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Meta Verified: Zuckerberg erschafft Zwei-Klassen-Gesellschaft auf Social Media

Mehr als ein blaues Häkchen: Twitter Blue und Meta Verified bieten Funktionen, die die Machtstrukturen auf Social Media verändern. Damit rücken sie einem Grundgedanken der Plattformen zu Leibe.

2 Min.
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Mark Zuckerberg eifert der Paid-Strategie von Twitter nach – und macht sie noch ein Stück weit schlimmer. (Foto: Shutterstock/ Frederic Legrand - COMEO)

Eine Social-Media-Plattform macht’s vor, die Wettbewerber kopieren: Das Prinzip an sich ist nicht neu. Bei der Flut aus Kurzvideos, die uns nach dem Erfolg von Tiktok plötzlich auf allen großen Plattformen entgegenschwappte, war das vor allem nervig.

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Bei Mark Zuckerbergs Meta-Interpretation von „Twitter Blue“ geht es aber um deutlich mehr: „Meta Verified“ stellt die Weichen für eine Zwei-Klassen-Gesellschaft auf Social Media.

Erst Musk, jetzt Zuckerberg: Meta kopiert Abo-Modell – und macht es schlimmer

Bisher galt für Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Co: Wer sie nutzen will, muss dafür kein Geld bezahlen, gibt aber Daten für Werbezwecke preis.

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Weil das Twitter-Chef Elon Musk aber nicht genug einbrachte, hat er das kostenpflichtige Premium-Abo Twitter Blue eingeführt. Die Idee scheint Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gefallen zu haben, denn auch er hat mit sinkenden Werbeeinnahmen zu kämpfen. Und so hat er vor Kurzem eine eigene Bezahlversion für Instagram und Facebook verkündet: Meta Verified.

Wer sich beim Premium-Abo anmeldet, zahlt monatlich mindestens zwölf US-Dollar und muss sich mit seinem Ausweis identifizieren. Im Gegenzug dafür gibt es nicht nur ein blaues Verifizierungshäkchen am Instagram- oder Facebook-Profil, Meta verspricht auch erhöhte Reichweite und – anders als Twitter – einen direkten Draht zum Meta-Support.

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Und genau da liegt das Problem: Das neue Premium-Modell greift empfindlich in eine Struktur ein, durch die sich soziale Netzwerke bisher auszeichneten. Ob man nun eine millionenschwere Lobby hinter sich stehen hatte oder nicht, der Support auf den Social-Plattformen war für alle gleich (schlecht).

Mehr Reichweite dank monatlicher Gebühr: Bei Twitter fand das die Taliban ganz gut

Mit Meta Verified verschieben sich die Machtverhältnisse auf Social Media. Wo bisher Aktivist:innen in gewisser Weise ebenbürtig gegen Regimes kämpfen und NGOs sich auch ohne großes Budget Propaganda, Desinformation und Verschwörungstheorien entgegenstellen konnten, gilt mit Zuckerbergs neuem Modell: Wer zahlt, kommt schneller dran und kann seine Botschaften lauter in die Welt posaunen.

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Wer sich kein Abo-Modell leisten kann oder will, muss dagegen um Reichweite und den Support durch Plattform-Mitarbeiter:innen kämpfen – und unterliegt im Zweifel den Menschen mit blauem Haken.

Twitters Paid-Modell funktioniert etwas anders als das von Meta, verspricht zum Beispiel keinen generellen Support-Vorteil. Aber auch hier werden die zahlenden User:innen beispielsweise in Konversationen höher gerankt und haben die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen – ein Angebot, das unter anderem auch schon die menschenrechtsverletzende Taliban gerne angenommen hat.

Am Ende des Tages ist Metas Verified-Programm vor allem eins: ein schlecht gemachter Versuch, schwindende Werbeeinnahmen auszugleichen, der auf Kosten der Community geht – und die Dynamik auf Social Media drastisch verändern wird.

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