Ohne Google-Dienste: Huawei verkauft ab sofort neues Foldable Mate Xs ab sofort in Deutschland
Vor etwa genau einem Jahr hatte Huawei sein erstes Foldable Mate X vorgestellt. Auf den deutschen Markt kam es wegen Verzögerungen und schließlich dem US-Bann jedoch nie. Beim optisch nahezu identischen Nachfolger Mate Xs sieht es anders aus: Das Foldable ist ab sofort auch hierzulande zu haben.
Huawei Mate Xs: Aus Smartphone wird Tablet
Beim Mate Xs handelt es sich, wie schon der Name nahelegt, um einen direkten Nachfolger oder eher ein Refresh des im Februar 2019 angekündigten ersten Foldables des chinesischen Techriesen.
Wie beim beim Mate X befindet sich ein faltbares Display auf der Außenseite und wird zum Verkleinern ins Hosentaschenformat nach hinten umgelegt. Auseinandergefaltet besitzt der Bildschirm eine Diagonale von acht Zoll bei 2.480 x 2.200 Pixeln. Zusammengefaltet liegt die Diagonale auf der Vorderseite bei 6,6 Zoll (2.480 x 1.148 Pixel), rückseitig ist das Display 6,38 Zoll groß (2.480 x 892 Pixel).
Eine Seite des Mate-Xs-Gehäuses ist etwas dicker: Darin stecken Quad-Kamera mit Leica-Optik und 40-Megapixel-Hauptsensor, der Powerbutton mit Fingerabrucksensor sowie weitere Technik. Der 4.500-Milliamperestunden-Akku des Foldables ist zweigeteilt und lässt sich per 55-Watt-Netzteil binnen 30 Minuten von null auf 85 Prozent voll laden, so Huawei.
Zur weiteren Ausstattung des Mate Xs gehören Huaweis hauseigener Kirin-990-Prozessor, der unter anderem im Mate 30 Pro verbaut ist. Es wird von acht Gigabyte RAM und 512 Gigabyte Flash-Speicher, der via Huaweis Nano-Memory-Karte erweiterbar ist, unterstützt. In Sachen Konnektivität sind WLAN nach ac-Standard, Bluetooth 5.1, 4G und 5G-Modem verbaut. Das 5G-Modem unterstützt lediglich Sub-6-Bänder. Auf MM-Wave hat Huawei vorerst verzichtet, da diese in erster Linie in den USA zum Einsatz kommen, so das Unternehmen.
Die optischen Unterschiede zum Mate X sind marginal: Ähnlich wie bei Samsungs Galaxy Fold hat der Hersteller das Klappscharnier abgedichtet, um Staub und Schmutzpartikel aus dem Gehäuse zu halten, da sie womöglich das Display beschädigen könnten. Zudem soll das Display dank einer neuen Beschichtung etwas robuster als das des Vorgängers sein.
Huawei Mate Xs: EMUI 10 mit HMS – ohne Google-Dienste
In Sachen Software ist wie bei allen Huawei-Smartphones EMUI 10 auf Android-10-Basis vorinstalliert. Ebenso sind die softwareseitigen Optimierungen wie App-Continuity an Bord, die Google schon 2018 für Foldables angekündigt hatte.
Was indes fehlt, sind jegliche Google-Dienste und Apps wie Gmail, Maps und der Play-Store. Diese darf Google aufgrund der US-Sanktionen gegen Huawei nicht anbieten. Auch ein Sideload der Dienste sei nicht empfehlenswert, warnt Google. Als Alternative bietet Huawei seine App-Gallery als Anlaufstelle für Apps an, die Huawei Mobile Services (HMS) dienen als Ersatz für die Google-Mobile-Dienste (GMS), ohne die viele Apps nicht funktionieren.
Das Mate Xs ab sofort in Deutschland erhältlich. Im Unterschied zum Mate 30 Pro, das nur bei wenigen Händlern in limitierter Auflage verkauft wird, kann es laut Hersteller bei allen Anbietern und im eigenen Store erstanden werden. Der Preis des neuen Modells beträgt 2.499 Euro und liegt damit höher als der des Galaxy Fold und des Galaxy Z Flip – letzteres kostet knapp 1.000 Euro weniger. Huawei ist sich bewusst, dass es damit kein Topseller sein wird, wie etwa das P30 Pro (Test). Das wichtigste Gerät des ersten Halbjahres kommt erst noch: Am 26. März wird der Hersteller sein Huawei P40 Pro vorstellen.
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Artikel aktualisiert am 20. März 2020: Verfügbarkeit und Warnhinweis ergänzt.