Die Connectivity Standards Alliance (CSA) hat den Standard Matter in der Version 1.0 veröffentlicht. Die internationale Organisation, der unter anderem Apple, Amazon, Google und Samsung angehören, will damit eine neue Smarthome-Ära einläuten. Die Eigenschaften von Matter lesen sich so, als ob das gelingen könnte.
Matter: Marken- und plattformübergreifend
Der größte Vorteil des Standards liegt laut CSA in der Kompatibilität. Die Suche nach passenden Produkten für den jeweiligen Standard, die bisher nötig war, soll wegfallen. In Zukunft soll das Smarthome komplett über Matter laufen.
Zurzeit konkurrieren neun unterschiedliche Übertragungsstandards wie Zigbee, Z-Wave und KNX-Rf miteinander. Der Verbund aus 550 Internet-of-Things-Unternehmen verspricht, dass nun interoperable Geräte möglich werden, die marken- und plattformübergreifend funktionieren.
Matter: Open Source und IP-basiert
Mit der aktuellen Veröffentlichung der Spezifikationen für Matter 1.0 können alle Hersteller auf das quelloffene Software-Development-Kit (SDK) bei GitHub zugreifen und ihre Geräte zertifizieren lassen. Dazu hat die Organisation ein globales Programm mit acht autorisierten Testlabors ins Leben gerufen, um Matter und die zugrunde liegenden Netzwerktechnologien Wi-Fi und Thread testen zu können.
Matter basiert auf einem dezentralen Konzept, bei dem sich die Geräte direkt über das IP-Protokoll austauschen können. Das könnte die Menge der nötigen Gateways massiv reduzieren.
Smarthome mit Home-App und ohne Cloud steuern
Die Initiatoren versprechen sich von der Einführung eine einfachere Installation, weil die Anwender:innen dafür keine Hersteller-Apps mehr benötigen. Vielmehr reicht eine Home-App von Apple, Samsung oder Google, beziehungsweise systemoffene Alternativen wie „openHAB“ oder „Home-Assistant“. Zudem funktioniert Matter Cloud-unabhängig, die Daten tauschen die Komponenten des Netzwerkes nur lokal aus.
Mesh soll Netzwerk schneller und sparsamer machen
Das Protokoll basiert auf der Mesh-Technologie des Übertragungsstandards Thread. Die Geräte können also untereinander kommunizieren, wie Reichweite und Signalstärke aufgeteilt wird. Das soll dazu führen, dass mit jedem hinzugefügten Gerät das Netzwerk reaktionsschneller und zuverlässiger wird. Zudem senke die „extrem stromsparende Architektur“ die Energiekosten.
Verschlüsselung macht das Smarthome sicherer
Zudem betonen die Macher, das die eingesetzten Technologien die Validierung der Gerätezertifizierung und -herkunft besonders sicher machen. Zudem findet die Kommunikation unter den Geräten nur verschlüsselt statt.
Die ersten zertifizierten Kandidaten will die CSA bei einem Launch-Event am 3. November vorstellen.