Doppelter Prime Day und das Rätsel um Retouren
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Was einmal gut funktioniert, das könnte doch auch mehrfach klappen, hat sich Amazon gedacht und aus dem Prime Day im ersten Schritt ein Doppeltes Lottchen gemacht. Es gilt als sicher, dass es in diesem Jahr sogar noch eine weitere Auflage geben soll.
Die Angebote fallen beim zweiten Prime-Day-Event aber eindeutig nicht so umfangreich aus wie bei der Erstauflage, doch ein paar Highlights für Schnäppchenjäger sind durchaus dabei. Gerade im Technikbereich lohnt sich die Suche.
Die Konkurrenz sieht den zweiten Prime Day offenbar eher gelassen. Angebote fallen zumindest in diesem Jahr eher schmal aus. Mediamarkt und Saturn bieten beispielsweise kostenlose Lieferung für Produkte an, die bis einschließlich 12. Oktober bestellt werden. Auch bei Otto fehlt die große Aktion als Prime-Day-Konkurrenz. So sieht es auch bei Technikhändlern wie Notebooksbilliger und Gravis aus.
Ein Preisvergleich lohnt sich zwar vor dem Kauf, dennoch ist das Ausbleiben umfangreicher Rabattaktionen zum zweiten Prime Day erstaunlich. Hier gibt es unsere weitere Berichterstattung zum Prime Day: Die besten Technik-Deals von Amazon, Anker, Garmin, Samsung und Co sowie interessante Angebote für iPhone und Apple Watch.
Geht es um Retouren, so ist Amazon meist noch kulanter als andere Händler und verzichtet häufig sogar auf die Rücksendung. Das gilt nicht nur, wenn ein Artikel mal defekt ist, sondern aktuell auch in vielen Fällen, wenn man einen Artikel einfach zurückgeben will. Doch hinter der Amazon-Erstattung ohne Rücksendung steckt eine schlaue Kalkulation des Onlinehändlers.
Retouren sind für Händler ohnehin ein Faktor, den sie nach Möglichkeit vermeiden wollen. Denn gerade bei Kleidung, Schuhen und Lifestyle-Produkten, bei denen die Retourenquoten bei vielen Händlern bei über 50 Prozent liegen, verursachen die Rücksendungen immense Kosten. Die Reaktion darauf fällt für manche Einkäufer:innen überraschend aus: In verschiedenen Foren berichten Kund:innen, dass sie einen Artikel an Amazon zurückgeben wollten, entweder weil er falsch geliefert wurde oder weil er einfach nicht gefällt.
Bei einigen Artikeln unter 20 Euro Wert generiert das Unternehmen im Kundencenter nach der Frage der Erstattungsart kein Rücksendeetikett mehr, sondern meldet: „Erstattung veranlasst. Sie müssen den Artikel nicht zurücksenden.“ Die Erstattung erfolgt stets – mit oder ohne Rücksendung – umgehend und Verbraucher:innen erhalten ihr Geld auf demselben Weg, mit dem sie bezahlt haben. Amazon hat ja diesbezüglich sämtliche hinterlegten Daten. Erwartungsgemäß hält sich das Unternehmen aber bedeckt in Bezug auf die Frage, nach welchen Kriterien man auf die Rücksendung auch mal verzichtet. „Generell gilt: Kein Kunde retourniert gern Ware. Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ein Kunde Waren möglichst selten retournieren muss“, erklärt ein Amazon-Sprecher.
Doch dahinter steckt eine nüchterne Kalkulation: Offenbar ist es für das Unternehmen günstiger, die Ware nicht zu kontrollieren und als gebraucht in seinen Warehouse-Deals einstellen zu müssen. Auch die Portokosten, so gering sie für den Großkunden Amazon sein mögen, spielen hier sicherlich eine Rolle. Unterm Strich ist Amazons Großzügigkeit also blankes Kalkül. Überstrapazieren sollte man diese „Großzügigkeit“ von Amazon aber trotzdem nicht. Denn das Unternehmen hat bereits in der Vergangenheit Kund:innen vom Einkauf ausgeschlossen, wenn diese böswillig gegen die Regeln verstoßen haben.
