KI lernt ungefragt eine Sprache und Apple eröffnet Sparkonto
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Google KI überrascht Entwickler:innen
Wie ein Tech-Berater von Google in einem Interview erklärt hat, konnten Forschende kürzlich verblüffende Verhaltensweisen bei einer künstlichen Intelligenz beobachtet. So hat der Google-Chatbot sich selbst eine Sprache beigebracht, ohne dass dies von den Ingenieur:innen beabsichtigt gewesen war.
Nachdem sie dem Programm ein paar Anweisungen in Bengali gegeben hatten, war es plötzlich in der Lage, ganze Texte in diese Sprache zu übersetzen. Der Auftrag, Bengali zu lernen, war jedoch nicht erteilt worden, sondern geschah mehr oder weniger aus vorauseilendem Gehorsam, oder wie man zugespitzt sagen könnte: aus „freiem Willen“ der Maschine.
Solch faszinierendes wie unheimliches Verhalten nennen die Expert:innen emergente Eigenschaften – und bisher haben sie keine wirkliche Erklärung dafür.
Apple Sparkonto lockt mit hohen Zinsen
Der Tech-Konzern Apple baut seine Tätigkeiten im Finanzsektor aus. So können Besitzer:innen einer Apple Card, die über 18 Jahre alt sind und einen Wohnsitz in den USA haben, jetzt endlich auch ein Sparkonto in der Wallet-App eröffnen. Als besonderer Anreiz winken satte Zinsen von 4,15 Prozent im Jahr. Es gibt zudem keinen Mindestbetrag, der angelegt werden muss, die Obergrenze liegt bei 250.000 US-Dollar. Prämien des Cashback-Systems Daily Cash werden dann automatisch auf dem Konto gespeichert und ebenfalls verzinst.
Die in einer Kooperation mit Goldman Sachs entstandene Option ist für alle iPhones mit einem Betriebssystem ab iOS 16.4 verfügbar. Über Pläne, auch europäische Apple-Kund:innen ein Sparkonto eröffnen zu lassen, ist bislang nichts bekannt.
Elon Musk räumt Fehler beim Twitter-Kauf ein
Milliardär Elon Musk hat Tucker Carlson – seines Zeichens Fox-News-Moderator und Sprachrohr der neuen Rechten in den USA – ein Interview gegeben, in dem er sich selbstkritisch zu seiner Twitter-Übernahme geäußert hat. Sein Timing sei „schrecklich“ gewesen und es bleibe noch abzuwarten, ob der Schritt „finanziell klug“ war. Derzeit könne man das nämlich nicht behaupten. Inzwischen sei die Plattform weniger als die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises von 44 Milliarden US-Dollar wert. Trotzdem bereue Musk den Kauf nicht. Er wolle weiterhin Twitter zu einem Paradies für „freie Meinungsäußerung“ machen.
Rechten Verschwörungstheoretikern wie dem Interviewer Carlson dürfte Musks eigenwillige Definition dieses Vorhabens sicher gefallen.
VW verliert Spitzenplatz in China wegen schlechter E-Autos
Zum ersten Mal seit den 80er-Jahren ist der deutsche Automobilhersteller VW nicht mehr Spitzenreiter im chinesischen Markt. Grund dafür ist wohl, dass die Wolfsburger – wie alle deutschen Autobauer – die Nachfrage an Elektroautos unterschätzt haben und deshalb technologisch hinterherhinken. Die Folge: veraltete Software und zu hoher Stromverbrauch bei den Motoren. Nur rund 6.300 E-Fahrzeuge soll VW im Monat an chinesische Kund:innen verkauft haben. Beim landeseigenen Konkurrenten BYD wechselten hingegen 207.000 Modelle den:die Besitzer:in. Damit führt das Unternehmen jetzt den Markt an.
Branchenintern spricht man in Deutschland von einem „Debakel“. Die lange Zukunftsverweigerung der deutschen Autoindustrie könnte sich jetzt schlimm rächen. Auch aus den USA und Südkorea droht immer stärkere Konkurrenz auf dem Elektroautomarkt.
Nintendo: Bowser muss sein Leben lang Strafe zahlen
Der Nintendo-Hacker mit dem äußerst passenden Namen Gary Bowser ist nach knapp 14 Monaten wegen guter Führung aus der Haft entlassen worden. Ursprünglich war er von einem US-Gericht zu 40 Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er als Kopf der Gruppe Xecuter Geräte entwickelt und verkauft hatte, mit denen man die Nintendo-Konsole Switch hacken und dadurch kostenlos Spiele spielen konnte.
Obwohl er sich wieder auf freiem Fuß befindet, muss Bowser wahrscheinlich für sein restliches Arbeitsleben 25-30 Prozent seines Einkommens an Nintendo abtreten. Schließlich gilt es eine satte Strafe von zehn Millionen US-Dollar abzustottern, zu der er ebenfalls verurteilt worden ist. Was hart klingt, ist im Vergleich eigentlich noch milde: immerhin 65 Millionen US-Dollar Schaden sollen Bowser und seine Gruppe bei Nintendo angerichtet haben.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.