Pixel Watch im Hands-on: Erste Eindrücke von Googles Antwort auf die Apple Watch

Das Warten auf die Pixel Watch hat ein Ende. Bei der Google I/O 2022 im Mai hatte der Hersteller seine erste Smartwatch angeteasert. In der Gerüchteküche schwirrte sie aber schon mindestens seit Anfang 2021 umher. Auch Googles Hardware-Chef Rick Osterloh sagte gegenüber The Verge, dass die Watch schon viel früher hätte kommen sollen, jedoch wollte man die Finalisierung des Fitbit-Deals abwarten.
Die Übernahme konnte Anfang 2021 abgeschlossen werden, erst dann konnte letztlich mit der Integration der Fitness-Plattform in das Ökosystem des Unternehmens begonnen werden. Denn laut Osterloh fehlten Google bis dahin die für Smartwatches essenziellen „Fähigkeiten für Gesundheit und Wellness“.
Gute anderthalb Jahre später ist die Pixel Watch nun offiziell und steht kurz vor ihrem Marktstart. Hier die ersten Eindrücke, die wir im Zuge eines Google-Events in Berlin von der Uhr machen konnten.
Google Pixel Watch: Minimalistisch anmutende, runde Smartwatch

Google Pixel Watch im Hands-on. (Foto: t3n)
Im Unterschied zu Apples Watch, die in diesem Jahr in ihrer nunmehr achten Generation auf den Markt gekommen ist, ist Googles Pixel Watch kreisrund. Damit erinnert sie eher an klassische Uhren oder Smartwatch-Modelle anderer Hersteller wie Huawei oder Oneplus. Das Rad muss aber letztlich nicht neu erfunden werden.
Googles Erstlingswerk der Smartwatch-Welt mutet optisch durchaus ansprechend an. Das kreisrunde, leicht gewölbte Display und das Edelstahlgehäuse versprühen einen hochwertigen Charakter. Die nicht sonderlich kleinen Bezel um den Bildschirm herum sind zwar ein kleiner Aufreger im Netz, Google hat den Rahmen durch das Displayglas aber so geschickt kaschiert, dass es mich nicht gestört hat. Auch die dunklen Ziffernblätter helfen dabei, den Rahmen zu verdecken.

Google kaschiert die Bezel der Pixel Watch gekonnt. (Foto: t3n)
Sicher: Im Vergleich mit der Apple Watch Series 8 (Test) ist durchaus zu erkennen, dass Apple ein paar Generationen mehr Erfahrung mit Smartwatches hat. Bei der Verarbeitung ist Google aber schon weit vorn dabei: Das um die Seiten gebogene Glas verbindet sich nahtlos mit dem Edelstahlgehäuse, sodass die Uhr wie ein kleiner runder Kieselstein anmutet.

Die Auflösung der Pixel Watch ist mit 450 x 450 Pixeln höher als es auf dem Foto neben der Apple Watch Series 8 mit 45-Millimeter-Gehäuse mit 430 x 353 Pixeln den Anschein macht. (Foto: t3n)
Wie auf dem Foto mit dem 45-Millimeter-Modell der Apple Watch Series 8 ist trotz des nicht ganz optimalen Winkels zu erkennen, wie klein die Pixel Watch ist. Hier hat Google auch an kleinere Handgelenke gedacht.
Pixel Watch: Digitale Krone und Display zur Steuerung

Google Pixel Watch – die digitale Krone sitzt auf der rechten Gehäuseseite. (Foto: t3n)
Auf der rechten Gehäuseseite sind eine digitale Krone sowie darüber ein nur leicht aus dem Gehäuse ragender Knopf für die Steuerung untergebracht. Auf der linken Seite sind ein Lautsprecher und ein Mikrofon integriert. Beim Gewicht liegt die Uhr mit 36 Gramm auf der leichten Seite.
In die gläserne, leicht bauchige Rückseitig sind zahlreiche Sensoren integriert, die für alle erdenklichen Gesundheitsdaten genutzt werden. Auf der Softwareseite ist wie erwähnt Fitbit für die Auswertung verantwortlich.

Google Pixel Watch – die Lautsprecheröffnung auf der linken Gehäuseseite. (Foto: t3n)
Die mit der Pixel Watch kommenden Sportarmbänder erinnern an die von Fitbits Sense 2 oder auch ein wenig an Apples Modelle. Bis auf Weiteres wird es von Drittanbietern wohl keine Armbänder geben, Google sorgt aber für ein wenig Abwechslung mit verschiedenen Versionen in allerlei Farben. Durch die Armbänder und unzähligen Ziffernblatt-Optionen lässt die Watch sich schon jetzt stark individualisieren.

Armbänder lassen sich durch eine Art Bajonettverschluss austauschen. (Foto: t3n)
Google nutzt bei seiner Uhr einen eigenen Verbindungsmechanismus für die Armbänder. Man kann ihn mit einen Bajonettverschluss bei Kameraobjektiven vergleichen. Das heißt, ihr schiebt das Armband von der Seite in die Aussparung, dann wird es durch einen kleinen Knopf fest arretiert. Das Ganze ist mit ein wenig Übung verbunden, ich hatte aber schnell den Dreh raus.
Pixel Watch: Flüssig anmutendes Wear OS 3.5

Googles Pixel Watch bietet eine Vielzahl an anpassbaren Ziffernblättern mit Komplikationen bereit. (Foto: t3n)
Auf der Softwareseite läuft die Uhr mit Googles Wear OS in Version 3.5. Die Nutzeroberfläche lehnt sich an die von Fitbits Sense 2 – oder umgekehrt – an. Dabei bringt ein Wisch von unten nach oben ins Display die Benachrichtigungen zum Vorschein, von oben nach unten zeigt diverse Einstellungsoptionen an. Bei Apples watchOS 9 sind diese Einstellungen spiegelverkehrt.
Im Detail konnten wir uns während des recht kurzen Hands-ons die Software noch nicht ansehen. Google hat in Wear OS aber eine Fülle an neuen und anpassbaren Ziffernblätter integriert, die alle als Always-on-Display genutzt werden können. Das Scrollen durch die Nutzeroberfläche fühlte sich trotz des vier Jahre alten Prozessors, den Google verbaut, flüssig an. Durch Übersichten navigiert werden kann nicht nur durchs Wischen über das Display, sondern auch mittels der digitalen Krone.

Die Google Pixel Watch läuft auf Wear-OS-Version 3.5. (Foto: t3n)

Google Pixel Watch – das Wetter. (Foto: t3n)

Google Pixel Watch – unter anderem sind Google Wallet und Maps an Bord. (Foto: t3n)
Unsere ersten Eindrücke von der ersten Pixel-Watch-Generation sind durchaus positiv. Die Verarbeitung ist top und dürfte mit seinem minimalistischen Design und den mannigfaltigen Gestaltungsoptionen nicht nur Fitnessbegeisterte ansprechen, sondern auch Interessierte aus dem Lifestyle-Sektor, die nicht im Apple-Kosmos unterwegs sind.
Ein Test der Pixel Watch von uns, in dem wir auf alle wichtigen Details und Features eingehen, wird garantiert kommen. Spannend dürften unter anderem die Akkulaufzeit und die Genauigkeit der Fitnessfunktionen sein.
Die Pixel Watch ist ab sofort vorbestellbar und kostet mit WLAN 379 Euro, mit zusätzlicher LTE-Funktion schlägt sie mit 429 Euro zu Buche.