Google-Play-Store: Android-Apps erhalten Privacy-Labels à la Apples App-Store

Google werkelt schon länger daran, sein mobiles Betriebssystem mit mehr Privatsphäre und Datenschutzfunktionen auszurüsten. Daher war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis der Hersteller Apples mit iOS 14.3 und macOS Big Sur 11.1 eingeführte Anzeige von Privatsphäreinformationen von Apps auch auf Android bringt. Nun hat Google angekündigt, „Privacy Labels“ in den Play-Store zu bringen und sie sogar weiter auszubauen als Apple.
Neue Privacy-Labels im Play-Store gehen weiter als Apples Ansatz
Wie Google in einem Beitrag im Entwickler-Blog ankündigt, wird das Unternehmen einen neuen Sicherheitsbereich in den Google-Play-Store integrieren, der Nutzern verstehen helfen soll, welche Daten eine App sammelt oder weitergibt. Außerdem müssen Entwickler angeben, welche Daten mit Dritten geteilt werden. In der Übersicht soll ferner klargemacht werden, ob die Daten verschlüsselt übertragen werden, welche optional und welche für die uneingeschränkte Nutzung der App vorausgesetzt sind.
Darüber hinaus sollen die Apps es Nutzern ermöglichen, die Löschung ihrer Daten anzufordern, wenn sie sich für eine Deinstallation entscheiden. Zudem muss Google zufolge angegeben werden, ob die Angaben unabhängig von Dritten geprüft wurden. Falls Entwickler falsche Angaben, wie etwa eine fehlerhafte Beschreibung der App oder irreführende Screenshots, machen, kann es zum Ausschluss aus dem Play-Store führen.
Google betont, dass diese Anforderungen für alle Entwickler gelten werden – auch für die hauseigenen Apps.
Privacy-Labels im Play-Store: 2022 wird es ernst

Google führt Privacy-Labels für den Play-Store ein – im 2. Quartal 2022 wird es ernst. (Grafik: Google)
Google versteht den Blogeintrag als eine Vorwarnung respektive Vorankündigung. Denn der Hersteller gibt den Entwicklern viel Zeit, die neuen Anforderungen umzusetzen. Bis zum Sommer 2021 will Google die neuen Anforderungen und Ressourcen teilen, einschließlich einer detaillierten Anleitung für App-Datenschutzrichtlinien.
Im Laufe des vierten Quartals können Entwickler damit beginnen, entsprechende Informationen anzugeben, ab Anfang 2022 sollen sie dann im Play-Store für Nutzer sichtbar werden. Im zweiten Quartal 2022 wird es ernst: dann müssen neue Apps und -Updates die neuen Informationen enthalten.