
Der Cupra Urban Rebel soll 2025 herauskommen und das sportliche Kleinwagensegment besetzen. (Foto: Cupra)
Elektrische Kleinwagen-Offensive bei Volkswagen: Am Dienstag, dem 7. Juni, stellte Volkswagen eine neue Version des Cupra Urban Rebel in der Nähe von Barcelona vor. Der Urban Rebell soll 2025 auf den Markt kommen. Quasi parallel sollen der ID-1 beziehungsweise ID-2 und ein neuer Skoda-Elektromini verfügbar sein. Auch sie sollen auf der iberischen Halbinsel produziert werden. Zudem erhalten alle einen neuen Antriebsstrang auf einer extra modifizierten Plattform. Die nun gezeigte Variante des „Stadt-Rebellen“ zeigt im Vergleich zum sehr sportorientierten ersten Prototyp ein technisch und optisch abgespecktes Modell. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Serienversion noch weniger Klimbim aufweisen wird.
4 Meter langer Sportkleinwagen
Im Gegensatz zum poloartigen ID-Life mit seinem braven Äußeren ist der Cupra nicht nur dem Namen nach auf Krawall gebürstet. Der Urban Rebell will sich als Sportwagen empfehlen und hat daher allerlei große Lufteinlässe und kantige Linien. Besonders die Heckpartie ist stark ausgestaltet: Die ganze Lichtleiste steht aus der Klappe hervor. Cupra hat zudem das Dreieck immer wieder eingesetzt – so sind etwa die Scheinwerfer und Rückleuchten dreieckig. Die dreieckigen Segmente in den Scheinwerfern sollen sich bewegen können. In Relation zum ersten Prototyp hat die Seat-Tochter allerdings ein paar Falten geglättet und vor allem die massive Heckflosse einkassiert – übrig geblieben ist nur ein sehr viel kleinerer Heckspoiler. Ansonsten hat Cupra dem Ursprungsprototyp zwei weitere Türen spendiert. Der Neue misst jetzt rund vier Meter Länge und ist fast zwei Meter breit. Zudem kaschieren die großen Felgen nur unzureichend, dass einige Zentimeter an Bodenfreiheit hinzugekommen sind. Beobachter sprechen von einem kleinen SUV, Fans weisen das weit von sich.
Innen reduziert, aber sportlich
Die Formsprache führt sich im Inneren fort — zum ersten Mal erlaubt die VW-Tochter Einblicke ins Cockpit. Cupra hat die meisten Luftauslässe versteckt und setzt auf einen reduzierteren Innenraum. Die digitale Anzeige hinter dem Lenkrad haben die Ingenieur:innen auf drei Displays aufgeteilt. Die zwei Seiten-Displays können dabei anscheinend bewegt werden. In der Mittelkonsole steckt ein weiterer, leicht gebogener Touchscreen für das Infotainmentsystem. Die Mittelkonsole schwebt in der Serienversion nicht mehr im Raum, sondern muss die Einheiten für die Klimaautomatik aufnehmen. Das ist dem Frontantrieb geschuldet, auf den die Kleinwagen des Konzerns setzen. Auffallend sind die controller-artigen Bedienelemente am Lenkrad.
Motor abgespeckt
Die technischen Daten hat der Hersteller korrigiert. So soll der Urban Rebell statt mit einem 350- mit einem 170-Kilowatt-Aggregat herauskommen, die Beschleunigung sinkt von 3,2 Sekunden für von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde auf 6,9 Sekunden. Obwohl VW die Höchstgeschwindigkeit nicht nennt, wird sie kaum über den 160 Kilometern pro Stunde des großen Bruders Cupra Born (Test) liegen. Ähnlich verhält es sich mit der Reichweite: Die 440 Kilometer der „Range Version“ reichen an den Born heran. Allerdings tauchen immer wieder Gerüchte auf, die Zellchemie der Batterien werde sich noch ändern, um überhaupt in die niedrigeren Preisregionen vordringen zu „können“.
MEB small: Plattform ohne Allrad?
Beobachter mutmaßen, dass sich die ursprünglichen Daten noch auf ein Allrad-Modell bezogen hatten, das jetzt doch nicht kommt. Stattdessen setzt VW bei der verkleinerten Plattform „MEB small“ auf einen Frontantrieb. Dadurch erwarten Tester ein Kofferraumvolumen von annähernd 380 Litern. Cupra soll über den Marken VW und Skoda angesiedelt werden, daher kostet der Cupra Urban Rebell, oder wie auch immer der Kleinwagen dann heißen wird, voraussichtlich 25.000 Euro und mehr. Die Modelle der Konzerntöchter im selben Segment sollen um die 20.000 Euro kosten.
Terramar, Tuvascan, Born 2: Cupra vor Modelloffensive
Vor dem Urban Rebell will Cupra jedoch noch andere Modelle herausbringen. Das Sport-SUV Terramar soll bis 2024 sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch Hybridantrieben auf den Markt kommen. Obwohl er nach einer Gemeinde in Katalonien benannt wird, soll der ungarische Standort Györ den Hybrid-Sportler bauen. Die neue Generation Plug-In-Hybride sollen rein-elektrisch 100 Kilometer weit kommen.
Als nächstes Projekt auf der Liste steht der Cupra Tavascan. Der Allrad-Vollstromer mit 306 PS soll 2024 erscheinen. Zudem sollen bis 2025 die Baureihen Leon, Formentor und Born erneuert werden. Cupra will den Absatz in diesem Jahr verdoppeln, nachdem man im letzten Jahr eine Verdreifachung erreicht hat. Die Marke gibt es seit 2018.