitgleich belastet der Ukraine-Krieg weiter die Märkte, wird aber von manchen Expert:innen auch als Katalysator für steigende Kryptokurse gewertet.
Bitcoin: Positive Stimmung in Asien
Vor diesem Hintergrund ist der kräftige Anstieg des Bitcoin-Kurses am Mittwochmorgen auf 41.500 Dollar – immerhin ein Plus von rund zehn Prozent gegenüber dem Tief von 37.700 Dollar am Sonntag – schwer zu bewerten. Möglich etwa, dass es sich bei dem Kurssprung lediglich um eine kleine Zwischenrallye handelt, die laut Coindesk auf eine positive Stimmung an den asiatischen Märkten zurückzuführen sein könnte. Grund: Die Befürchtung, dass die chinesische Immobilienkrise auf die US-Wirtschaft überspringt, scheint erst einmal unbegründet.
Positiv auf den Kryptomarkt dürfte sich zudem die Entscheidung des EU-Parlaments ausgewirkt haben, Bitcoin und andere potenziell „ökologisch nicht nachhaltige“ Kryptowährungen nicht zu verbieten. Wieder einmal zeigte sich aber auch die Korrelation mit den Aktienmärkten. Sowohl der deutsche Aktienindex Dax als auch der US-Index S&P 500 erholten sich am Dienstag weiter – und sind auch am Mittwoch zunächst im Plus. Möglich, dass eine US-Zinsentscheidung, die schärfer als erwartet ausfällt, oder ein düsterer Ausblick von Fed-Chef Jerome Powell die Stimmung kippt.
Bitcoin-Kurs bis Ende März bei 50.000 Dollar?
Einige Expert:innen wie Nigel Green, CEO der Devere Group, sehen derweil in der aktuellen Lage in Russland und der Ukraine einen möglichen Katalysator für eine weitere positive Entwicklung des Bitcoin-Kurses. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen in Russland zeigten potenziellen Anleger:innen, wie wichtig Kryptowährungen in Krisenzeiten seien, befand auch Kryptobulle Mike Novogratz. Entsprechend kletterte der Kurs von Bitcoin und Co in den Tagen nach der russischen Invasion in der Ukraine. Green zufolge sei bis Ende März ein Bitcoin-Kurs von 50.000 Dollar möglich. Am Mittwochvormittag bewegt sich der Bitcoin-Kurs leicht über der Marke von 40.000 Dollar.