Im Jahr 2019 hatte die Messenger-App Telegram die Integration einer auf der Blockchain The Open Network (Ton) basierenden Krypto-Wallet geplant. Das Vorhaben schlug allerdings aufgrund einer Klage der US-Börsenaufsicht SEC fehl.
Telegram: Krypto-Wallet-Pläne seit 2020 auf Eis
Nach einer außergerichtlichen Einigung mit der SEC, in deren Rahmen Telegram 18,5 Millionen US-Dollar zahlen musste, zog sich Telegram 2020 aus dem Ton-Projekt zurück. Damit lagen auch die Wallet-Pläne zunächst auf Eis.
In den vergangenen Monaten kamen sich Telegram und Ton aber wieder näher. Im Herbst 2022 etwa stellte die Ton-Foundation ein Tool bereit, dank dem Telegram-Nutzer:innen Kryptowährungen in der App und nur mithilfe ihres Profilnamens kaufen können.
Krypto-Wallet auf Ton-Basis bei Telegram
Im Rahmen der in Singapur stattfindenden Krypto-Konferenz Token 2049 hat Telegram jetzt die Einführung einer auf Ton basierenden Krypto-Wallet angekündigt. Ab November soll die digitale Geldbörse zur Verwahrung von Kryptowährungen wie dem Toncoin weltweit verfügbar sein, wie Techcrunch schreibt.
Einzig Nutzer:innen in den USA und einigen wenigen anderen Ländern bleiben wohl ausgeschlossen. Telegram fürchtet wohl eine erneute Auseinandersetzung mit der USA. Zudem hatten die Vereinigten Staaten zuletzt die Zügel angezogen, was die Kryptobranche und ihre Produkte angeht.
Toncoin-Kurs im Aufwind
Der Kurs des Toncoin ist in den Stunden nach der Ankündigung der Telegram-Krypto-Wallet um zeitweise bis zu 15 Prozent auf knapp zwei US-Dollar nach oben geschossen. Die psychologisch wichtige Marke von zwei Dollar konnte aber nicht nachhaltig geknackt werden. Aktuell notiert der Toncoin-Kurs bei 1,85 Dollar.
Die übrigen Kryptowährungen ließ die Nachricht derweil ebenfalls ziemlich kalt. Dem Marktführer Bitcoin scheint nach dem Kursrutsch auf kurzzeitig unter 25.000 Dollar und der folgenden Korrektur auf über 26.000 Dollar die Luft ausgegangen zu sein. Auch bei Ethereum gab es kaum einen Ausschlag.
800 Millionen Telegram-Nutzer
Dabei hätte der Telegram-Vorstoß das Zeug, doch zumindest einen großen Teil seiner 800 Millionen Nutzer:innen an das Thema Kryptowährungen heranzuführen. Das könnte sich – zumindest theoretisch – über kurz oder lang positiv auf den Markt auswirken.