Ethereum-Gaspreise zu hoch: Vitalik Buterin schlägt schnelle Lösung vor
Es ist Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin selbst, der mit dem EIP-4488 ein Netzwerk-Upgrade vorschlägt, dass die steigenden Gaspreise im Netzwerk begrenzen soll. Im Forum „Ethereum Magicians“ führt Buterin aus, dass das Update die „Gas Fees für Transaktions-Calldaten verringern“ und „ein Limit für die Anzahl an Calldaten, die sich in einem Block befinden können, setzen“ könnte.
Algorithmische Tricks sollen Blocks optimal befüllen
Zudem könnte das Update dafür sorgen, dass Transaktionen mit hohem Datenvolumen durch weniger datenintensive Transaktionen in einem Block ersetzt werden. Buterin dazu: „Wenn sich ein Block bis zum Größenlimit füllt, könnten wir wiederholt die letzte datenintensive Transaktion entfernen und sie durch so viele datenarme Transaktionen wie möglich ersetzen, bis dies nicht mehr rentabel ist.“
Eine schnelle Lösung zur Begrenzung hoher Gasgebührenpreise durfte bereits seit einiger Zeit erwartet werden. Denn die am 5. August 2021 auf dem Mainnet umgesetzte London Hardfork hatte nicht, wie eigentlich erwartet worden war, dazu geführt, das Netzwerk günstiger zu machen. Im Gegenteil sind die Gebühren, die sogenannten Gas-Fees, seither nur weiter gestiegen.
Burn verschärft das Problem
Hinzu kommt das Problem, dass Teile der Gebühren für jede Transaktion verbrannt werden. Das ist zwar Konzept und Teil des EIP-1559, führt aber zu einer zusätzlichen Verteuerung der Netzwerk-Nutzung, weil die teils einsetzende Deflation die Kurse treibt.
Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags beläuft sich der sogenannte Burn, also der Anteil der vernichteten Ether, auf etwas unter 1,1 Millionen Ether und damit auf etwas mehr als 4,9 Milliarden US-Dollar. Das ergibt sich aus Daten von Watch the Burn.
Je nach Tageszeit und Netzwerkbelastung schwanken die Gas-Fees stark. Getrieben werden die Gebühren auf dem Ethereum-Netzwerk vor allem durch den NFT-Markt, der dadurch charakterisiert ist, dass jede Aktion stets viele Einzeltransaktionen nach sich zieht, was die Gesamtgebühren teils exorbitant werden lässt. Ebenso zu den Treibern gehören Metaverse-Plattformen wie Axie Infinity oder Decentraland.
Entwickler sehen Ansatz als zu kurz gegriffen an
Die von Buterin vorgeschlagene neue Lösung hat auch Kritik von Ethereum-Entwicklern hervorgerufen. Wie bei Hotfixes üblich, geht sie das Problem nämlich nicht an der Wurzel an. So soll EIP-4488 ausschließlich auf Rollup-Lösungen auf dem sogenannten Layer-2 wirken. Darin erkennen Entwickler die Gefahr, dass es jetzt zu einem Bieterwettbewerb im Rollup-Space kommen könnte, der dann wieder die Preise nach oben treibt.
Wie man es dreht oder wendet – es wird Zeit für die Einführung von Ethereum 2.0 und seiner Sharding-Technologie. Alles andere wird Flickwerk bleiben.