33 Jahre verrichtet das Weltraumteleskop Hubble schon seinen Dienst im Erdorbit. Ohne eine Änderung seiner Umlaufbahn könnte Hubble aber in ein paar Jahren in die Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen.
Hubble-Teleskop: Nasa bittet um Hilfe bei Umzug
Um das zu verhindern, müsste das Teleskop in eine höhere Umlaufbahn gebracht werden. Weil die Nasa dafür aber kein Geld ausgeben will, hat sie private Akteur:innen um Mithilfe gebeten.
Im Oktober 2022 hatten Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX und der weltraumaffine Techmilliardär Jared Isaacman angekündigt, einen Lösungsvorschlag auszuarbeiten. Jetzt ist ein zweiter Plan vorgestellt worden, um Hubble vor dem Absturz zu retten.
US-japanisches Joint Venture setzt auf Schlepper
Dieser stammt von Momentus Space aus den USA und Astroscale aus Japan. Anders als Musk und Isaacman, die wahrscheinlich eine bemannte Mission an Bord eines Crew-Dragon-Raumschiffs von SpaceX favorisieren, setzt das US-japanische Joint Venture auf Schlepper.
Gerade erst hat das Vigoride-Raumfahrzeug, das künftig etwa Satelliten in die für sie am besten geeignete Umlaufbahn befördern soll, einen erfolgreichen Test absolviert. Dabei gelang es, Vigoride mithilfe seines Antriebs aus destilliertem Wasser drei Kilometer weiter nach oben zu hieven.
Weltraumschrott aus dem Orbit bringen
Diese vollautomatische Technologie soll auch bei der möglichen Hubble-Mission zum Einsatz kommen, wie die Unternehmen Gizmodo bestätigten. Das auf die Beseitigung von Weltraumschrott spezialisierte Astroscale würde dabei die neue Umlaufbahn von gefährlichen Teilen befreien. Darüber hinaus soll Astroscale auch Technologie für das Andocken am Hubble-Teleskop bereitstellen.
Sollte der Plan umgesetzt werden, würde ein Vigoride-Raumschiff Hubble über eine Reihe von Manövern in einen rund 50 Kilometer höheren Orbit bringen – das Teleskop wäre damit weiter entfernt als beim Start im Jahr 1990.
Technologie in der experimentellen Phase
Ob sich Momentus Space und Astroscale gegen SpaceX und Isaacman sowie mögliche weitere Rivalen durchsetzen können, ist unklar. Die Technologie ist noch weitgehend in der experimentellen Phase. Bisher hatte sich die Nasa bei ihren Servicemissionen auf menschliche Unterstützung verlassen.
Letztlich dürfte es aber vor allem ums Geld gehen. Die potenzielle Lösung von Momentus Space und Astroscale wäre zwar vergleichsweise günstig. Möglich aber, dass SpaceX und Isaacman, die auch die aktuelle Studie „aus eigener Tasche“ bezahlen, für das Prestige teilweise oder ganz auf die Bezahlung verzichten.