Lizenzoffensive: Amazon verkauft eigene Serien und Filme an Dritte

Amazon Prime Originals könnten demnächst auf ARD, ZDF oder im Flugzeug ausgestrahlt werden. (Bild: Amazon)
Amazon hat die Amazon MGM Studios Distribution gegründet, eine Vertriebsgesellschaft für Eigenproduktionen des Mediengiganten. Die „Originals“ genannten Formate sollen demnach nicht mehr exklusiv Prime-Kunden zur Verfügung stehen, sondern einem größeren Publikum zugänglich werden.
Das gilt nicht nur für die Originale, sondern auch für alle anderen Produktionen der MGM-Studios, die der E‑Commerce-Marktführer letztes Jahr übernommen hat.
Seit der Übernahme der riesigen Bibliothek des Traditionsstudios MGM mit rund 4.000 Filmen und 17.000 TV-Serien herrscht Ungewissheit über deren neue Heimat. Zum einen hat Amazon Prime einige Serien und Filme exklusiv übernommen, etwa in Deutschland die Filme der „Rocky“-Reihe.
Zum anderen liegen einige Formate ausschließlich beim im Aufbau befindlichen Streamingdienst MGM Plus (in Deutschland nur MGM). Das gilt zum Beispiel für die „James Bond“-Filme. Angeblich umfasst MGM Plus 260 Filme und 56 Serien – also nur einen Bruchteil der Gesamtbibliothek.
Die Vertriebsgesellschaft soll sowohl Amazon-Filme wie „The Tomorrow War“ oder „Borat Subsequent Moviefilm“ vermarkten als auch TV-Serien wie „Hunters“, „The Marvelous Mrs. Maisel“ oder „The Boys“. Zusätzlich übernimmt sie den Verkauf der „James Bond“-, „Rocky“- und „Creed“-Franchises.
Deadline nennt außerdem die Serien „The Handsmaid’s Tale“, „Vikings“, „Fargo“ und die kommende Produktion „Hotel Cocaine“. Für die Kunden, neben TV-Sendern sind auch Fluggesellschaften im Gespräch, soll es „maßgeschneiderte Pakete“ geben.
Amazon ist nicht der erste Streaming-Anbieter, der diesen Weg geht. Disney Plus etwa schreibt nach wie vor rote Zahlen und hat ebenfalls begonnen, wieder mehr Inhalte zu lizenzieren. Darunter „Grey’s Anatomy“ oder diverse „Star Wars“-Filme.
Auch HBO lässt etwa die Plattformen Tubi und Roku Serien gegen Gebühr ausstrahlen. Netflix setzt im Gegensatz dazu eher darauf, aktiv gegen das Account-Sharing vorzugehen und so mehr Abonnenten zu erreichen.
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