iPhone 13, Google Pixel 6 und Galaxy S21 im Vergleich: So unterscheiden sich die Topmodelle
Android- mit iOS-Geräten zu vergleichen, ist so wie ein Vergleich von Birnen mit Äpfeln. Aber angesichts dessen, dass Google mit seinem Pixel 6 und 6 Pro (Test) eine ähnliche Strategie verfolgt, wie Apple – beide Hersteller entwickeln sowohl Soft- und Hardware weitgehend selbst, um so eine bessere Nutzererfahrung und smartere Funktionen zu bieten – wollen wir es im Folgenden dennoch einmal tun.
Im Spec-Vergleich werfen wir außerdem einen Blick auf die aktuellen Top-Geräte von Samsung und – wegen ihre preislichen Nähe – auf die 9er-Serie von Oneplus.
Pixel 6 Pro, iPhone 13 Pro Max, Galaxy S21: Design, Kamera und Displays im Vergleich
Bei der Optik stechen Googles neue Modelle klar aus der Masse hervor: Der massive Kamerabalken zieht sich über die gesamte Breite, zudem unterscheiden sich bei allen Modellen die Farben des oberen und unteren Bereichs, was den Geräten einen frische Anstrich verleiht. Die Modelle der anderen Hersteller wirken eine Spur konservativer, wobei vor allem Samsungs und Apples Kamera-Elemente auch ziemlich monströs daherkommen.

Das iPhone 13 Pro Max. (Foto: t3n)
Apropos Kamera: Googles Pixel 6 und 6 Pro tragen rückseitig so dick auf, da der Hersteller einen 1/1,31 Zoll große Sensor verbaut, der eine ähnliche Größe wie der 108-Megapixel-Sensor des Galaxy S21 Ultra aufweist, der 1/1,33 Zoll misst. Apples Zwölf-Megapixel-Sensor misst 1/3,4 Zoll. Er bietet zwar nicht die höchste Auflösung, dafür produziert das iPhone 13 Pro Max (Test) ausgezeichnete Fotos, was mit den ausgezeichneten Computational-Photography-Algorithmen zusammenhängt. Genau in dieser Disziplin brilliert auch Google, während die weiteren Mitbewerber in diesem Bereich noch aufholen müssen. Erste Kameravergleiche deuten an, dass Googles Pixel 6 Pro Apple teilweise die Show stehlen dürfte.
Die OLED-Displays der neuen Pixel-Phones kommen mit 6,4- und 6,7-Zoll-Diagonalen und lösen mit Full-HD-Plus respektive WQHD-Plus auf. Das größere Modell unterstützt ähnlich wie das iPhone 13 Pro (Max) mit seinem 6,7-Zoll-Bildschirm und das S21 (Plus und Ultra – 6,2 bis 6,8 Zoll) eine maximale Bildwiederholrate von 120 Hertz, die sich dem Inhalt dynamisch anpasst, um den Akku zu schonen.
Akkus, Gewichte und Ladeoptionen
Googles 6 Pro bietet mit 3.120 x 1.440 Pixeln indes eine höhere Auflösung als Apples Max-Pro-Modell, das „nur“ über 2.778 x 1.284 Pixel verfügt. Auch die Geräte von Samsung und Oneplus lösen höher auf, wobei die Unterschiede kaum ins Gewicht fallen.

