Grüne Blase, blaue Blase – Mark Zuckerberg greift Apples iMessage an
Ausgerechnet mit einem besseren Datenschutz und mehr Privatsphäre will Meta sich gegen Apple positionieren. „Grüne Blase, blaue Blase, private Blase“ steht auf einem Werbeplakat in New York, das Meta-CEO Mark Zuckerberg via Facebook postete und kommentierte.
Whatsapp als datenschutzsicherer Hafen?
Die grüne und die blaue Blase sollen Apples iMessage und dessen verschiedenen Kommunikationswegen zwischen iPhone- und Android-Nutzer:innen karikieren. Die private Blase dagegen, quasi ein sicherer Hafen in puncto Privatsphäre, soll demnach Whatsapp darstellen.
„Texte immer privat“ heißt es bei der Whatsapp-Werbung und „Schütze deine persönlichen Nachrichten zwischen Geräten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“.
Und tatsächlich haben Zuckerberg und Meta in technischer Hinsicht vollkommen recht. Denn iMessage hat – insbesondere angesichts des nach außen so auf Privatsphäre bedachten Anbieters – einige Lücken.
Whatsapp bietet technisch viel Privatsphäre
Whatsapp etwa verschlüsselt Nachrichten auch dann, wenn Android- und iPhone-Nutzer:innen miteinander kommunizieren. Bei iMessage ist das nicht so. Nachrichten sind hier nur besonders geschützt, wenn sich iPhone-Nutzer:innen untereinander unterhalten. Anderenfalls wird die Nachricht als SMS verschickt.
Apple-Chef Tim Cook hat mit seinem Rat, dass Nutzer:innen dann eben ihren Gesprächspartner:innen ein iPhone kaufen sollten, sicher auch nicht gerade für Vertrauen gesorgt. Ende zu Ende verschlüsselte Back-ups bietet Whatsapp, aber nicht iMessage, wie Zuckerberg hervorhebt.
Darüber hinaus lassen sich bei Whatsapp Nachrichten im Nachhinein löschen, ein Feature, das Apple mit iOS 16 aber ebenfalls eingeführt hat. Noch funktioniert es allerdings nur, wenn beide Gesprächspartner:innen die neueste Version des Apple-Betriebssystems nutzen.
Meta positioniert Whatsapp als iMessage-Alternative
Die Message will Meta jetzt vor allem in den USA stärker in die Öffentlichkeit tragen und damit mehr Smartphone-Besitzer:innen zur Nutzung von Whatsapp bewegen. Die entsprechende Werbekampagne soll laut Meta-Sprecher Vispi Bhopti im TV, in sozialen Medien und auf der Straße erscheinen, wie The Verge berichtet.
Nicht alle Nutzer:innen gehen aber mit, wenn Mark Zuckerberg Whatsapp für dessen Privatsphärefunktionen lobt. Schließlich ist der Meta-Konzern in der Vergangenheit eher nicht mit einer datenschutzfreundlichen Politik aufgefallen.
Witzige Kommentare unter Zuckerberg-Post
In Kommentaren unter Zuckerbergs Facebook-Post machen sich Nutzer:innen entsprechend darüber lustig. In einem etwa heißt es ironisch: „Ich bin glücklich, solange alle meine Daten mit Ihren Werbetreibenden geteilt werden.“