Für Samsung stellen Foldables einen wichtigen Eckpfeiler des mobilen Portfolios dar und sollen im Premiumbereich die Modelle der Galaxy‑S-Serie ergänzen. Doch nicht nur im Segment smarter Geräte im Hosentaschenformat will der südkoreanische Hersteller Faltdisplays einsetzen, sondern auch bei größeren Produkten, wie TM Roh, Chef von Samsungs Mobilsparte, verrät. Der Nomenklatur Samsungs zufolge könnte das faltbare Tablet den Namen Galaxy Tab Z erhalten.
Samsung: Foldables als wichtige Produktkategorie
Im Gespräch mit der britischen Zeitung The Independent nannte Roh zunächst die Absatzpläne der faltbaren Geräte wie der jüngst angekündigten Modelle Galaxy Z Fold 5 und Flip 5: Allein in diesem Jahr wolle der Hersteller 1,8 Millionen faltbare Geräte in Europa absetzen, während die kumulierten Verkäufe weltweit 30 Millionen erreichen könnten, so der Manager. Diese Zahlen zeigen, dass Foldables zwar noch eine Nische sind, aber eine, die wächst.
Diesen Trend bestätigt auch IDC: Die Marktforscher prognostizieren für 2023 ein Wachstum im Foldable-Markt von etwas über 50 Prozent. Diese Produktkategorie stelle den einzigen Lichtblick im Smartphone-Markt dar, während der gesamte Markt um 1,1 Prozent schrumpfe.
Tablets und Notebooks: Faltbare Displays für weitere Produkte
Samsungs Mobil-Chef sieht dem Interview zufolge Geräte mit faltbaren Bildschirmen in weiteren Produktsegmenten: „Foldables werden sich auf andere Kategorien wie Tablet und PC ausweiten und sich danach weiterentwickeln.“
Roh zufolge sei der Foldable-Faktor seit jeher Teil der menschlichen Geschichte: „Leute schlagen ein Buch auf, um zu lesen, und ein Notizbuch, um etwas zu schreiben. Wenn sie nicht gebraucht werden oder man unterwegs ist, können sie zusammengeklappt werden, was sie kompakter und tragbarer macht und wichtige Informationen darin schützt.“
Wann Samsung konkret Tablets und Notebooks in Foldable-Form auf den Markt bringen will, verrät T. M. Roh zwar nicht. Jedoch könnte noch eine Weile vergehen. Es ist indes denkbar, dass der Hersteller zumindest ein Tablet mit faltbarem Display in nicht allzu ferner Zukunft präsentieren könnte, um dem Mitbewerber und Partner Apple zuvorzukommen.
Ein erstes Notebook-Konzept mit faltbarem Display hatte Samsungs Displaysparte schon vor einer Weile gezeigt:
Auch für iPads: Samsung, LG und Apple arbeiten offenbar an 20-Zoll-Display
Samsungs Entwicklungen hinsichtlich zusammenklappbarer Bildschirme ruft auch Interesse bei Mitbewerbern hervor. So hatte Ende Juli 2023 das südkoreanische Portal The Elec berichtet, dass Samsungs Displaysparte zusammen mit Apple und LG an bis zu 20 Zoll in der Diagonale messenden OLED-Bildschirmen arbeite.
Es ist nicht das erste Mal, dass Berichte über ein größeres flexibles Display kursieren, das Apple in einem ersten Foldable einsetzen soll. Schon der Analyst Ming-Chi Kuo und der Displayanalyst Ross Young sagen seit einer Weile ein faltbares iPad voraus. Derzeit wird von einem Release des ersten faltbaren iPads im Laufe des Jahres 2024 ausgegangen.
Samsung ist derweil nicht das einzige Unternehmen, das faltbare Notebooks anbieten will. Andere sind zudem einen Schritt weiter: Asus und Lenovo haben Laptops mit faltbaren Bildschirmen schon seit einer Weile im Portfolio.