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Wegen russischer „Geiselhaft“: Indische Raketen bringen Oneweb-Satelliten in den Orbit

Infolge des Überfalls auf die Ukraine und der westlichen Sanktionen hatte Russland den Start der für den Starlink-Rivalen von Oneweb notwendigen Satelliten verweigert – und sie stattdessen in „Geiselhaft“ genommen. Jetzt übernehmen indische Raketen.

2 Min.
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Oneweb-Satelliten-Transport: LVM3-Rakete wird zum Launchpad gebracht. (Foto: ISRO/Twitter)

428 von 648 geplanten Satelliten für eine Starlink-ähnliche Internetversorgung aus dem Orbit hat Oneweb in den vergangenen dreieinhalb Jahren ins All bringen (lassen) können. Die bisher letzte Charge hob am 10. Februar 2022 vom „europäischen“ Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ab – alle per Sojus-Rakete von Roskosmos.

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Roskosmos behält 32 Oneweb-Satelliten ein

Aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine und der folgenden Sanktionen wurde die Zusammenarbeit zwischen der russischen Weltraumagentur und des nach drohender Pleite seit 2020 zum Teil in britischem Besitz befindlichen Oneweb ausgesetzt. Die für den – mittlerweile endgültig – abgesagten Start Anfang März geplanten 36 Oneweb-Satelliten behielt Roskosmos, um das Unternehmen zu erpressen.

Auf die geforderten Zugeständnisse, darunter den Ausstieg der britischen Regierung sowie die Zusicherung, dass die Satelliten nicht für militärische Zwecke eingesetzt würden, konnte oder wollte Oneweb nicht eingehen. Der geplatzte Start und die entwendeten Satelliten rissen ein Loch von 229 Millionen US-Dollar in die Oneweb-Bilanz.

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Satelliteninternet: SpaceX hilft Konkurrenten

Oneweb klopfte daraufhin notgedrungen bei anderen Weltraumbehörden an, blitzte aber beinahe überall ab. Ausgerechnet Konkurrent SpaceX erklärte sich bereit, insgesamt knapp 150 Oneweb-Satelliten in den Orbit zu bringen. Die Starts für die dafür vorgesehene(n) Falcon-9-Rakete(n) sind für Dezember 2022 beziehungsweise Anfang 2023 geplant.

Weitere zwei Satellitenstarts mit insgesamt 72 Oneweb-Satelliten an Bord sollen indische Raketen übernehmen. Wie Oneweb jetzt via Twitter ankündigte, soll der erste der beiden Starts am Abend des 22. Oktober 2022 über die Bühne gehen. Der Start kann per Livestream auf der Oneweb-Homepage und via Youtube verfolgt werden.

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LVM3-Rakete bringt 72 Satelliten in den Orbit

Geflogen wird mit der von der Indian Space Research Organisation (ISRO) entwickelten LVM3-Rakete (Launch Vehicle Mark 3). Die gut 43 Meter hohe und 640.000 Kilogramm schwere Rakete kann bis zu 10.000 Kilogramm zusätzliche Last in eine niedrige Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit, Leo) bringen. Die Oneweb-Satelliten sollen die Erde in rund 1.200 Kilometern Entfernung umkreisen.

Der Oneweb-Auftrag ist nicht nur der erste internationale Transportauftrag für die LVM3-Rakete und ISRO. Die 36 insgesamt 5.400 Kilogramm schweren Satelliten sind auch die bisher schwerste Last für die Rakete, die es in den Orbit zu bringen gilt. Im ersten Quartal 2023 soll eine LVM3-Rakete dann den Start der dritten indischen Mondmission (Chandrayaan-3) übernehmen.

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Was Astronauten mit ins Weltall nehmen Quelle: Nasa

Nach den SpaceX-Raketenflügen und dem zweiten Start einer indischen Rakete, der für Januar 2023 geplant ist, sollen alle für das Oneweb-Internet benötigten Satelliten im Orbit sein. Heißt: Im laufe des Jahres 2023 könnte die globale Abdeckung des Oneweb-Satelliteninternets vervollständigt sein und das Angebot in vollem Umfang starten.

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