Elon Musk für mehr Öl, Gas und Atomkraft: „Strahlungsrisiko geringer als viele denken“

Denkt kurzfristig um: Tesla-Chef Elon Musk fordert mehr Öl und Gas (Foto: dpa)
Elon Musk ist für vieles bekannt, aber nicht für seine öffentliche Vorliebe fossiler Brennstoffe. Schließlich steht sein Unternehmen Tesla vor allem für die Abkehr von Verbrennungsmotoren und den Durchbruch moderner Elektroautos. Auf Twitter schlug er jetzt andere Töne an und äußerte sich nur kurze Zeit später zu einem weiteren umstrittenen Thema.
Musk: Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen
„Ich hasse es, das zu sagen“, leitet Musk seinen Tweet ein. Die Fördermenge von Öl und Gas müsse sofort erhöht werden, da erneuerbare Energien aktuell noch keinen Wegfall des russischen Öl- und Gas-Exports ausgleichen könnten.
Der Tesla-Chef scheint sich der Konsequenzen seiner Worte bewusst zu sein. Ein derartiges Vorgehen würde Tesla seiner Meinung nach definitiv schaden. Allerdings sind Musks Äußerungen auf Twitter mit Vorsicht zu genießen. Bei Weitem nicht alle seiner Tweets sind ernst gemeint – oder bleiben dauerhaft ungelöscht auf der Plattform.
Wie unter anderem „The Verge“ berichtet, sind fossile Brennstoffe für Musks Unternehmen allerdings schon vor der Ukraine-Krise von Bedeutung gewesen. Vor allem sein Weltraumprojekt SpaceX ist auf derartige Energieformen angewiesen. Zudem gab Elon Musk im vergangenen Jahr in einem Podcast zu Protokoll, man müsse fossile Brennstoffe noch für eine sehr lange Zeit fördern.
Musk legt nach: Auch mehr Atomenergie nötig
Nachdem er mit seinen Forderungen für mehr Gas und Öl für Aufsehen gesorgt hatte, legte der Tesla-Chef am Montag nach: Es sei mehr als offensichtlich, dass Europa wieder viel stärker auf Atomkraft setzen müsse, so Musk auf Twitter. Das sei entscheidend für die nationale und internationale Sicherheit.
Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, macht er direkt im Anschluss in typischer Musk-Manier weiter. Das Strahlungsrisiko sei viel geringer, als die meisten Leute dächten. Er würde sofort zum schlimmsten Atomkraft-Standort reisen und dort im Live-Fernsehen lokal angebaute Lebensmittel essen.
Energiepolitik auch in Europa kontrovers diskutiert
Wie energiepolitisch mit den Konsequenzen des Ukraine-Kriegs umgegangen wird, bleibt auch in Deutschland und anderen europäischen Staaten ein kontrovers diskutiertes Thema. Die von Elon Musk gewählte Formulierung „außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“ dürfte auch für das Vorgehen hierzulande angemessen zu sein: Fracking-Gas und Atomkraft sind dabei unter anderem durch das aus der Nord-Stream-2-Pipeline wieder stärker in den Fokus geraten. Die Bundesregierung stellt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um kurzfristig zusätzliches Flüssiggas einzukaufen, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.
Bundeswirtschaftsminister Habeck teilte mit, die Energieversorgung sicherzustellen, sei eine politische Verpflichtung für ihn selbst und sein Ministerium. Habeck sagte aber auch, „Wenn man Putin ein bisschen schaden will, dann spart man Energie.“ Eine Laufzeitverlängerung bei deutschen Atomkraftwerken scheint für den Minister nicht zur Debatte zu stehen.
Musk bezieht Stellung zu Starlink-Debatte
Nur wenige Stunden nach seiner Forderung im Bezug auf die Öl- und Gasförderung bezog Musk auf Twitter zu einem weiteren Thema Stellung, mit dem er zuletzt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten war. So sei er nicht bereit, die Verbreitung russischer Nachrichten über Starlink zu blockieren, auch wenn dies von einigen Regierungen gefordert worden sei. Die Ukraine gehöre übrigens nicht zu den Staaten, die diese Forderung aufgestellt hätten.
Erst kurz zuvor hatte Elon Musks Firma SpaceX nach einem Aufruf des ukrainische Vizepremierministers Mykhailo Fedorov das Starlink-Satelliten-Internet für die Ukraine freigeschaltet – mit Erfolg. Musk mahnte allerdings dazu, die Technologie vorsichtig zu nutzen.
„Auch mehr Atomenergie nötig“
So spricht der Exponent einer energiesüchtigen Kamarilla von Industrieführern.
Man hat ja gesehen, wie anfällig AKWs im Falle einer Auseinandersetzung sind. Es braucht nur einen Idioten, der „aus Versehen“ sein Geschoß in so ein KW einschlagen lässt, schon ist die Katastrophe perfekt. Die Dinger stehen ja weithin gut sichtbar in der Landschaft herum.
Im Grunde braucht es ja nicht einmal eine Atomwaffe, es reicht schon ein „normales“ Geschoß und die richtige Windrichtung usw. Man darf sich das gar nicht ausmalen. Bei den Sicherheitsberechnungen haben die Atomplaner das schlicht komplett „vergessen“, dass so etwas auch möglich sein könnte.
Wirklich kaum zu glauben, dass der so einen Unfug daher redet.
Da muss ich Dir leider Recht geben… hat man ja grad eben gesehen, wie schnell sowas gehen kann.
Zum Glück wurde nur das Verwaltungsgebäude getroffen… dieses Mal…