Das S21 Ultra ist Samsungs bisher bestes Ultra-Modell. (Foto: t3n)
Apropos Gewicht: Apples iPhone 13 Pro Max und Samsungs Galaxy S21 Ultra (Test) sind regelrechte Wuchtbrummen, die 238 und 227 Gram auf die Waage bringen. Googles 6 und 6 Pro sowie das S21 Plus sind jedoch auch keine wahren Leichtgewichte: Sie wiegen mit 207, 210 (Pro) und 202 ebenfalls jenseits der 200 Gramm. Das S21, das Oneplus 9 wie auch das iPhone 13 (Test) sind allesamt leichter, wobei nur das iPhone 13 mit 173 Gramm spürbar von den 200 Gramm entfernt ist.
Die höheren Gewichte haben aber ihre Gründe: Sowohl die neuen Pixel-Modelle als auch die Top-iPhones und Samsung-Modelle warten mit soliden Batterien auf. Das 6 Pro und das S21 Ultra kommen mit einem 5.000-Milliamperestunden-Akku, der des iPhone 13 Pro Max ist 4.352 Milliamperestunden groß. In puncto Laufzeit kommt man dennoch nicht zwingend über mehr als einen Tag, was dem 120-Hertz-Bildschirm zu verdanken ist.
Bei den Ladelösungen unterscheiden die Geräte sich wiederum: Alle Modelle unterstützen zwar kabelloses Laden, jedoch lädt so keines schneller als mit maximal 15 Watt. Kabelgebunden bietet das Pixel 6 Pro – das richtige Netzteil vorausgesetzt – Laden mit bis zu 30 Watt an. Apples iPhone 13 Pro Max schafft in der Regel nicht mehr als 27 Watt, sofern ein 30-Watt-Netzteil eingesetzt wird. Die anderen aktuellen iPhones bieten nicht mehr als 20 Watt. Samsungs Modelle unterstützen nicht mehr als 25 Watt, während sich die Oneplus-Geräte mit bis zu 65 Watt vollpumpen lassen.
Das Herz: Die Prozessoren
Mit dem neuen SoC (System-on-a-Chip) Tensor beschreitet Google Apple-Terrain. Es ist der erste Prozessor aus dem eigenen Hause, der mithilfe von TPUs (Tensor Processing Units) darauf konzipiert ist, KI-Prozesse auf dem Gerät (lokal) ausführen zu können. Laut Google handelt es sich dabei neben der Bildbearbeitung auch um Sprachfunktionen wie den Assistant und den Echtzeitübersetzer. Damit lassen sich diese Prozesse schneller und sicherer ausführen. Bei weiteren Chipkomponenten wie Rechenkernen und GPU setzt Google auf bewährte Oberklasse-Kerne auf ARM-Architektur.

Google Pixel 6. (Foto: t3n)
Google will das smartere Smartphone bauen
Mit dieser Lösung hebt Google sich zwar von den Mitbewerbern aus dem Android-Lager ab, auf Apple-Niveau bewegt Google sich allerdings noch nicht. Es zeigt aber, dass Google seine Smartphones smarter machen will, indem man sie mit KI-Funktionen vollstopft. In puncto purer Rechenleistung kommen die Pixel-Modelle nicht ganz an Smartphones mit Snapdragon 888 wie das Oneplus 9 Pro (Test) oder das S21 mit Exynos-2100-Chip heran, die Unterschiede sind jedoch zu vernachlässigen. Entsprechende Benchmark-Vergleiche bauen wir in unseren Test ein, der bald erscheinen wird.
Bei der Software kommt bei den Pixel-Modellen neben den smarten Features die neueste Android-Version 12 zum Einsatz, die mit einem frischen Design und neuen Funktionen aufwartet. Zudem bietet Google für Android-Verhältnisse eine recht lange Updategarantie von mindestens drei Jahren für neue Android-Versionen und fünf Jahre für Sicherheitspatches. Die meisten Android-Smartphone-Hersteller bieten zwei bis maximal drei Jahre Updates respektive Sicherheitspatches, wobei Samsung immerhin schon vier Jahre Patches für viele Modelle liefern will. An Apples fünfjährige Updategarantie kommt weiterhin niemand heran.
Pixel 6 und 6 Pro versus die Mitbewerber – kompetitive Preise

Die neuen Pixel-6-Modelle im Hands-on neben dem Pixel 5 (links). (Foto: t3n)
Obwohl Google mit seinen Pixel-Modellen auf High-End setzt, bietet der Hersteller seine Modelle zu vergleichsweise verträglichen Preisen an, wie sie eher bei Oneplus als bei Samsung oder Apple zu finden sind. Das „kleine“ Modell verkauft Google ab 650 Euro und damit für unwesentlich mehr als das Pixel 5 (Test), das in der Mittelklasse angesiedelt war. Als potenzielle „Konkurrenz“ gilt auf der Android-Seite Samsungs S21 oder S21 Plus, die ab 850 Euro zu Buche schlagen. Auf der Apple-Seite wäre das iPhone 13 ein Kandidat, für das ab 900 Euro anfallen.
Preislich zeigt Google sich also in Kampfeslaune, um die Mitbewerber auszubooten. Denn für die Preise gibt es eine Menge Smartphone mit spannenden Eigenschaften. Dennoch ist fraglich, ob Kund:innen sich von den vertrauten Herstellern wie Samsung oder gar Apple verabschieden, um es mal mit einem High-End-Google-Phone zu versuchen.
Ähm… die S21-Familie hat KEINEN erweiterbaren Speicher…
Oh weh, das stimmt. Ist korrigiert. Danke!
Das Oneplus 9 Pro lädt kabellos mit 50 Watt, nicht wie angegeben mit 15.
Steht doch auch so in der Tabelle.