
Start einer Falcon-9-Rakete. (Foto: SpaceX)
Eigentlich wollte SpaceX am Sonntag eine Falcon-9-Rakete vom Startgelände in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus in Richtung All starten. Doch das plötzliche Auftauchen eines Kreuzfahrtschiffes in der Startzone durchkreuzte die Pläne des Konzerns von Elon Musk. Letztlich musste der Start abgebrochen werden, da die Küstenwache bis zum Schließen des Startfensters keine Entwarnung gegeben hatte.
Die Falcon 9 sollte einen Beobachtungssatelliten der italienischen Raumfahrtbehörde in den Orbit bringen. Der Start war zuvor schon dreimal wegen schlechten Wetters verschoben worden. Am Montagabend, im fünften Anlauf, gelang der Raketenstart schließlich, wie Florida Today berichtet. Der Booster ist sicher wieder an seinem Bestimmungsort gelandet.
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Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte SpaceX sich zunächst auf einen Raketenstart in der kalifornischen Luftwaffenbasis Vandenberg Space Force Base konzentriert. Dort soll am Mittwoch eine Rakete des Konzerns mit Fracht des Verteidigungsministeriums abheben.
Mittlerweile ist klar, dass es sich um das Kreuzfahrtschiff Harmony of the Seas der Linie Royal Caribbean gehandelt hat. Warum das Schiff in die Gefahrenzone eingefahren ist, ist derzeit Gegenstand von Untersuchungen. Vermutet wird ein Fehler des Kapitäns. Seit den 1960er-Jahren war das Gebiet frei zugänglich und nicht von Raketenstarts beeinträchtig.
Seit Sommer 2020 startet allerdings SpaceX seine Raketen, die eine polare Umlaufbahn ansteuern, in südlicher statt wie bisher üblich in östlicher Richtung – ungewöhnlich für die Schifffahrt. Das Problem: Um Passagiere bei möglichen Raketenabstürzen oder ähnlichen Fehlern zu schützen, müssen Flugzeuge und Schiffe die jeweils in Anspruch genommene Route umgehen. Für 2022 ist zudem ein reges Startaufkommen zu erwarten, die Behörden haben daher gewarnt, dass besonders auf die entsprechenden Verbotszonen zu achten ist.
Für SpaceX stellen solche Verschiebungen auch ein Risiko dar, insbesondere in finanzieller Hinsicht. Wie aus einer geleakten Musk-E-Mail hervorgeht, sorgen die Produktionsprobleme bei den Raptor-Raketentriebwerken für so große finanzielle Schwierigkeiten, dass SpaceX vor dem Bankrott steht – wenn nicht alle zwei Wochen ein Starship mit Starlink-Satelliten startet. Ein solcher Start am Montag musste wegen des Malheurs am Sonntag gecancelt werden.
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