Wer auf der deutschen Ikea-Homepage nach Dirigera sucht, bekommt derzeit nur eine Handvoll Rollos angezeigt sowie die Pressemitteilung zur Ankündigung des neuen Smarthome-Hubs und der neuen App.
Lange dürfte es aber nicht mehr dauern, bis das Gerät offiziell online und in den Ikea-Filialen in Deutschland zur Verfügung steht. Denn der im Mai 2022 vorgestellte neue Smarthome-Hub Dirigera hat wohl sogar schon den Weg in die erste Filiale in Deutschland gefunden.
Nach einem eher versehentlichen Kurzauftritt auf der Ikea-Website Anfang Oktober – interessanterweise zeitgleich mit dem Startschuss für den neuen Smarthome-Standard Matter – ist das Gerät in der ersten Filiale des schwedischen Möbelkonzerns in Deutschland gesichtet worden: Wie ein:e Nutzer:in auf Reddit inklusive Beweisbildern postete, konnte er:sie den Smarthome-Hub in einer Münchener Ikea-Filiale zum Preis von 60 Euro erwerben.
Der:die Nutzer:in kann mit Dirigera derzeit aber noch nichts anfangen. Denn für die Nutzung wird die neue Ikea-Home-Smart-App benötigt, die noch nicht verfügbar ist. Laut Ikea soll die App im November fertig sein und veröffentlicht werden. Dirigera löst, wenn es verfügbar ist, das Smarthome-Gateway Tradfri ab, das im Frühjahr in den Abverkauf ging.
Portugal hat sich offenbar vorgenommen, zum Hotspot für Digitale Nomaden zu werden. Die Argumente sind nicht schlecht: niedrige Lebenshaltungskosten, milde Temperaturen und freundliche Menschen, die gut Englisch sprechen – nicht zuletzt für Nordeuropäer dürfte Portugal auch abseits der Urlaubszeit ein echter Sehnsuchtsort sein.
Jetzt erleichtert die portugiesische Regierung Digitalen Nomaden den – legalen – Arbeitsaufenthalt in dem südeuropäischen Land. Ab dem 30. Oktober 2022 können Interessierte das für zunächst ein Jahr gültige Visum in einer portugiesischen Botschaft in ihrem Land oder der Ausländerbehörde in Portugal, dem Serviço de Estrangeiros e Fronteiras, beantragen. Darüber hinaus ist eine auf bis zu fünf Jahre verlängerbare Aufenthaltsgenehmigung möglich.
Voraussetzung ist, dass die Antragsteller:innen einen Nachweis über ein regelmäßiges Einkommen der vergangenen drei Monaten erbringen können. Außerdem müssen sie einen gültigen Arbeitsvertrag und Steuerdokumente vorlegen. Freilich können auch Selbstständige das Visum beantragen.
Die erste Digitale Gesundheitsanwendung (Diga) für Migräne-Patient:innen ist vorläufig zugelassen. Die App auf Rezept hört auf den Namen Sincephalea und ist in Apples App-Store sowie Googles Play-Store verfügbar.
Der deutsche Hersteller Perfood hat sich auf Krankheiten spezialisiert, die mit Ernährungsfaktoren zusammenhängen – im Speziellen mit dem Glucose-Stoffwechsel. Die Software basiere auf Erkenntnissen über den Zusammenhang von Ernährung, Stoffwechsel und Migräne, so die Verfasser:innen. Die Kombination aus personalisierter Ernährung, Informationen und Handlungsempfehlungen stelle eine milde, individuelle und selbstbestimmte Therapieform dar.
Sincephalea sei eine „völlig neue Perspektive für Linderung“ ohne unerwünschte Nebenwirkungen, schreibt Perfood in seiner Pressemitteilung. Die App ist als Migräneprophylaxe eingestuft.